Hamm gewinnt mit 16:3 – Debüt für Jule Cleven bei den KobrasGebrauchter Abend für die Dinslaken Kobras

Bis zur zwölften Minute war es am Freitag ein ganz normales Eishockeyspiel. Die Kobras gingen durch Leon Taraschewski mit 1:0 in Führung, der Gastgeber glich in der zehnten Minute zum 1:1 aus. Bei diesem Tor verletzte sich allerdings Torwart Marvin Frenzel, ohne Einwirkung des Gegners wohlgemerkt. Zwei Minuten hielt er noch durch, in dieser Zeit erzielte Hamm das 2:1, aber danach ging es für ihn nicht mehr weiter. Da als Backup nur die 17-jährige Jule Cleven aus dem Kobras-Nachwuchs zur Verfügung stand, kam es zu einer Premiere. Jule Cleven bestritt ihr erstes Meisterschaftsspiel im Seniorenbereich. Und der Auftakt war denkbar schlecht, erster Schuss aufs Tor, erstes Gegentor. Schuld traf sie daran allerdings keine.
Aufgrund der schweren Verletzung und dieses ungeplanten Wechsels war die Ordnung im Spiel der Kobras danach komplett dahin. Elf Minuten lang hatte man dem Top-Team aus Westfalen Paroli geboten, war streckenweise sogar das bessere Team. Und auch Neuzugang Andrew Harrison konnte in dieser Phase durchaus gefallen. Nach dem 4:1 für Hamm war das Spiel eigentlich gelaufen und der Rest ging in der allgemeinen Verunsicherung unter, obwohl die Kobras sich nie aufgaben und durch Leon Taraschewski und Pascal Behlau noch zwei Tore erzielen konnten.
Hamm gewann am Ende das Spiel mit 16:3, aber der größte Gewinner oder besser gesagt Gewinnerin des Abends war Jule Cleven. Mit einigen tollen Paraden verhinderte sie eine noch höhere Niederlage ihres Teams und avancierte so zum Publikumsliebling der Hammer Fans. Das muss man als Backup des Gegners auch erst mal schaffen. Als nach dem Spiel der Spieler das Spiels bei beiden Teams gekürt wurde, war es nicht überraschend, dass es auf Kobras Seite nur eine Wahl geben könnte: Jule Cleven.
Prämiert mit einer Flasche Sekt, bejubelt von knapp 500 Zuschauern stand sie nun da auf dem Hammer Eis und sollte, so forderten die Hammer Fans sie auf, tanzen. Das war aber noch nicht ihr letzter Auftritt des Abends, denn bei der anschließenden Pressekonferenz durfte sie neben Trainer Milan Vanek sitzen und auch ihre Sicht aufs Spiel kundtun.
„Ich habe so gehofft, Marvin steht wieder auf und bleibt auf dem Eis“, gestand eine sichtlich beeindruckte junge Frau offen und ehrlich. Und auch Milan Vanek war voll des Lobes. „Wir haben sie ja auch immer beim Training dabei, ich wusste also, dass ich mich auf sie verlassen kann“ , so der Cheftrainer der Kobras.
Nach Robin Dambacher,der mit einer Gehirnerschütterung weiter ausfällt, ist Marvin Frenzel,d er sich einen doppelten Muskelfaserriss zuzog, der nächste längerfristige Ausfall.