Furioser Sturmlauf zum AuftaktRatingen besiegt Dinslaken
Furioser Sturmlauf zum AuftaktWer dieses Spiel nicht gesehen hat, hat eindeutig etwas verpasst! Das Aufeinandertreffen der Ratinger Ice Aliens und der Dinslakener Kobras in einem schnellen, spannenden und fairen Spiel, das durch ein gutes Schiedsrichtergespann mit Augenmaß geleitet wurde, war Werbung für den Eishockeysport in der 1. Liga West. Durch einen furiosen Sturmlauf überrannten die Außerirdischen ihre Gegner in den ersten 30 Minuten förmlich und feierten nach einer über die gesamte Spieldauer umkämpften Partie, bei der beide Teams alles gaben, verdient mit 6:4 (4:1, 1:2, 1:1) einen weiteren Heimsieg.
Nach einer kurzen Abtastphase setzten beide Mannschaften zu Beginn des Spiels erste „Duftmarken“. Zuerst prüfte Aliens-Verteidiger Dustin Schumacher den Dinslakener Keeper mit einem Schlagschuss von der blauen Linie, im Gegenzug musste Ratingens Schlussmann Dennis Kohl sein ganzes Können gegen den gegnerischen Angreifer Kamil Vavra aufbieten. Anschließend mehrten sich die Anzeichen für das, was später folgen sollte – fast wellenartig rollten schnell vorgetragene Flügel-Angriffe der Aliens auf das Dinslakener Gehäuse zu. Marvin Moch zwang den Kobras-Torhüter dabei mehrfach zu Paraden, Maurice Musga stürmte ins Angriffsdrittel und verfehlte nur knapp den Torwinkel.
Ab der fünften Spielminute konnte man sich dann nur noch die Augen reiben, denn Ratingen spielte die Gäste schwindelig und traf im Minutentakt. Der äußerst quirlige Maurice Musga legt zum 1:0 für Robert Licau auf, die Angreifer Dennis Fischbuch, Marvin Moch assistieren Maurice Becker beim 2:0 und Pascal Behlau, Milan Vanek sowie letztendlich Kevin Wilsons sehenswerter Rückhandheber sorgten für das 3:0 des Heimteams. Folgerichtig nahm Dinslakens Trainer jetzt eine Auszeit, um seine Reihen zu ordnen und um das Spiel zu „entschleunigen“. Davon unbeeindruckt wirbelten Christian Dumler sowie Maurice Musga die Dinslakener Abwehr sofort weiter durcheinander, scheiterten aber am generischen Torwart.
Ein anschließender Alleingang von Maurice Musga sowie ein schönes Zusammenspiel zwischen Marvin Moch und Dennis Fischbuch hätten das Ergebnis noch weiter in die Höhe treiben können, stattdessen gelang den Dinslakener Kobras in der 12. Minute der 1:3-Anschlusstreffer. Der Aliens-Angriffsschwung wurde hierdurch allerdings nicht gebremst, denn in der 14. Minute „verlud“ Maurice Becker mit einigen technischen Kabinettstücken zwei Dinslakener Verteidiger nebst Torhüter und vollstreckt zum 4:1 für die Hausherren. Damit war das Feuerwerk aber nicht abgebrannt: Kevin Wilson machte vor der Pause noch richtig „Alarm“ vor dem Kobras-Kasten, gefolgt von Dennis Fischbuch sowie Robert Licau, denen aber der Torerfolg ebenfalls versagt blieb.
Im zweiten Drittel drosselte das Team vom Sandbach das Tempo, stand etwas „offener“ auf dem Eis und ließ dem Gegner „Luft zum Atmen“. Trotzdem fiel in der 28. Minute, durch einen erstklassigen Konter aus der „Lauerstellung“ heraus, über Milan Vanek, Pascal Behlau sowie Kevin Wilson noch das 5:1. Die Kobras blieben jedoch unverändert gefährlich, kämpften sich nach und nach ins Spiel zurück, sodass der sicher geglaubte Vorsprung für Ratingen nach 31 Spielminuten zusammengeschmolzen war. Mit einem Zwischenstand von 5:3 für die Aliens traten die Mannschaften den Weg in die Kabinen an.
Die letzten 20 Minuten versprachen daher ungewollt „Adrenalin pur“, weil ein Zwei-Tore-Vorsprung gegen spielstarke Kobras kein „sanftes Ruhekissen“ ist. Entsprechend stand Ratingens Keeper Dennis Kohl häufiger im Mittelpunkt, der sein Team aber mit mehreren katzenhaften Glanzparaden vor Toren bewahrte. Insbesondere die Stehtribüne honorierte dies mit lautstarken Anfeuerungsrufen. 46 Minuten waren gespielt, als erneut Maurice Becker den Puck dann zum 6:3 unter die Latte des Dinslakener Tors schoss und somit die Weichen auf Sieg stellte. Zum Spielende, beiden Teams merkte man zu diesem Zeitpunkt die müden Beine an, konnte Dinslaken während einer Strafzeit für die Aliens zwar noch auf 4:6 (59.) verkürzen, aber das Match nicht mehr entscheidend drehen.