Eisadler erobern die TabellenspitzeEisadler Dortmund
Eisadler erobern die TabellenspitzeDie Vorzeichen vor dem Spiel waren klar. Das vorentscheidende Spiel um die Meisterschaft gegen den bisherigen Tabellenführer aus Solingen musste gewonnen werden. Wollten die Eisadler die Tabellenspitze übernehmen, musste es sogar ein Sieg mit vier Toren Unterscheid sein.
Aber auch die Gäste hatten die Chance, mit einem Sieg den entscheidenden Schritt in Richtung Titelgewinn zu machen. Beste Voraussetzungen also für ein echtes Spitzenspiel, dem 606 Zuschauer auch noch den passenden Rahmen gegeben haben.
Und beiden Mannschaften zeigten auch von Beginn an, dass sie verinnerlicht hatten, worum es ging. Das übliche Abtasten fiel dieses Mal aus, und beide Teams hatten sofort den nötigen Zug zum Tor. Und hier hatten die Dortmunder Fans bereits in der dritten Spielminute erstmals Grund zu jubeln. Malte Bergstermann erzielte das frühe 1:0 für die Eisadler, und knapp sechs Minuten später konnte Tommy Kuntu-Blankson sogar auf 2:0 erhöhen. Es folgte nun ein hochklassiges Spiel auf Augenhöhe, in dem die Gäste aus Solingen langsam immer stärker wurden. Ein Christian Lüttges in Top-Form bewahrte sein Team allerdings vor dem Anschlusstreffer und, so ging es mit einem 2:0-Vorsprung in die Pause.
Im zweiten Drittel führten die Gäste dann ihre Angriffsbemühungen fort und wurden belohnt. Nur 52 Sekunden nach Wiederbeginn erzielte Marcus Pier den Anschlusstreffer zum 2:1. Von nun an wurde es hektisch. Das lag aber weniger an den Spielern auf dem Eis, sondern viel mehr an den Unparteiischen im schwarz-weiß gestreiften Dress. Mit manch merkwürdigen Entscheidungen sorgte das Duo für Unverständnis auf dem Eis und auf den Zuschauerrängen. Hatten die Fans bisher packendes, körperbetontes, aber eigentlich faires Eishockey gesehen, wurden Sie nun Zeuge von minutenlangen Diskussionen der Referees untereinander, wer wie lange und warum in die Kühlbox muss. Aber zwischenzeitlich wurde auch wieder Eishockey gespielt, und da hatten die Eisadler ihren Rhythmus wieder aufgenommen. In der 25. Minute war es Constantin Wichern, der das 3:1 erzielte, und neun Minuten später war es Kai Domula, der die beruhigende 4:1-Pausenführung erzielte.
Im letzten Drittel kamen die Eisadler besser aus der Kabine. Nur eine Minute nach Wiederbeginn erzielte Dominik Ballnus das 5:1. Eigentlich eine Vorentscheidung, doch auch jetzt geben die Solinger sich nicht geschlagen und kamen einige Male gefährlich vor das Dortmunder Tor. Doch Dortmunds Abwehr stand sicher, und zehn Minuten vor Schluss erlöste Marc Kolberg die Fans und brach mit seinem Tor zum 6:1 den Widerstand der Gäste. Doch der Dortmunder Sturmlauf ging weiter und auch Michael Alda konnte sich noch in die Torschützenliste eintragen. Seinen Treffer zum 7:1 folgte noch das zweite Tor der Gäste um 7:2-Endstand.
Wer jemals gesagt hat, Eishockey hat in einer Fußballstadt wie Dortmund keine Chance, wurde eines Besseren belehrt. Von den 606 Zuschauern dürfte keiner sein Kommen bereut haben. Dieses Spitzenspiel hatte alles, was das Eishockey so besonders macht. Schnelles Spiel, körperliche Härte, spielerische Klasse, einen guten Gegner, einen Christian Lüttges in Galaform und Stimmung auf den Rängen. Das war Werbung für den Sport. Und dieses Spiel hat mit den Eisadlern einen verdienten Gewinner, der nun den auch nach Pluspunkten in der Tabelle führt. Nun gilt es, in den kommenden Spielen, den Platz an der Sonne zu sichern, um dann am Ende der Saison die Meisterschaft zu feiern.