Ein pinker Freitag mit rabenschwarzer TorausbeutePenalty-Niederlage gegen Paderborn
Ein pinker Freitag mit rabenschwarzer TorausbeuteRein farblich konnte der EHC Troisdorf am vergangenen Wochenende zweifelsohne neue Trends setzen: Im Rahmen der Aktion „Pinker Oktober“ und für den guten Zweck lief die Mannschaft von André Koslowski im Heimspiel gegen Paderborn mit pinken Schnürsenkeln auf. Aus sportlicher Sicht allerdings erwies sich der ESC als der erwartet starke Gegner, der am Ende dann auch zwei Punkte aus dem Troisdorfer Icedome entführen konnte. Mit 3:4 unterlagen die Hausherren am Ende nach Penaltyschießen und konnten sich somit zumindest einen Punkt sichern.
Hätte man die Partie kurz und knapp umschreiben müssen, hätte es heißen können: „Erst große Schwächen im Abschluss und dann ein Krimi zum Abschluss“. Oder: „Pinker Freitag mit rabenschwarzer Torausbeute“.
Obwohl der EHC läuferisch und auch vom Einsatz her mindestens eine Klasse besser war, konnten die Hausherren aus diesem Vorteil zunächst kein Kapital schlagen. Allein im ersten Drittel wies die Torschussstatistik ein Verhältnis von 28:9 zugunsten Troisdorfs auf. Auf der Anzeigentafel aber stand nach den ersten 20 Minuten ein 1:0 für die Gäste. Vier Minuten vor Drittelende nutzten die Panther ein Überzahlspiel aus und gingen zum Entsetzen der heimischen Fans mehr als glücklich in Führung. Damit bewahrheitete sich einmal mehr die alte Weisheit, dass es sich oftmals hinten rächt, wenn du die Dinger vorne nicht rein machst. Egal was Troisdorf im Spiel nach vorne auch probierte, der Puck wollte den Weg ins Paderborner Tor einfach nicht finden.
Obwohl nun in Rückstand, nahm der EHC im zweiten Drittel etwas Tempo aus dem Spiel. Dennoch blieb man die gefährlichere Mannschaft in der Offensive und verbuchte weitere 14 Torschüsse, während der ESC das Spielgerät lediglich acht Mal Richtung Dominik Liesenfeld im Troisdorfer Gehäuse bringen konnte. Doch wie schon im ersten Spielabschnitt ließ die Chancenauswertung der Gastgeber weiterhin zu wünschen übrig. Zahlreiche Strafzeiten gegen den EHC machten die Sache in dieser Phase des Spiels dann auch nicht gerade leichter. Das 2:0 für Paderborn fiel dann auch in einer Überzahlsituation – allerdings für Troisdorf. Mit einem Mann mehr auf dem Eis, wurden die Dynamites geschickt ausgekontert – und plötzlich stand es 2:0 für den ESC Paderborn.
Im Schlussabschnitt sollten die Zuschauer einen echten Eishockeykrimi erleben. Zunächst aber erlebte Troisdorf ein Déjà-vu: Rund drei Minuten nach Wiederanpiff war der EHC erneut in Überzahl. Doch statt das Powerplay zu nutzen, lag der Puck dann plötzlich wieder im Gehäuse von Dominik Liesenfeld. Somit zog Paderborn mit dem zweiten Unterzahltor des Abends auf 3:0 davon. Das Koslowski-Team ließ sich aber davon nicht beeindrucken und suchte sein Glück weiter in der Offensive. Es folgte ein Angriff nach dem anderen in Richtung Paderborner Tor. Doch schon wie in den beiden Dritteln zuvor, weigerte sich die schwarze Hartgummischeibe zunächst weiterhin hartnäckig, das anvisierte Ziel zu finden. Rund fünf Minuten vor Spielende konnte dann schließlich Dominik Klein den Bann brechen: Mit einem Gewaltschuss von der blauen Linie erzielte er den Troisdorfer Anschlusstreffer. Die Gastgeber warfen nun endgültig alles nach vorne – und wurden dafür belohnt. Innerhalb von gerade einmal 24 Sekunden trafen Mario Wonde und Lucas Hubert für den EHC Troisdorf und machten zwei Minuten vor dem Ende aus dem Zwei-Tore-Rückstand ein 3:3. In den Schlusssekunden passierte dann nichts mehr und der Sieger musste im Penaltyschießen ermittelt werden.
Auch hier präsentierte sich der EHC an diesem Abend nicht gerade in Torjägerlaune: Alle drei Troisdorfer Penaltys (Alexander Richard, Lucas Hubert und Tobias Müller) blieben ungenutzt. Und weil die Panther schließlich einen Penalty im Tor unterbringen konnten, ging der Sieg und damit der Extrapunkt nach Paderborn. Doppelt ärgerlich dabei: Der entscheidende Paderborner Penalty war durchaus diskussionswürdig. Da der Puck auf dem Weg zum Tor zum Liegen kam, war der Strafschuss eigentlich regelkonform. Die Schiedsrichter erkannten den Treffer dennoch an - und Paderborn konnte jubeln.
„Zwar haben wir den Sieg aufgrund unserer Abschlussschwäche verspielt, aber mit einer ungeheuren Einsatzbereitschaft zum Ende dann doch noch einen Punkt gerettet“, bilanzierte Coach André Koslowski und betonte, dass man in den nächsten Wochen insbesondere am Abschluss arbeiten müsse, „damit die erarbeiteten Chancen auch zum Erfolg führen".
Am kommenden Wochenende muss das Team von der Sieg zunächst reisen: Am Sonntag, 18. Oktober, ist Troisdorf zu Gast in Neuss (Spielbeginn um 20 Uhr), ehe dann am Freitag, 23. Oktober, um 20 Uhr die 1b-Vertretung des Herner EV im Icedome erwartet wird. Dann sollen nicht nur erneut die pinken Schnürsenkel ein echter Blickfang sein, sondern vor allem auch die eigene Torausbeute.