Ein Abend zum Vergessen für die Dinslakener KobrasNiederlage gegen die Grefrather EG
Ein auf beiden Seiten zerfahrenes Eröffnungsdrittel bescherte den Zuschauern die meisten Tore des Abends. Als Kevin Wilson nach 183 Sekunden in seiner unnachahmlichen Art und Weise sich den Puck erkämpfte, um sich anschließend durch die gegnerische Verteidigung zu wühlen und letztendlich den Puck in die Maschen jagte, schien die Kobras-Welt noch in Ordnung und alles lief nach Plan.
Doch dass die Gäste nicht als freiwilliger Punktelieferant in die Schlangengrube gekommen war, stellten sie beim ersten Gästetor, erzielt bei einer einfachen numerischen Überlegenheit, nur gut eine Minute später klar. Zu diesem Zeitpunkt saß Martin Jakúbek gerade einmal 19 Sekunden in der Kühlbox. Lorenz Schneider hatte Lukas Schaffrath zum 1:1 überwunden. Den Führungstreffer der Gäste in Person von Matthias Holzki in der elften Minute, dem ein Abwehrfehler auf Dinslakener Seite vorausging, konnte Daniel Pleger mit seinem Treffer, bei dem er eine Lücke zwischen Torgestänge und Gäste-Keeper Marvin Haedelt fand, die eigentlich gar nicht da war, noch kompensieren. Beim Spielstand von 2:2 ertönte die erste Sirene.
Der zweite Abschnitt blieb torlos. Dennoch konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Hausherren nun mehr Zugriff auf Puck und Gegner bekamen. Das Spiel der Sikorski-Truppe wurde strukturierter und die meisten Aktionen spielten sich im Abwehrdrittel der Gäste ab. Dennoch schafften es die Giftschlangen nicht, Zählbares auf die Anzeigetafel zu bringen. Mit einer kämpferischen Einstellung, einem guten Torhüter und schnörkellosem Eishockey vermochten es die Spieler von Trainer Karel lang immer wieder, die schwarze Hartgummischeibe aus der Gefahrenzone zu bringen. So blieb es auch nach 40 Spielminuten beim Spielstand von 2:2. Erwähnenswert wäre noch, dass Sven Linda in der 35. Spielminute vom Schiedsrichter mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe belegt wurde. Er hatte einen Gegenspieler regelwidrig in die Bande geschickt. Dieser musste kurz behandelt werden, dann ging es aber glücklicherweise für ihn weiter.
Der Schlussabschnitt begann, wie das Mitteldrittel aufgehört hatte. Sogar noch besser. Denn die Hausherren konnten eine Überzahlsituation nur gut 50 Sekunden nach Wiederbeginn für sich nutzen. Moritz Hofschen hatte einen Schlagschuss von Tom Giesen unhaltbar verwertet. Dann kam die 45. Spielminute und der Wendepunkt des Spiels. Bei eigener Überzahl fingen sich die Giftschlangen einen Konter ein. Dieser schien eigentlich schon geklärt, als Dennis Holstein in der Rundung hinter dem Dinslakener Tor von einem Verteidiger fixiert wurde. Zwar schaffte er es nicht, sich aus dieser Bedrängnis zu befreien, allerdings gelang ihm ein Zuspiel auf dem zentral vor dem Tor freistehenden Matthias Holzki. Den hatte man Seitens der Kobras wohl völlig vergessen. Er bestrafte diese Nachlässigkeit mit dem 3:3-Ausgleich.
Die Kobras zeigten sich geschockt. Von nun an war sie hin, die Struktur im Dinslakener Spiel. Viele Einzelaktionen, Fehlpässe und Flüchtigkeitsfehler prägten das Spiel der Hausherren. Mannschaftlich geschlossen dagegen der Auftritt der Gäste von der Niers. Geschickt vermochten sie immer wieder, die Angriffsbemühungen der Kobras zu zerstören. In der 48. Spielminute kam dann das K.o. für die Schwarzen. Sven Schiefner bekam den Puck, wurde nur halbherzig angegriffen und setzte sich mit hoher Körperlichkeit gegen die gesamte Kobra-Defensive durch. Bei seinem Treffer zum 3:4 hatte die Kobra-Defensive zum wiederholten Mal an diesem Abend keine glückliche Figur abgegeben. Zwar versuchte Krystian Sikorski zum Ende der Partie durch die Herausnahme von Lukas Schaffrath und Einsatz eines sechsten Feldspielers den Ausgleich zu erzwingen, doch auch diese Maßnahme fruchtete nicht.
Coach Sikorski bleibt nicht viel Zeit, seine Spieler neu einzustimmen. Denn nur 48 Stunden später gastieren die Eisadler Dortmund in der Schlangengrube. Ein Team, gegen das die Dinslakener in dieser Spielzeit noch nicht gewinnen konnten. Aber bekanntlich hat jede Serie ja mal ein Ende. Allerdings stehen die Kobras inzwischen mit dem Rücken zur Wand, was das Erreichen der Meisterrundenplayoffs angeht. Ein Sieg gegen die Eisadler ist absolute Pflicht, ansonsten wird es sehr, sehr schwer.