EHC Neuwied siegt zum Saisonauftakt in der BeNe LeagueDeBoers Penalty entscheidet den Saisonauftakt
Xaver Hochstraßer zeigt's an: Zwei Punkte gab's für den EHC Neuwied im Heimspiel gegen Den Haag. ((Foto: EHC Neuwied))Dass auch ein Samstag-Spieltermin zu bester Fußball-Bundesligazeit ab 15.30 Uhr das Neuwieder Eishockey-Publikum nicht davon abhält, ins Icehouse zu pilgern, macht eine tolle Kulisse von 810 Besuchern deutlich. Die Bären-Fans freuten sich nach 65 Spielminuten plus Penaltyschießen im ersten BeNe-League-Cup-Spiel gegen UltimAir Hijs Hokij Den Haag über zwei Punkte, sahen aber auch, dass die Mannschaft noch Luft nach oben hat. Acht Neuzugänge, von denen Kevin Lavallee krankheitsbedingt fehlte, wollen erst einmal integriert sein. „Wir sind erst seit drei Wochen zusammen und hatten vor der Partie nur neun Trainings sowie vier Testspiele absolviert, aber das soll keine Ausrede sein“, sagte Trainer Andreas Lupzig, der mit den beiden Punkten gut leben konnte, mit der Leistung allerdings nicht zufrieden war. „Das erste Saisonspiel vor heimischem Publikum bestreiten zu dürfen, sollte eigentlich Grund genug sein, bereit ins Spiel zu gehen. Heute sind wir mir anderthalb blauen Augen davongekommen. Wir haben sehr, sehr viel Arbeit vor uns“, bezog der ehemalige Angreifer der Kölner Haie Stellung.
Bei den Gastgebern mussten Sven Schlicht, Daniel Pering und Kevin Lavallee pausieren, und sie mussten in der vierten Minute zumindest ganz kurz einem Rückstand hinterherlaufen. Dani van Schilt zog von der linken Seite ab und traf zum 0:1. Hallensprecher Fabian Illigens hatte den Torschützen und die Vorlagengeber noch nicht bekanntgegeben, da jubelte nur 23 Sekunden später Maximilian Wasser.
Die Partie verlief auf Augenhöhe. Die in 60 Minuten erzielten Tore hielten sich genauso die Waage wie das Chancenverhältnis. Neuwieds beste Möglichkeit im ersten Drittel nach dem Ausgleich: Jack DeBoer fand bei einem Alleingang seinen Meister in Brett Magnus (7.). Im Mittelabschnitt war Den Haag die aktivere Mannschaft. „Sie haben uns den Schneid abgekauft“, beobachtete Lupzig. Das mündete zunächst im 1:2 durch Jay de Ruiter, der in Überzahl Jurryt Smids Querpass verwertete (26.). Eine vierminütige Neuwied-Überzahl brachte nichts ein, aber der EHC hat ja immer noch Kapitän Jeff Smith. In der 36. Minute ließ er auf der linken Angriffsseite zwei niederländische Verteidiger stehen. Auch Brett Magnus hatte das Nachsehen gegen den Schuss des US-Amerikaners (36.).
Die Anfangsphase des dritten Drittels sahen so aus, als sollte Neuwied im Spiel angekommen zu sein. Tobias Etzel im Powerplay (42.) und Jack DeBoer nach einem langen Pass unter Konter (45.) stellten das Ergebnis auf 4:2. Das Lupzig-Team schien sich auf der Gewinnerstraße zu befinden, wurde in den letzten Kurven aber noch ins Schlingern gebracht. Jeffrey Melissant traf zweimal (55., 58.) – Verlängerung.
Beim Kräfteverhältnis drei gegen drei ergeben sich Chancen zwangsläufig. In den letzten Sekunden retteten Jan Guryca und ein Block von Brett Magee den EHC ins Penaltyschießen. Diese Disziplin bleibt eine Neuwieder Spezialität. Guryca entschärfte zweimal und Kyle Brothers vertändelte die Scheibe, während Jack DeBoer gegen Brett Magnus den richtigen Move parat hatte und den entscheidenden Stich setzte. „Es war eine Achterbahnfahrt“, fasste Trainer Andreas Lupzig zusammen. Am Dienstagabend im Rheinland-Pfalz-Pokal-Derby gegen die EG Diez-Limburg (Spielbeginn im Icehouse: 19 Uhr) wünscht er sich eine Steigerung. „Wenn wir die richtige Arbeitsmoral ins Spiel bringen, dann kommt auch der Rest.“