EHC empfängt Spitzenreiter EHC Neuwied
Die Hessen sind bisher noch ungeschlagen, doch das sind die Neuwieder auf heimischem Eis auch. Die Bärenhöhle kann sich auf ein packendes Duell des Tabellendritten gegen den Ersten freuen.
„Am Freitag packen wir erstmal in die Wundertüte und schauen, was wir rausbekommen“, sagt EHC-Trainer Arno Lörsch vor dem Duell bei den Ice Aliens. Die 1b aus Ratingen hatte bis Sonntag alle Spiele in der Liga verloren, dann aber mit einem Sieg bei den Amateuren der Kölner Haie die gesamte Liga überrascht. „Vor Köln hätte ich vielleicht gesagt, Ratingen wird eine Pflichtaufgabe. Doch das ist falsch. Wir nehmen Ratingen sehr ernst, die gewinnen nicht umsonst in Köln. Irgendwas muss da passiert sein. Ich rechne mit einem erstarkten Gegner, aber wir werden versuchen, das in Bärenmanier zu lösen.“ So, wie etwa am vergangenen Wochenende, als man auswärts in Dinslaken und in Lauterbach die beiden ersten Saisonsiege auf fremdem Eis einfahren und auf Tabellenplatz drei klettern konnte.
Da Arno Lörsch von Freitag bis Sonntagmittag auf einem Lehrgang des DEB weilt, wird Markus Fischer ihn beim Spiel in Wesel gegen Ratingen an der Bande vertreten. „Markus ist an mich herangetreten und hat gesagt, er möchte gerne wieder etwas für den EHC Neuwied machen“, sagt Lörsch. „Wir haben uns dann in aller Ruhe zusammengesetzt und einige Dinge besprochen. Er wird als Bindeglied zwischen der zweiten und der ersten Mannschaft fungieren und auch im Training mit auf dem Eis stehen. Wir können so noch effektiver arbeiten. Markus ist ein sehr guter Berater mit viel Eishockeyfachwissen.“
Am Sonntagabend werden sie dann beide an der Bande stehen, wenn es für den EHC gegen den bisher ungeschlagenen Spitzenreiter aus Kassel geht. Sieben Spiele, sieben Siege, eine Torbilanz von 63:15 – die Hessen haben mächtig Fahrt aufgenommen und konnten bisher von keinem Team der Liga gestoppt werden. Mit Ernst Reschetnikow lässt dabei ausgerechnet ein Ex-Neuwieder mit fünf Punkten im Schnitt pro Spiel aufhorchen. Aber auch zahlreiche andere Spieler wie etwa Stephane Robitaille, der mehr als 400 Spiele in der DEL absolviert hat, gehören zu den derzeitigen Erfolgsgaranten.
„Kassel hat mit einem tollen Kader bisher super Ergebnisse eingefahren. Ernst kennen wir alle noch aus seiner Neuwieder Zeit. Einen Robitaille kennt jeder Eishockeyfan. Das ist ein echter Brocken, der da auf uns warten. Ich hoffe auf ein gutes Spiel und lasse mich vom Ausgang überraschen. Aber in der Bärenhöhle musst du erstmal gewinnen – das hat in dieser Saison bisher noch keiner geschafft“, sagt Lörsch, der mit seinem Gegenüber, Kassels Trainer Matthias Kolodziejczak, einst lange gemeinsam in Braunlage gespielt hat. „Wir sind unheimlich heiß auf dieses Spitzenspiel und hoffen erneut darauf, dass unsere Fans diesen Abend zu etwas ganz Besonderem machen. Gemeinsam können wir sicherlich für eine Überraschung sorgen.“