Dynamites verabschieden sich mit Niederlage aus dem Jahr 2013EHC Troisdorf
„Erstens kommt es anderes und Zweitens als man denkt...“, so ähnlich dürfte das Fazit der EHC-Verantwortlichen nach Spielende gelautet haben. Eigentlich waren die Dynamites als Favorit in das Spiel gegen den Tabellenachten aus Unna gegangen, mussten aber einsehen, dass die Eishockey-Weisheit „Ein Spiel wird auf dem Eis entschieden“, auch weiterhin bestand hat. Die Chronologie der Partie ist schnell zusammengefasst: Im ersten Drittel haderte der EHC mit Fortuna, im zweiten Drittel haderte der EHC mit sich selbst und im letzten Drittel erkannte der EHC den ernst der Lage einfach zu spät.
Dabei starteten die Gastgeber stark in das letzte Spiel des Jahres. Von Beginn an setzte Troisdorf die personell schwächer besetzten Bulldogs unter Druck und erspielte sich zahlreiche Möglichkeiten. Eine dieser Möglichkeiten nutzte Andre Könitzer in der 13. Spielminute aus und verwandelte ein geniales Zuspiel von Andy Czaika zum 1:0 für den EHC. Wenn man dem Team von Gordon Lang in dieser Phase des Spiels etwas vorwerfen konnte, dann, dass man mit vielen Großchancen einfach zu fahrlässig umging und die Partie nicht bereits in den ersten 20 Minuten deutlicher für sich entscheiden konnte. Dafür gab es drei Gründe: Erstens stand da immer wieder ein sehr starker Gästetorhüter im Weg, Zweitens scheiterten die Troisdorfer Stürmern gleich mehrfach an den eigenen Nerven und Drittens hatte Fortuna an diesem Abend zweifelsohne kein EHC-Trikot an. Was die Gäste anging, sahen sich diese meist in die Defensive gedrängt, setzten aber mit einigen gefährlichen Kontern erste Ausrufezeichen, die jedoch stets in Edwin Arzt im Troisdorfer Tor ihren Meister fanden. So ging es unter dem Jubel der zahlreichen Fans mit einer knappen 1:0-Führung in die erste Pause.
Mit Beginn des zweiten Spielabschnitts schienen die EHC-Akteure dann wohl mit ihren Gedanken bereits im Weihnachtsurlaub zu sein. Anders scheint es nicht erklärbar, dass man den Offensivschwung aus dem ersten Drittel plötzlich gänzlich einstellte und den Gästen das Feld überlies. Bei den Dynamites ging nichts mehr, die Fehlerquote im Spielaufbau wurde größer und größer, die einfachsten Pässe verfehlten den Adressaten und auch im Torabschluss blieb man plötzlich meist harmlos. „Im zweiten Drittel haben wir den Gegner unnötigerweise selbst stark gemacht“, resümierte EHC-Coach Lang anschließend. Königsborn wusste den plötzlichen Troisdorfer Schwächeanfall eiskalt auszunutzen und erzielte zunächst bei einer 5:3-Überzahlsituation den 1:1-Ausgleichstreffer. Symptomatisch für das Spiel des EHC an diesem Abend war die Szene vor dem Führungstreffer der Gäste: Troisdorf hatte eine der wenigen Großchancen im zweiten Abschnitt, schaffte es jedoch nicht, den Puck am bereits geschlagenen Schlussmann vorbei im leeren Tor unterzubringen. Im direkten Gegenzug erzielte Königsborn zum Entsetzen der Zuschauer auf der sehr gut gefüllten Tribüne das 1:2 aus Sicht der Gastgeber.
Wer nun zu Beginn des letzten Drittels ein Aufbäumen auf Troisdorfer Seite erwartet hatte, wurde enttäuscht. Wie schon im Mitteldrittel hielten sich die Offensivbemühungen der Hausherren zunächst in Grenzen und Königsborn blieb die gefährlichere Mannschaft. Die Quittung für das weiterhin leicht durchschaubare Spiel der Dynamites kam prompt: Fünf Minuten waren im dritten Drittel gespielt, da baute Königsborn seine Führung mit dem 3:1 weiter aus. Seinen Unmut über den Auftritt seines Teams machte Gordon Lang bei einer anschließend Auszeit Luft, bei der die gesamte Halle den unüberhörbaren Worten des Trainers lauschen konnten. Die lautstarke Auszeit schien ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben: Troisdorf zog plötzlich das Tempo wieder an und wurde gleich belohnt: Mario Wonde bekam nach einem Foul auf dem Weg Richtung gegnerischem Tor einen Penalty zugesprochen, den er sehenswert zum 2:3-Anschlusstreffer verwandelte. Die letzten zehn Minuten des Spiels stellte Gordon Lang von vier auf zwei Reihen um und erhöhte dadurch weiter den Druck. Auch die Fans waren jetzt voll da und schrien das Team förmlich nach vorne. Die Gäste hingegen konzentrierten sich nun ausschließlich auf die Defensive und wurden im eigenen Drittel regelrecht eingeschnürt. Allerdings fand die Troisdorfer Brechstange einfach keinen richtigen Hebelansatz, immer wieder scheiterte man entweder am Königsborner Schlussmann oder aber der Gegner brachte irgendwie einen Schläger oder ein Körperteil dazwischen. Schließlich setzte Lang alles auf eine Karte und nahm kurz vor dem Ende noch Torhüter Artz zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Belohnt wurde die Schlussoffensive jedoch nicht, und so musste sich das Team am Ende mit einer 2:3-Niederlage von seinem Publikum in die Winterpause verabschieden.
Doppelt bitter schmeckte die Niederlage, da sich kurz vor Ende des Spiels auch noch Sven Walterscheid schwer verletzte. Er erlitt eine Platzwunde, die im Krankenhaus genäht werden musste und die dem Stürmer nun eine 14-tägige Zwangspause einbringt.