Dinslakener Kobras gewinnen erstes Pflichtspiel im Ausland6:5-Overtime-Sieg in Interregio-Cup gegen Herentals
(Foto: Dinslakener Kobras)
Die Hausherren legten im ersten Drittel ein Tempo vor, dass einem um die Kobras angst und bange werden musste. Die erste Torchance hatten nach gut einer Minute die Hausherren, doch Marvin Frenzel machte die Tür zu. Im ersten Spielabschnitt war jeder Gastgeber seinem Gegenüber immer einen Schritt voraus und hatte mehr Zug zum Tor. So mussten die mitgereisten Fans rund zweieinhalb Minuten warten, bis sie Zeuge der ersten Kobrachance werden konnten. Dominick Spazier hatte sich durchgetankt, scheiterte aber an Herentals Goalie Arne Waumans. In Unterzahl nutzten die Belgier einen 2:1-Konter zur Führung. Doch dieselbe Überzahl nutzen die Dinslakener, um sich selbst erstmalig auf die Anzeigetafel zu bringen, denn Jesse Parker bugsierte den Puck nach Vorlage von Philipp Heffler durch die Hosenträger des Goalies zum 1:1-Ausgleich. Doch bis zur ersten Pause sorgte Herentals für einen 3:1-Vorsprung.
Im zweiten Drittel kamen die Kobras besser in die Partie. Jetzt machte sich das schweißtreibende Sommertraining von Coach Vanek bezahlt. Denn während die Gäste weiterhin ihr Tempo gehen konnten, musste Herentals langsam, aber sicher der hohen Geschwindigkeit des Anfangsdrittels Tribut zollen. Dabei machte sicherlich der Anschlusstreffer durch Leon Taraschewski in der 22. Minute weitere Kräfte bei der Vanek-Truppe frei. Und es kam noch besser: Als den Niederrheinern in der 29. Minute ein Powerplay zugesprochen wurde, spielte Benni Hüsken den an der blauen Linie postierten Martin Beneš an und Dinslakens Goalgetter ließ sich nicht zweimal bitten und hämmerte die schwarze Hartgummischeibe ins rechte obere Eck. Neuer Spielstand 3:3. Doch die Freude währte bei Mannschaft und Fans nur kurz. Genau gesagt: Nur elf Sekunden. Quasi vom Bully weg drängte Herentals nach vorne und keine Kobra schaffte es mehr, an die Scheibe zu kommen: Erneute Führung der Hausherren.
Die erste Möglichkeit des letzten Drittels hatte Henrik Müller, der Puck flog nur knapp am linken Pfosten vorbei. Im Anschluss erspitzelte sich Stefan Dreyer das Spielgerät, lief bedrängt auf das gegnerische Gehäuse zu, doch der Puck streifte beim Torabschluss nur die Oberkante der Latte. Kurze Zeit nachdem die Gastgeber drei Großchancen im Sekundentakt hatten, erwischten sie die Kobras eiskalt. Henrik Müller nutzte, kurz zentral hinter der blauen Linie stehend, die Tatsache, dass dem belgischen Goalie für einen Moment komplett die Sicht versperrt war und hämmerte den Puck in die Maschen. Spielstand jetzt: 4:4.
Als Herentals sieben Minuten vor dem Ende erneut eine Powerplaysituation zum 5:4 nutzte, begann auf den Rängen das Zittern beim Dinslakener Anhang. Doch wieder einmal bewiesen die Kobras Comeback-Qualitäten. Erneut war es Torjäger Martin Beneš, der das Herzrasen der Fans beenden konnte. Er schaltete bei einem Konter von allen Beteiligten am schnellsten, wurde mustergültig von Stefan Dreyer angespielt und jagte den Puck aus vollem Lauf in den rechten oberen Winkel. Zwei Minuten nach Beginn der Overtime fiel Siegtreffer für Dinslakener. Nach dem Spiel stand die Frage im Raum, wer diesen Treffer denn erzielt hätte? Martin Beneš oder Stefan Dreyer? „Ich war zwar noch als Letzter noch am Puck aber eigentlich ist das doch egal“, untermauerte Stefan Dreyer, dass man in Dinslaken begriffen hat, was Mannschaftssport heißt. Übrigens: Im offiziellen Spielbericht ist Jesse Parker als Torschützt aufgeführt.