Dinslakener Kobras gelingt ein erster Befreiungsschlag5:1-Sieg gegen die Ratinger Ice Aliens

Sicherlich war noch nicht alles Gold, was glänzte, doch es erinnerte schon einiges an die Leistungsstärke des Teams zu Saisonbeginn. Insbesondere der unbedingte Siegeswille und die Kampfkraft machten gestern Abend den Unterschied zu den Auftritten der Giftschlangen bei der zuletzt hingelegten Negativserie. Spielerisch war sicherlich noch Luft nach oben, aber Rom ist auch nicht in einer Woche erbaut worden. Es erwies sich im Nachhinein als ein cleverer Schachzug, dass Milan Vanek seinen Vater zur Unterstützung mit an die Bande gebracht hatte. Nun sollte man den 5:1-Sieg der Kobras nicht gänzlich dem erfahrenen Übungsleiter zuschreiben, doch Milan Vanek sen. mit ins Boot zu nehmen, hat am gestrigen Abend keinesfalls geschadet.
Erwähnt sei noch, dass Kristof Kelsch nach langer Verletzungspause wieder für die Niederrheiner auf Torejagd ging und nur wenige Millimeter verhinderten gestern Abend einen solchen Erfolg.
Dass es nach dem ersten Abschnitt nur einen Treffer zu bejubeln gab, lag zum einen an den gut aufgelegten Goalies Zerbe und Frenzel, zum anderen aber auch an einer gewissen Fahrlässigkeit beider Mannschaften in Sachen Chancenverwertung. Dennoch gingen die Dinslakener mit einer Führung zum ersten Pausentee, denn Martin Beneš machte in der sechsten Spielminute das, was er am besten kann: Hartgummischeiben versenken.
Mit zunehmender Spieldauer gewannen die Hausherren an Selbstvertrauen, welches sie sich aber auch erarbeitet hatten. Sie schafften es immer wieder, die Angriffsbemühungen der Ice Aliens effektiv zu stören, sei es mit spielerischen oder aber mit körperlichen Mitteln. Immer wieder wurde sich in die gegnerischen Schüsse geworfen und wenn das nicht reichte, machte Marvin Frenzel unter anderem mit spektakulären Paraden immer wieder die Türe zu.
Die Kobras selbst zeigten sich inzwischen deutlich effektiver. Das Chancenplus lag zwar bei den Ratinger Gästen, aber es war nicht so, als wenn die Giftschlangen nicht eigene Möglichkeiten kreiert hätten. Mitte der Begegnung fiel dann das 2:0 für die Hausherren. Wieder hatte sich die Verpflichtung von Martin Beneš bezahlt gemacht. Als dann zweieinhalb Minuten vor der zweiten Sirene durch Moritz Hofschen – und das auch noch in Unterzahl – der Vorsprung auf drei Treffer ausgebaut wurde, keimte beim Dinslakener Anhang erstmalig Hoffnung auf, dass die Kobras als Sieger das Eis verlassen könnten.
Für kurze Zeit kam bei den Kobra-Fans das Magengrummeln noch einmal zurück, als Tim Brazda in der 45. Spielminute seine Farben erstmalig auf die Anzeigetafel brachte, doch Dennis Appelhans veredelte seinen kurzen Sololauf mit einem satten Schuss ins linke obere Eck zum 4:1. Das war dann auch die Vorentscheidung. Stefan Dreyer machte dann in der 58. Spielminute mit seinem Empty-Net-Goal endgültig den Sack zu.
Stürmer Philipp Heffler analysierte die Partie wie folgt: „Wir haben es endlich einmal geschafft, unsere Köpfe frei zu bekommen und haben uns zu 100 Prozent aufs Eishockey konzentrieren können. Wir hatten uns vorgenommen, unsere individuellen Fehler bis aufs Geringste zu minimieren und die Strafbank so gut es geht zu meiden. Dies war der Hebel zum gestrigen Erfolg. Zudem haben wir unsere Chancen genutzt, gut nach hinten gearbeitet und hatten einen starken Marvin Frenzel im Tor. Es haben auch viele Dinge einfach gepasst. Nach der kleinen Durststrecke hat uns dieser Sieg sehr gutgetan und gibt uns das nötige Selbstvertrauen, welches wir schon verloren geglaubt hatten. So kann es, nein, so muss es weitergehen. Am besten schon am Freitag in Neuss.“
Ohne Zweifel, es war ein wichtiger Sieg für die Dinslakener, die somit ihren leeren Tank des Selbstvertrauens mal wieder ein wenig füllen konnten. Doch der Patient ist noch nicht überm Berg. Dazu muss erst die gute gestrige Leistung am Freitag beim Auswärtsspiel in Neuss bestätigt werden und Konstanz in die Leistungen einziehen. Dies ist noch ein gutes Stück Weg, aber der Anfang ist gemacht.