Bären müssen sich Heimsieg hart erarbeitenEHC Neuwied
Andre Bruch, Rene Sting, Stefan Kaltenborn, Andreas Funk, Patrick Morys – die Bären mussten erneut einen kompletten Block aufgrund von Verletzungen, Krankheit oder Sperren ersetzen. Doch das war nicht der Grund, warum sich der EHC an diesem Abend vor der erneut tollen Kulisse von 623 Fans so schwer tat. „Bei Soest ist einfach kein Spielsystem erkennbar“, sagt Lörsch. „Der Gegner steht mit fünf Mann vor dem eigenen Tor, bringt immer einen Schläger oder ein Bein dazwischen. Da haben wir teilweise aber auch zu spät den Abschluss gesucht. Obendrein erwartest du als Spieler eine gewisse Reaktion des Gegenspielers. Die kommt bei Soest aber nicht. Dinge, die passieren sollten, passieren einfach nicht.“ Dafür passierten Dinge, die sich Sportler definitiv schenken sollte. So spukte Sebastian Sprenger US-Boy Brian Gibbons gleich zwei Mal ins Gesicht. Nicht ohne Grund verzichtete Sprenger auf das übliche Shake-Hands und ging direkt nach der Schlusssirene in die Gästekabine.
Zwei Mal fand der EHC dennoch einen Weg durch das gegnerische Wirrwarr aus Körperteilen und Ausrüstungsgegenständen. In Minute 16 brachte Alexander Bill sein Team hochverdient in Führung. Und Routinier Jens Hergt düpierte Gästekeeper Sven Rotheuler mit einem Rückhandschlenzer aus halbrechter Position – der Soester Goalie entschärfte viele Großchancen der Bären, hier aber griff er daneben (37.).
Im letzten Durchgang vergaben die Neuwieder weitere Gelegenheiten, etwa durch Simon Cremer (58.) oder Dominik Kley (59.). Als der Schiedsrichter zuvor auf Tor entschieden hatte, lag er falsch – und wurde von seinem Assistenten korrigiert. Der Schuss von Brian Gibbons war nicht gegen das hintere Torgestänge, sondern gegen den Pfosten geprallt (56.). Glück hatten die Bären auf der Gegenseite in Minute 53, als EHC-Keeper Alexander Rodens eine Großchance von Kevin Peschke entschärfte und sich damit seinen ersten Shutout der Saison sicherte.
„Wenn wir hinten auf die Null schauen, dann ist das super“, sagte Lörsch. „Wenn wir vorne auf 69 Torschüsse, davon locker 15 Großchancen blicken und dann die Ausbeute sehen, dann ist das eher schwach. Aber ich kann der Mannschaft nicht wirklich einen Vorwurf machen. Im Gegenteil, sie hat das taktisch sehr diszipliniert gelöst und das Ding nach Hause gefahren. Dann muss man auch mal mit einem 2:0 zufrieden sein.“
Mit der Schlusssirene stieg beim EHC Neuwied zugleich die Vorfreude auf das nächste Heimspiel, denn am Sonntag kommt es um 19 Uhr im Neuwieder Icehouse zum mit Spannung erwarteten Derby gegen die Luchse aus Lauterbach. Dann darf sich die Bärenhöhle endlich auch wieder auf zahlreiche Gästefans freuen. Lauterbach hatte sich in der Vorwoche von Trainer Marc Garthe getrennt und brennt auf eine Revanche für die 2:5-Niederlage im Luchsbau vor wenigen Wochen.