Bären besiegen Dortmund sehr überzeugendNeuwied gewinnt mit 6:1

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Gute Laune hatte Gästetrainer Thomas Schmitz nicht. Er schimpfte, in Neuwied werde man von den Schiedsrichtern ja immer auf den Arm genommen und sagte deshalb seine Teilnahme an der Pressekonferenz ab. So saß nur sein EHC-Kollege Jens Hergt neben Moderator Fabian Illigens im VIP-Raum und sprach von einem verdienten 6:1-Sieg seiner Mannschaft. Warum der Dortmunder Coach sich benachteiligt fühlte? Es blieb aufgrund seines Fehlens sein Geheimnis. „Schiedsrichter Marcus Trottmann, in dieser Saison pfeifender Dauergast bei Neuwieder Heimspielen, fällte insbesondere im zweiten Drittel auf beiden Seiten Entscheidungen, die schwer nachvollziehbar waren“, erklärten die Neuwieder in ihrer Mitteilung. Bei Miles Steinschneiders Stockcheck ins Gesicht von Felix Köbele blieb dem Unparteiischen aber wahrlich keine andere Wahl, als den Dortmunder Verteidiger in der 37. Minute unter die Dusche zu schicken.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Bären in souveräner Manier schon eine klare Führung herausgeschossen. Druck zum Tor machen und konzentriert verteidigen – so hatte sich Jens Hergt seine Mannschaft gewünscht, und genauso sah er sie auch am Sonntagabend vor 696 Zuschauern. „Wenn man aufs Tor schießt und vor dem gegnerischen Torhüter für Verkehr sorgt, trifft man eben auch“, freute er sich bereits im ersten Drittel über drei Tore. Offiziell standen auf dem Spielberichtsbogen zwar Sven Schlicht, Dennis Schlicht und Andreas Halfmann als Torschützen, was auf Kosten von Routinier Marc Blumenhofen, später zum Besten Neuwieder gewählt, ging, der sowohl beim 2:0 als auch beim 3:0 wohl noch als Letzter seinen Schläger am Puck hatte. Neuwied kontrollierte die Partie und hatte den Gegner auch defensiv bis auf wenige Ausnahmen im Griff. Zu diesen Ausnahmen zählten die ersten Minuten des zweiten Abschnitts, als die Bären etwas zu passiv agierten, sich aber auch in dieser Phase schadlos hielten. Die Gastgeber fingen sich wieder und schraubten das Ergebnis nach einer sehenswerten Kombination durch Robin Schütz (27.) sowie Rylee Orr, der den Flachschuss des offiziellen Torschützen Michael Trimboli noch abfälschte (29.), auf 5:0 in die Höhe. Für Patrick Fücker bedeutete dieses Gegentor das vorzeitige Aus. Nach der Hälfte der Spielzeit wechselte Thomas Schmitz seinen Schlussmann und brachte Marius Dräger ins Spiel. Der hatte erst wenige Sekunden Position zwischen den Pfosten bezogen, da musste sein Gegenüber Felix Köllejan sein einziges Gegentor des Abends hinnehmen. Peter Zirnov traf in Überzahl zum 5:1.

Überzahl? Unterzahl? Davon gab es danach reichlich.Teilweise standen beide Teams noch mit drei Akteuren auf dem Eis, dafür saßen insgesamt acht rechts und links der Zeitnahme. „Der Schiedsrichter hat sein eigenes Spiel aus dieser Partie gemacht“, verstand Jens Hergt so einige Pfiffe nicht. Bei der Strafzeitenflut fiel es schwer, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Vielleicht auch deshalb konnte der EHC eine lange 5:3-Überzahl nicht nutzen, was angesichts des klaren Vorsprungs allerdings zu verschmerzen war.

Noch deutlicher machte Sven Schlicht in der 41. Minute das Ergebnis, als er das halbe Dutzend vollmachte. „Danach haben wir die Partie souverän zu Ende gespielt“, beobachtete Trainer Hergt zufrieden und zog den Hut „vor jedem Spieler, der auf dem Eis stand“.


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