Aliens gewinnen erstes Finalspiel6:4 gegen Hamm
Ein rasantes Wechselspiel von Angriff und Verteidigung, Dramatik pur auf dem Eis, insgesamt zehn Tore und zwei sehr lautstarke Fanblocks, die sich ebenfalls ein hartes, stimmliches Duell lieferten, sorgten für ein tolles, erstes Finale am Sandbach.
Einem Anfangsabschnitt, der nach Toren von den Gästen gewonnen wurde, folgten zwei Drittel, in denen die schnellen, agilen Aliens-Sturmspitzen mehr und mehr Druck auf das Hammer Gehäuse aufbauten. Das Ergebnis dieser Sturmläufe war nach sechzig Minuten ein 6:4 (1:2, 1:0, 4:2)-Sieg der RIA97-Eishockeycracks im erste Finalspiel der Best-of-Three-Serie.
Das Startdrittel war sehr intensiv, da sich beide Teams zunächst abtasteten, die Verteidiger hart gegen den Mann arbeiteten und zusammen mit den Torleuten entsprechend wenig zuließen. Lippe-Hockey Hamm machte dann aber in der 15. Minute den Anfang mit einem Schuss fast von der Grundlinie, der trotz dieses „unmöglichen“ Winkels eine Lücke fand und vorbei an Dennis Kohl zum 0:1 im Netz landete; unglücklicher bzw. abgezockter geht es kaum. Robert Licau beantwortet die Führung der Ruhrgebieter jedoch innerhalb von 60 Sekunden mit dem 1:1-Ausgleich in der 16. Minute. In der 18. Minute, in Unterzahl geraten, mussten die Aliens aber erneut die Führung der Gäste hinnehmen. Mit diesem kurz vor der Pause zu verkraftenden, für die Motivation eher unglücklichen 1:2 ging es in die Kabinen.
Der zweite Spielabschnitt war allerdings noch keine zwei Minuten alt, da boten sich sowohl Štěpán Kuchynka als auch Kevin Wilson gleich mehrere Einschussmöglichkeiten, ein Tor wollte aber nicht fallen. In der 23. Minute schnappte sich dann erneut Kevin Wilson die schwarze Scheibe und sein Schuss aus halblinker Angriffsposition „hüpfte“ aus der Fanghand des Eisbären-Goalies zum 2:2 über die rote Linie. Mit dem Ausgleichstreffer begann jetzt eine sehr starke Phase der Ratinger Offensive. Den Abschlussmöglichkeiten durch jeweils Benjamin Musga, Štěpán Kuchynka, Marvin Moch, Kevin Wilson konnten die Eisbären längere Zeit nur ab und an Attacken entgegensetzen. In der 27. Minute rauschte ein Schlagschuss nach dem anderen von Simon Migas auf das gegnerische Viereck, aber irgendein Eishockeyschläger oder Hindernis war immer im Weg. Lippe-Hockey Hamm bemühte sich zwar, den Schwung aus den Ratinger Angriffen zu nehmen, wurde aber – insbesondere aufgrund von verhängten Zwei-Minuten-Strafen – bis zum Drittelende weiterhin in die Defensive gedrängt.
In Überzahl ins Schlussdrittel gestartet, nutzten die Ratinger nach 29 Sekunden konsequent ihr Powerplay: Štěpán Kuchynka versenkte den Puck mit einem harten Schuss in der 41. Minute zum 3:2. Eine nur geringfügig zu lasche Verteidigungsarbeit der Aliens-Defensive hatte allerdings in der 43. Minute sofort wieder den 3:3-Ausgleichstreffer der Eisbären zur Folge. Ein blitzschneller Konter der Hausherren in der 44. Minute brachte durch Milan Vanek die erneute 4:3-Führung, die das Team aus dem Ruhrpott in der 45. Minute im Powerplay mit einem vernichtenden Flachschuss von der blauen Linie wieder egalisierte – 4:4! Dennis Fischbuch brachte Ratingen dann in der 46. Minute wieder mit 5:4 in Front. Nach einer unbeschadet überstandenen Strafzeit gingen die Aliens-Angriffe mit unvermindertem Schwung weiter und die Gangart der Gäste wurde ruppiger. 5:42 Minuten standen noch auf der Uhr, als ein Hammer Verteidiger eine Spieldauerstrafe erhielt und erneut Štěpán Kuchynka der 55. Minute das Powerplay zu einem weiteren Treffer zum 6:4 für die Außerirdischen nutzte. Obwohl die Hammer Eisbären zwei Minuten vor Ende der Partie, während einer Strafzeit gegen Ratingen, noch ihren Keeper vom Eis nahmen und so eine Überzahl von fünf auf vier Feldspieler schafften, verteidigte Ratingen den Vorsprung mit Mann und Maus sowie Goalie Dennis Kohl bis zum Spielende.
Gäste-Trainer Daniel Galonska konstatierte nach dem Match, dass seine Mannschaft ab dem zweiten Drittel anscheinend nicht mehr bereit gewesen sei, dahin zu gehen, „wo es dem Gegner weh tut“ und daher diese Begegnung auch verloren habe. Aliens-Coach Alexander Jacobs sprach seinen Spieler hohe Anerkennung für ihre Leistungen aus und sagte: „Es war wichtig für das Selbstvertrauen, dieses erste Final-Spiel zu gewinnen.“
In einer Woche findet das zweite Finale am Hammer Maximilianpark statt – und das wird kein leichter Gang für die Ice Aliens.