Aliens-Erfolg im Hexenkessel von HammRatingen siegt mit 7:3 nach 0:3

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Es war nicht das von den Hammer Eisbären erhoffte Eishockeyfest mit einem überzeugenden Heimsieg. Nach einem herausragenden ersten Drittel der Eisbären und einer 3:0-Führung, mit der die Ice Aliens noch gut bedient waren, zeigte sich, warum Ratingen bisher noch ungeschlagen an der Tabellenspitze steht. Nachdem die Hausherren „den Sack“ nicht endgültig zumachten, kamen die Außerirdischen nach und nach besser ins Spiel, sodass sich die Teams nach vierzig von sechzig zu spielenden Minuten 3:3-Unentschieden trennten.

In einem zerfahrenen Schlussabschnitt nutzten die Gäste Strafzeiten gegen Hamm konsequent, um im Anschluss an ihren Führungstreffer durch drei weitere Tore die Anfangseuphorie im Maximilianpark mit 3:7 (3:0, 0:3, 0:4) in pure Frustration bei den Eisbären umschlagen zu lassen.

Auch wenn man es in Hamm wahrscheinlich nicht gerne hört, der Hauptakteur neben den Spielern hat sicher seinen Teil zu diesem Spiel beigetragen, aber geschlagen haben sich die Eisbären letztendlich selbst, indem sie ihre Linie und Dominanz der ersten zwanzig Minuten an „abgezockte“ Aliens abgaben. Beide Teams schenkten sich am Nikolaustag gleichermaßen wenig – übermäßig Strafzeiten hagelte es auf beiden Seiten. Emotionslos betrachtet, bewies Ratingen absolute „Nehmerqualitäten“ und ein sehr starkes Eisbären-Team verlor in dieser Deutlichkeit letztendlich unter Wert.

Das erste Drittel ging „nach Punkten“ eindeutig an die Hausherren, die immer einen Schritt schneller, aggressiver waren und sich mit perfektem Passspiel eine Chance nach der anderen herausspielten. Die Aliens dagegen wirkten eher wie ein gerade aus dem Winterschlaf erwachter Bär, der etwas ungelenk herumtapst – aus Ratinger Sicht konnte einem einfach nur Angst und Bange werden, denn lediglich der aufmerksame, reaktionsschnelle Ice Aliens-Goalie Dennis Kohl oder das Torgestänge verhinderten Schlimmeres. Wenn die Ice Aliens in diesem Spielabschnitt vielleicht drei Mal das Hammer Gehäuse ernstlich in Gefahr brachten, war das schon fast geschmeichelt.

In der Drittelpause hatte die Kabinenansprache von Ratingens Coach Alexander Jacobs, der für sein „leises Stimmchen“ bekannt ist, offensichtlich auch den letzten seiner Spieler geweckt. Nachdem die Ratinger Angreifer den Gegner nun deutlich mehr unter Druck setzten fiel in der 24. Minute, auf Pass von Matthias Hornig, der Anschlusstreffen zum 1:3 durch Dennis Fischbuch – und die Aliens-Offensive nahm weiter Fahrt auf. Im Powerplay, als Hamm durch Strafzeiten jeweils mit einem Spieler weniger auf dem Eis stand, vollstreckten Jan Philipp Priebsch (2:3, 28. Min.) sowie Milan Vanek (3:3, 32. Min.). Einem Pfostentreffer der Eisbären, die in Unterzahl einen blitzsauberen Konter fuhren, folgte in diesem Drittel rund dreieinhalb Minuten vor Schluss noch ein Ratinger Tor, das der Referee aber nicht anerkannte.

Anfang der letzten 20 Minuten hatten die Gastgeber mit einem aggressiven Forechecking der Aliens zu kämpfen. Erneut war es Jan Philipp Priebsch, der sich die schwarze Scheibe schnappte, auf Sebastian May im Hammer Kasten zuging und mit einem Rückhandheber, trotz eines gegnerischen Stockschlags, zum 4:3 (45.) für Ratingen traf; für den Hammer Verteidiger war das Spiel damit beendet, denn er erhielt eine 5-Minuten sowie Spieldauerstrafe. Ratingen spulte in Überzahl nun routiniert „sein Programm“ ab, während sich die Eisbären weitere Strafen einhandelten. Benjamin Musga sowie Pascal Behlau schlugen dann in Überzahl jeweils in der 49., 53. bzw. 56. Minute zu, was die hochemotionale Stimmung in der Halle nur sehr bedingt beruhigte, denn nach im Vorfeld der Partie hochgepuschten Erwartungen, einem wirklich tollen ersten Drittel der Eisbären, stellte das Endergebnis von 7:3 für Ratingen schon eine extrem kalte Dusche und eher nicht das Wunschergebnis dieses Abends auf Hammer Seite dar.


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