Zwei „Matchbälle“ fürs FinaleEHC Eisbären Heilbronn

Die Mannschaft von Trainer Kai Sellers wurde dabei von Beginn an ihrer Favoritenrolle gerecht und fuhr vollauf verdient den 22. Sieg im 22. Saisonspiel ein. Schon am nächsten Wochenende in Eppelheim kann der Finaleinzug perfekt gemacht werden.
„Wir wollen die Eisbären ärgern“, lautete die Marschroute, die Stars-Trainer Volker Laub vor Beginn der Serie ausgab. Allein, in Spiel eins gab es keine cholerischen Eisbären-Gesichter. Bereits in der ersten Spielminute deutete Milan Liebsch mit einem Pfostenschuss an, in welche Richtung sich die Titelambitionen der Hausherren bewegen sollten. Ließ Janis Wagner, der Torhüter der Heidelberger Vorstädter, in Minute 3 einen Schuss von Sascha Bernhardt noch ohne Konsequenzen prallen, war es nur eine Zeigerumdrehung später passiert: Einen Schuss von Marc Oppenländer konnte Eppelheims Schlussmann erneut nicht sicher entschärfen, und diesmal war Benjamin Brozicek zur Stelle. Die Eisbären-Führung war perfekt und sorgte für noch mehr Dampf bei den Hausherren. Zwar hatten die Stars in Minute 7 eine erste Halbchance durch Christian Pister, sein Versuch wurde allerdings von der Eisbären-Defensive entscheidend abgefälscht. Das erste Powerplay der Käthchenstädter sorgte dann aber für erneuten Jubel auf den Rängen. Haiko Hirsch zog einfach mal ab, die Folge war eine unübersichtliche Situation vor dem Slot, die Leontin Kreps gut antizipierte. Der Angreifer drückte den Puck zum 2:0 über die Linie.
Nun wollten die Gäste sich doch nicht kampflos geschlagen geben. Tobias Amon im Heilbronner Tor erwischte allerdings einen Glanztag und sollte unberechtigterweise um seinen Shutout gebracht werden. Doch dazu später mehr. In der 13. Minute entschärfte der Schlussmann jedenfalls eine 100-prozentige Chance von Ulrich Stadler. Die Polartiere waren in Unterzahl. Es sollte allerdings nur ein kurzes Aufflackern der Sterne sein, denn in Minute 16 verweigerte das Torgestänge den zweiten Treffer von Leontin Kreps. Eine Minute später vermochte dann aber nichts und niemanden Manuel Weibler am Torerfolg zu hindern. Eine schöne Vorlage durch Milan Liebsch verwertete der Leistungsträger trocken und kompromisslos aus kurzer Distanz zum 3:0-Pausenstand.
Das zweite Drittel brachte keine neuen Erkenntnisse. Im Gegenteil, die Partie verflachte nun ein wenig, rechtes Play-off-Feeling wollte nicht so recht aufkommen. Zu dominant waren die Eisbären, zu limitiert agierte der Gegner. Die wenigen Chancen der Gäste beantworteten die Hausherren mit teils hochkarätigen Chancen, waren in dieser Phase der Partie allerdings nicht kaltschnäuzig genug beim Torabschluss. So dauerte es bis zur 31. Minute, bis Adrian Kolar bei Überzahl des ungeschlagenen Favoriten ausholte. Haiko Hirsch fälschte unhaltbar ab. Es stand 4:0. Zwei Minuten vor Drittelende fiel dann der Ehrentreffer für die Gäste. Ein Geschenk des Unparteiischen. Die Eisbären-Defensive war das erste und das einzige Mal an diesem Abend unkonzentriert und ermöglichte den Eppelheimern eine 3-auf-1-Kontersituation. Dennis Hambrecht versuchte sein Glück und irgendwie lag der Puck plötzlich auf dem Rücken des auf dem Boden liegenden Tobias Amon. Daniel Rudolph wusste sich nicht anders zu helfen, als die Scheibe aufzuheben und ins Eisbären-Tor zu werfen. Natürlich ein irregulärer Treffer, das Tor zählte trotzdem. „Der Schiedsrichter entschuldigte sich noch in der Pause bei mir, dass er mir den Shutout genommen hat“, so Tobias Amon. Warum er das Tor dennoch gab, bleibt ein Geheimnis. Nichtsdestotrotz konnten die Stars aus dem Treffer keinen Nutzen ziehen. Es blieb beim 4:1.
Der letzte Abschnitt wurde von den Eisbären souverän heruntergespielt. Es blieb bei dem Schema, dass sich viele Chancen der Hausherren mit wenigen Möglichkeiten der Gäste abwechselten. Einzig erwähnenswert aus dem Schlussdrittel bleibt deshalb ein kluger Pass von Dominique Hensel, den Sascha Bernhardt aus spitzem Winkel zum 5:1-Endstand zu verwerten wusste. "Ich hatte ein komisches Gefühl vor dem Spiel, da wir in der Hauptrunde alles gewonnen haben. Die Play-offs haben eben doch ihre eigenen Gesetze. Doch jetzt bin ich natürlich froh, dass die Mannschaft den ersten Schritt gemacht hat. Sonntag nächste Woche wollen wir den Sack in Eppelheim zumachen und das Finale erreichen", so ein sichtlich gelöster Eisbären-Trainer Kai Sellers nach der Partie.
Spiel zwei der Best-of-Three-Serie (zwei Siege sind nötig) steigt also am Sonntag, 3. März (19 Uhr, Icehouse Eppelheim). Sollten die Eisbären verlieren, gäbe es am Sonntag, 10. März (19 Uhr, Kolbenschmidt-Arena) ein entscheidendes drittes Spiel in Heilbronn. Ansonsten steigt Mitte März das erste Finale der Regionalliga Südwest mit Heilbronner Beteiligung.