Wiedersehen in KönigsbrunnEHC Waldkraiburg

Nach neun Spielen konnten die Pinguine vom ESV Königsbrunn nur einen Zähler auf ihrem Punktekonto vorweisen, und Coach Vorisek und die Verantwortlichen der Schwaben lösten daraufhin ihre Zusammenarbeit. Und das, obwohl Vorisek die Königsbrunner im Vorjahr, mit „wenigen Mitteln“ wie immer betont wurde, bis in die Aufstiegsrunde geführt hatte. „Das ist sicher etwas kurios, dass ich jetzt auf einmal gegen Königsbrunn spiele, aber so etwas passiert nun mal. Egal ob das in der Bayernliga ist, oder in einer anderen Liga. Für uns wird es aber alles andere als leicht gegen Königsbrunn, denn die sie werden sicher extramotiviert sein, wenn es gegen ihren alten Trainer geht“ weiß EHC-Coach Vorisek. Der bisherige Nachwuchstrainer Erwin Halusa steht in Königsbrunn inzwischen hauptverantwortlich an der Bande, der umgehende Erfolg stellte sich deshalb aber noch nicht wirklich ein: Am vergangenen Freitag setzte es ein herbe 3:9-Pleite in Bayreuth, am Sonntag folgte eine 2:6-Heimniederlage gegen Miesbach. Der Umbruch, der im Sommer in Königsbrunn stattgefunden hat, mit sechs Abgängen und elf Neuzugängen, darunter Keeperin Jennifer Harß, die früher in Pfronten das Tor hütete und nach einem USA-Studienaufenthalt jetzt zurückkehrte und die einzige Frau im Gehäuse eines Bayernligisten ist, scheint noch etwas Zeit zu benötigen. Ob der ESV diese Zeit aber bekommen wird, ist fraglich: Während der letzten Saison wurde bereits bekannt, dass die Spieler in Königsbrunn seit Herbst 2011 ohne Aufwandsentschädigung gespielt hätten. Umso lobenswerter ist da zwar der Einzug des Teams in die Aufstiegsrunde, doch wurden auch in dieser Spielzeit wieder ähnliche Gerüchte in Umlauf gebracht. Wenn man diesen Glauben schenkt, wird der im Sommer begonnene Umbruch wieder ungewollt abgebrochen, denn einige Königsbrunner Spieler sollen mit dem Öffnen des Transferfensters am 1.Dezember ihre Sachen packen wollen.
Auch für den EHC Waldkraiburg hat das Öffnen des Transferfensters in diesem Jahr eine besondere Bedeutung. Denn nach der Verletzung von Torhüter Sebastian Weiß am vergangenen Sonntag beim Derby in Dorfen, müssen die Löwen zwischen den Pfosten nachverpflichten. Im Augenblick befindet sich ein oberligaerfahrener Goalie in der Industriestadt zum Probetraining, der den Platz von Weiß, der mit Innenbandriss im linken Knie mindestens sechs bis acht Wochen pausieren muss, warmhalten soll. EHC-Coach Petr Vorisek tut es „wirklich leid für Sebastian Weiß. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er es mit so einer Verletzung in dieser Saison noch schafft zurückzukommen. Aber auch Fabian Birk hat gezeigt, dass er ein guter Torwart ist“ meint Trainer Vorisek. „Wir müssen jetzt gegen Königsbrunn mindestens so gut spielen wie gegen Dorfen, dann haben wir auch die Chance zu punkten. Wir wollen weiter nach oben, da müssen wir jetzt nachlegen.“
Darum sollte auch das Heimspiel am Sonntag gegen Miesbach am Sonntag hochmotiviert angegangen werden. Der TEV, Bayerischer Meister im Jahr 2010, hat im Sommer recht spektakuläre Verpflichtungen gemacht: Aus Klostersee kam Stürmer Mario Jann, aus der Oberliga Ost von den Jonsdorfer Falken Angreifer Andreas Baumer und in der Verteidigung konnte mit Markus Busch ein erfahrener Zweitliga-Verteidiger gewonnen werden. Mit dem augenblicklichen Platz sechs dürfte man in Miesbach aber nicht zufrieden sein, schließlich wollte man sich mit Sonthofen und Bayreuth um die ersten drei Ränge im Tableau streiten. Grund genug für den EHC Waldkraiburg, die gute Leistung vom letzten Spiel in Dorfen zu bestätigen und mit den Spielen gegen Königsbrunn und den TEV in der Tabelle endlich anzugreifen.