Von Krise keine Spur: Black Hawks besiegen Pfaffenhofen

Indians zu Gast bei den Black HawksIndians zu Gast bei den Black Hawks
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Die Passau Black Hawks dürfen einen hochverdienten 5:2 (2:0; 1:2; 1:1)-Sieg im Spitzenspiel gegen den EC Pfaffenhofen feiern. Über weite Strecken dominierten die Hausherren die Partie gegen den insgesamt enttäuschenden Ex-Tabellenführer. Lediglich im Schlussdrittel hatten die rund 1400 Zuschauer in der Passauer Eis-Arena einige bange Minuten zu überstehen. „Das war gefährlich. Aber wir hatten vorher einige sehr gute Chancen nicht genutzt. Trotzdem bin ich hoch zufrieden“, freute sich Trainer Otto Keresztes nach der Schlusssirene. Weil Nachbarrivale Deggendorf in Erding nur zu einem Unentschieden kam, liegen beide Teams nun nach Punkten wieder gleich auf, die Tordifferenz bringt die Hawks aber an die Tabellenspitze.

Diejenigen, die bei den Hawks nach den Niederlagen gegen Deggendorf und Memmingen eine Krise erkennen wollten, wurden Sonntag Abend von Beginn an eines Besseren belehrt. Obwohl die Gastgeber nach einem Wechselfehler gleich einen Mann weniger auf dem Eis hatten, setzen Popp und Setz die ersten Ausrufezeichen. Pfaffenhofens Keeper Gregor Tomasik hatte Mühe die Scheibe unter Kontrolle zu bringen, nicht die einzigen Unsicherheiten an diesem Abend. Als der Schlussmann zum wiederholten Mal einen Schuss nach vorne abprallen ließ, war Alex Gantschnig zur Stelle und schob den Puck zum hochverdienten 1:0 ins Netz (8.). Passau blieb weiter am Drücker, hatte allerdings kurz nach der Führung Glück. Die Defensive leistete sich die einzige Unsicherheit im ersten Drittel, Philipp Spindler traf aber völlig frei stehend das Tor nicht. Dann wieder die Hawks: In Überzahl steckte Kurt Reichermeier den Schläger in einen Schuss und fälschte unhaltbar zu seinem ersten Treffer für die Hawks ab (13.). Nun konnten die Fans in der Eis-Arena aufatmen, selbst der Pfaffenhofener Top-Torjäger Roman Mucha kam nicht zur Entfaltung, Chancen für die Gäste Mangelware. Trotzdem wollte Robert Huber, Co-Trainer der Ice Hogs, „keinen großen Unterschied“ erkennen. Kleinigkeiten hätten das Spiel entschieden, „Passau war einen Tick schneller, spritziger und hat verdient gewonnen.“

Das zweite Drittel begann wie das erste aufgehört hatte. Die Hawks im Vorwärtsgang, die „Ice Hogs“ auf Konter aus. So hatten die Gastgeber mehr und klarere Chancen. So kam Christian Setz gleich zweimal binnen Sekunden an den Puck, musste aber Kopf schüttelnd abdrehen (24.). Kuriose Szene vier Minuten später. Roman Schreyer donnerte den Puck im Stile kanadischen Aufbauspiels an die Plexiglasscheibe. Von dort prallte die Scheibe Richtung Tor und landete am Außennetz. Danach erwies sich Keeper Daniel Huber erneut als Rückhalt seines Teams, blieb bei einem Konter gegen Roman Mucha Sieger. Im Gegenzug dann erneut Jubel bei den Hawks. Zunächst hatte sich Christian Setz im Zweikampf behauptet, seinen Rückhandschlenzer ließ Torwart Tomasik erneut abprallen und wieder war Kurt Reichermeier zur Stelle: 3:0 (30.). Während auf den Rängen noch gefeiert wurde, setzen die Hawks nach. Nur 47 Sekunden später setzte Basti Gerbl noch einen drauf. Zwar wurde er bei seinem Schussversuch abgeblockt, der Puck trudelte aber über den verdutzten Keeper hinweg zum 4:0 in die Maschen (31.). Erst danach konnten sich die Ice Hogs aus der Passauer Umklammerung befreien. Pfaffenhofens Spielertrainer Roman Mucha zeigte, warum er trotz seiner 41 Jahre zu den gefährlichsten Stürmern der Liga gehört. Er umkurvte die Hawks Verteidiger wie Slalomstangen und ließ auch Keeper Daniel Huber keine Chance, 4:1 (37.). Danach bekamen die Zuschauer ein echtes Spitzenspiel zu sehen, in den Schlussminuten des Mittelabschnitts gab es gleich mehrfach ein lautes Raunen auf den Rängen. Unter anderem trafen die Hawks das absolute leere Tor nicht (38.).

Im Schlussabschnitt versuchten die Ice Hogs mit aller Macht das Spiel noch mal zu drehen. Nach vier Minuten hatten die Hawks Glück, dass Thomes den Puck nicht über die Linie brachte. Damit war jedoch die Drangphase der Gäste eröffnet. Phasenweise wirkten die Hawks verunsichert, vor allem nach dem 4:2 hätte das Spiel noch kippen können. David Vokaty verwertete einen Abpraller (51.). „Das war wirklich gefährlich. Pfaffenhofen ist sehr gut ins Drittel gestartet und hat uns Probleme gemacht. Zum Glück hat Christian Setz das Spiel dann vorzeitig entschieden“, musste Trainer Otto Keresztes zugeben. Auf den gefährlichsten Passauer Angreifer war auch im Spitzenspiel Verlass. Nachdem es kurz zuvor vor dem Pfaffenhofener Tor ein Gerangel gab, nutzte Christian Setz seine Konterchance souverän zum 5:2 (55.) Obwohl die Hawks die letzten Minuten dezimiert waren, wurde es in der Schlussphase nicht mehr gefährlich. So durfte Trainer Kerezstes nach dem verkorksten Freitagspiel in Memmingen diesmal mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden sein: „Die Jungs haben umgesetzt was ich ihnen gesagt habe, dass es eben nicht mit der Brechstange funktioniert. Wir sind noch enger zusammen gerückt und sind mit den nötigen Quäntchen Glück belohnt worden.“ Auf der Gegenseite hielt sich die Enttäuschung in Grenzen, Co-Trainer Robert Huber meinte, „in Passau zu verlieren ist für uns kein Beinbruch.“

Tore: 1:0 (7:36) Gantschnig (Heubach), 2:0 (12:52) Reichermeier (Zollo, Schreyer/5-4), 3:0 (29:55) Reichermeier (Setz, Gomow), 4:0 (30:42) Gebl, 4:1 (36:22) Mucha, 4:2 (50:14) Vokaty (Mucha), 5:2 (54:26) Setz (Huber/4-4). Strafen: Passau 18 + 10 (Schuster), Pfaffenhofen 14 + 10 (Kröger). Zuschauer: 1420.


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