VER siegt in einem hart umkämpften Spitzenspiel

Sekera beim Auftakt gesperrtSekera beim Auftakt gesperrt
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Es war das Top-Spiel schlechthin. Am Ende eines nervenaufreibenden Spitzenspiels bejubelten die Selber Wölfe beim Tabellenzweiten TEV Miesbach einen hart erkämpftem 8:5 (2:0, 2:2, 4:3)-Auswärtserfolg. Damit thront der VER mit mittlerweile sechs Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze der Bayernliga.

Trotz aller Wetterkapriolen: die Wölfe-Anhänger erwiesen sich erneut als spitzenmäßig. Rund 250 Schlachtenbummler machten sich auf den Weg nach Oberbayern, um ihr Team zum Tabellenzweiten und Ligafavoriten TEV Miesbach zu begleiten. Wie sie, sollten die Zuschauer Augenzeuge eines Top-Spiels werden, dass seinem Namen und den Vorankündigungen gerecht werden sollte.

Die ersten Chancen der Begegnung hatten die Gastgeber. Bereits nach zwei Minuten musste Selbs Keeper Dirksen eingreifen und gegen Baumer klären. Dann kamen auch die Wölfe zum Zug. Als sich Miesbach schließlich die ersten Strafen einhandelte, darunter Förg für sein hartes Einsteigen mit einer Spieldauer bedacht wurde, machten die Franken kurzen Prozess und kamen in Überzahl zum Führungstreffer. Der Gegner hielt aber weiter stand und drängte dann selbst bei zahlenmäßiger Überlegenheit auf den Ausgleich. Just in diesem Moment ergatterte sich jedoch Sekera die Scheibe, spielte nahezu traumhaft auf Siegeris, der durchstartete und das 2:0 markieren konnte. Miesbach ließ sich davon nicht unterkriegen, spielte nach vorne, fand aber in der starken Defensivleistung der Wölfe und meist in Keeper Dirksen seinen Meister.

Das zweite Drittel bot allerhand Emotionen. Zunächst durfte aber der mitgereiste Anhang die Arme nach oben reißen. Die VER-Cracks gewannen im Angriffsdrittel einen Bully, der Puck wanderte zu Hendrikson, der diesen vorbei an Keeper Mechel zum nächsten Treffer mogeln konnte. Darauf meldeten sich die Hausherren zu Wort. Über die linke Seite versuchte es Oppenberger, der mit seinem strammen Schuss zwar anschließen konnte. Doch nur 29 Sekunden später stellten die Wölfe den alten Abstand wieder her, als Horvath die Scheibe vor das gegnerische Tor brachte und Sekera abstauben konnte. Allmählich wurde es hektischer in der bis dato sehr guten Partie beider Teams. Zum einen kassierte Veicht eine Spieldauer gegen seinen Stockschlag gegen Setzer. Miesbachs Leitner bettelte um die nächste Strafe, hatte aber Glück, dass das für die Begegnung überforderte Schiedsrichtergespann ein Einsehen hatte. Überhaupt: klar boten die Mannschaften einen harten Kampf, doch zahlreiche nicht immer nachvollziehbare Refereeentscheidungen hatten zunehmend großen Anteil, an großer Hektik und Frust. Da mussten die Kapitäne ihre Spielerkollegen beruhigen, um die Emotionen abzukühlen. Fortan kassierten aber allen voran die Wölfe eine Strafzeit nach der anderen, standen oft mit 3 gegen 5 auf dem Eis. Auch wurde Schneider für ein Beinstellen mit einer Spieldauer bestraft. Fast sieben Minuten in Unterzahl wehrte man sich am Stück mit einer guten Abwehr- und Torhüterleistung. Kurz vor dem Pausentee musste man schließlich doch einen Gegentreffer hinnehmen.

Es kam aber noch Dicker. Selb musste weiter lange Zeit in Unterzahl agieren, kassierte so drei weitere Gegentreffer und brachte den TEV mit 5:4 in Führung. So schnell wendete sich das Blatt und erstmals konnten sich die heimischen Zuschauer ihr Team als kurzzeitigen Tabellenführer feiern. Dies jedoch nicht allzu lange. Bei den Wölfen schien es, als hätte das Unterzahlspiel jede Menge Kraft und Konzentration gekostet. Auch in Überzahl gelang erst nichts, bis es Lamich aus der Drehung heraus versuchte und zum Ausgleich traf. Das Tor gab enormen Auftrieb. Die Gegner kämpften nun noch einmal vehement um jeden Zentimeter Eis und boten dem Publikum eine spannende Begegnung. Dann war es aber der VER, der den Weg in Richtung drei Punkte fand. Wiederum Gewinn eines Bully im gegnerischen Drittel, die Scheibe ging zu Holden, der legte auf rechts, wo Sekera abzog und zur erneuten Führung treffen konnte. Miesbach versuchte heranzukommen, Selb verteidigte mit Einsatz und Wille und wurde dafür am Ende belohnt als wiederum Sekera einen Durchmarsch perfekt vollenden konnte. Hendrikson war es noch gegönnt, ins leere Gehäuse des Gegners den Schlusspunkt einer Begegnung zwischen zweier Top-Mannschaften zu setzen.

Tore: 0:1 (5:20) Hendrikson (Holden; 5-3), 0:2 (10:11) Siegeris (Sekera; 4-5), 0:3 (20:57) Hendrikson (Lamich), 1:3 (23:43) Oppenberger (Müller, Detterer; 4-5), 1:4 (24:12) Sekera (Horvath; 5-4), 2:4 (39:43) Mayr (Martin, Müller; 5-3), 3:4 (40:57) Hart (Leitner; 5-3), 4:4 (45:03) Hart (Deml, Detterer), 5:4 (48:52) Martin (Detterer; 5-4), 5:5 (51:08) Lamich (Hendrikson, Sekera; 5-4), 5:6 (52:30) Sekera (Holden, Hendrikson), 5:7 (57:37) Sekera (Waßmiller), 5:8 (57:57) Hendrikson (Sekera, Jeschke; ENG). Strafen: Miesbach 28 + Spieldauer (Förg) + Spieldauer (Veicht), Selb 37 + Spieldauer (Schneider). Zuschauer: 800.


🏒 Alle Spiele der DEL2 Live & Exklusiv 💥 auf Sportdeutschland.TV