VER besiegt Zweitplatzierten Paffenhofen 5:4

Die Kritik der Fans
nach der 4:10-Pleite in Germering war wie die Neiderlage selbst deutlich. So
waren die VER-Cracks auf Wiedergutmachung aus. Von der Papierform her glaubten
nur die kühnsten Optimisten, dass das schon im Heimspiel gegen den
Zweitplatzierten passieren würde.
Die Partie selbst
begann auch zugleich mit einem Unterzahlspiel. Doch das Team, das einzig auf den
kranken Verteidiger Kraus verzichten musste, ließ hier wenig zu und kam
daraufhin selbst durch Thielsch zur ersten
Tormöglichkeit. Das nächste Unterzahlspiel ließ nicht lange auf sich warten.
Kümpel im Selber Kasten konnte hier zunächst in starker Manier gegen Vokaty klären, doch seine Vorderleute passten kurz darauf
nicht auf, was das 0:1 durch Gerber zur Folge hatte. Selb ließ sich vom
Gegentreffer nicht beirren und hatte durch Bartels und Lamich den Ausgleich auf dem Schläger. Dieser sollte wenig
später dann doch gelingen. Gerade einmal sechs Sekunden Überzahlspiel benötigten
die „Wölfe“ hierfür: Bullygewinn im Angriffsdrittel,
die Scheibe wanderte zu Thumm, der von der Blauen
Linie abzog und dessen Schuss schließlich Thielsch am
rechten Torpfosten stehend in die Maschen lenkte. Das Tor gab dem Team Auftrieb
und der Gegner wurde in die Defensive gedrängt. Individuelle Fehler ermöglichten jedoch auch den Gästen
gute Möglichkeiten, die allerdings gute Beute von Kümpel wurden. Kurz vor
Drittelende vergab noch einmal Lamich nach Zuspiel von
Hendrikson eine hochkarätige
Chance.
Das zweite
Spieldrittel war nun vollauf geprägt von Emotionen. Bedingt durch kritische
Entscheidungen der Referees. Zunächst durfte Trolda
nach einem fragwürdigen Ermessen auf die Sünderbank. Das Powerplay machte sich
der Gegner mit einem schnellen Zusammenspiel zum Führungstreffer zu nutze. In einem weiteren Unterzahlspiel konnte
Kümpel sein Team vor schlimmeren bewahren und mehrfach souverän klären. Kurz
darauf erarbeiteten sich Lamich und Bartels wieder
Möglichkeiten, doch Thommes konnte nun einen Konter laufen und diesen
erfolgreich vollenden. Doch auch davon ließen die die Einheimischen nicht
unterkriegen, kämpften tapfer weiter, ließen aber zum Teil hochkarätige Chancen
aus ehe dann Thielsch mit viel Eleganz im Schuss zum
Anschluss treffen konnte. Das Schiedsrichtergespann brachte die Volksseele aber
weiter zum kochen: erneut ernteten die „Wölfe“ aus Sicht der Hausherren
ungerechtfertigte Strafen, Porzig wurde mit dem
Ellbogen gecheckt und erhielt dafür selbst 2-Strafminuten, Siegeris bekam einen Schläger ins Gesicht geschlagen,
woraufhin der Gegner nicht bestraft wurde. Die Entscheidungen waren zu viel des
Guten. Während das Publikum tobte, nahm Trainer Ahne sein Team kurzfristig vom
Eis. Zum einen, um seine Jungs zu beruhigen, zum anderen, um ein Zeichen zu
setzen. Das folgende unterzahlspiel überstand man mit Kampf und allmählich wurde
auch wieder Eishockey geboten, wo beide Mannschaften nicht aufsteckten und sich
bis zum Drittelende einen starken Schlagabtausch boten.
Die „Wölfe“ wollten
aber noch mehr und starteten furios ins Schlussdrittel. Trolda hatte zu Beginn aber kein gutes Auge für seinen
Mitspieler und vergab eigensinnig, Setzer scheiterte im Nachschuss, nachdem
Jaworin zuvor beinahe traf. Der verdutzte Gegner wusste sich zu diesem
Zeitpunkt nur durch Befreiungsschläge zu wissen. Doch dann war es um deren
Führung geschehen. Porzig passte aus der Ecke zu
Setzer, der dem gegnerischen Keeper keine Chance ließ. Dem Ausgleichstreffer
wurde zugleich noch eins drauf gesetzt. Der rackernde Lamich wurde bei einem Angriff im letzten Moment zu Fall
gebracht. Die Konsequenz war ein Penalty, den der gefoulte Tscheche selbst
eiskalt verwandeln konnte. Beide Teams schenkten sich nichts, die Zuschauer
bekamen viel zu sehen. Besonders die Torhüter standen oft im Mittelpunkt des
Geschehens, wobei sich immer wieder Kümpel auszeichnen konnte. Trotz des starken
Kampfes passierten aber auch Fehler, so dass Pfaffenhofen wieder zum Ausgleich
kommen konnte. Nach mehreren Versuchen gelang es schließlich aber Siegeris, mit viel Glück vier Spielminuten vor Schluss den
erneuten Führungstreffer erzielen zu können. Spannende Minuten folgten, in denen
es keinen Zuschauer mehr auf den Plätzen hielt. Bis zur Schlusssekunde wurde
gefightet, doch Selb brachte den Vorsprung über die Zeit.
VER Selb – EV
Pfaffenhofen 5:4 (1:1; 1:2; 3:1)
Zuschauer:1.124
Schiedsrichter: H
Gundel, H. Wittmann
Strafminuten: Selb
18 + 10 für Siegeris; Pfaffenhofen 10 + 10 für
Mucha
Tore:
8:20 – 0:1 Gerber (5-4)
9:05 – 1:1 Thielsch
(Thumm, Jaworin;
5-4)
22:39 – 1:2
Löwenberger (Hanke; 5-4)
25:02 – 1:3 Thommes (Hanke; 4-4)
27:04 – 2:3 Thielsch (Jaowrin,
Holden)
43:48 – 3:3 Setzer
(Porzig)
44:37 – 4:3 Lamich - Penalty
51:03 – 4:4
Mucha
55:45 – 5:4 Siegeris (Setzer)