Umkämpftes Match endet mit 3:5-Niederlage
Umkämpftes Match endet mit 3:5-Niederlage770 Zuschauer in der Eissportarena waren entsetzt über den Auftakt der Partie. Schon nach 13 Sekunden trafen die Gäste die Latte und erzielten in der 4. Minute durch Manuel Kühnl das 0:1, wobei EVL- Torhüter Waldemar Quapp in der kurzen Ecke erwischt wurde. Zwar hatte Milan Liebsch zwei Minuten später die große Chance zum Ausgleich, er zielte aber bei seiner Kontermöglichkeit am Tor vorbei. Ohnehin ein Dilemma bei den Lindauern.
Entweder trafen sie das Tor gar nicht oder scheiterten am souveränen Florian Lachauer im Gästetor. Auf der anderen Seite luden die Islanders die Ice Hogs zum Tore schießen förmlich ein. Praktisch im Gegenzug startete Quapp einen weiteren sinnfreien Ausflug hinter das Tor und ermöglichte Marco Löwenberger das 0:2. EVL-Trainer Willy Bauer reagierte umgehend und brachte Michael Gundlach für Quapp. Mit Erfolg. Gundlach wurde zum besten Akteur der Gastgeber, die bei den Angriffen des ECP stets auf der Hut sein mussten.
Zwar spielten die Gäste nur mit zwei Blöcken, zumal mit Elvis Beslagic und Eric Dylla zwei ihrer besten Spieler fehlten, agierten aber stets routiniert und clever. Zudem versäumten es die Lindauer lange den Gegner unter Druck zu setzen. „Einen so dezimierten Gegner muss man viel attackieren und müde spielen. Aber ich habe im ganzen Spiel drei Checks unserer Stürmer gezählt. Da ist ja auf der Hafenweihnacht mehr Körperkontakt als bei uns“ kritisierte Vorsitzender Marc Hindelang. Er sah aber auch Besserung: Zum Dittelende kam der EVL auf und wurden mit dem 1:2 belohnt. Der engagierte Andreas Pufal passte quer, wo Mike Dolezal in der 18. Minute zur Stelle war und zum Anschluss traf.
Ihre beste Phase hatten die Lindauer im zweiten Drittel. Sie machten Druck und hatten durch Jiri Kunce, Pavel Mojtek, Timo Krohnfoth und Mike Dolezal große Möglichkeiten zum Ausgleich, aber Lachauer reagierte jedes Mal glänzend. Auf der anderen Seite blieb Pfaffenhofen gefährlich. Terry Campbell traf aber nur die Oberkante der Latte. Nach 31 Minuten wurde das Lindauer Bemühen aber belohnt. Christof Hehle spielte einen tollen Pass auf Mike Dolezal, der erneut traf.
Zu mehr reichte es aber nicht, weil die Chancenverwertung bei 25:9 Torschüssen im zweiten Durchgang ansonsten mangelhaft blieb. „Es hat auch viel mit Selbstvertrauen zu tun. Wir schießen, wenn wir passen müssten und umgekehrt. Außerdem haben wir auch in der Defensive einige falsche Entscheidungen getroffen“, sagte Willy Bauer. Zunächst konnte Gundlach bei den gefährlichen Gästeangriffen gleich viermal Schlimmeres verhindern. In der 38. Minute war aber auch er machtlos, als Bayernliga-Topscorer David Vokaty unbedrängt um das Tor fahren und einschießen konnte. „Das darf auch in Unterzahl nicht passieren. Ebenso wenig wie der Fehler im eigenen Drittel, der zur Strafe führte. Wir kontrollieren die Scheibe und verlieren sie fahrlässig“; sagte Bauer. Hatte Pfaffenhofen Ende des Drittels Ermüdungserscheinungen gezeigt, so waren die Ice Hogs mit ihrem fast perfekt strukturierten Spiel wieder voll da.
Zumal die Islanders es versäumten nachzusetzen. Sie begannen den Schlussabschnitt in Überzahl, blieben mehr als harmlos. Sogar im Powerplay wurde mehr mit der Scheibe gelaufen als gepasst. Zudem leisteten sich die Lindauer zwei unnötige Strafen, die sie wieder aus dem Rhythmus brachten. Erst sieben Minuten vor dem Ende wurde es wieder gefährlich für Pfaffenhofen, doch Pietro Vacca scheiterte wieder an Lachauer. Zwar versuchte der EVL jetzt wieder Druck zu machen, aber zu oft blieb es beim Alibi. „Ich bin verärgert darüber, mit wie wenig Emotionen hier zum Tor gegangen wurde.
Der letzte Wille etwas zu Erzwingen wollen hat mir gefehlt. Das kann man sich als Aufsteiger einfach nicht leisten“, sagte ein enttäuschter Sportlicher Leiter Bernd Wucher. Immerhin bekamen die Fans noch eine spektakuläre 54. Minute zu sehen. Zunächst schlenzte Christian Birk den Puck zum 2:4 in den Winkel, was Milan Liebsch 13 Sekunden später mit dem Anschlusstreffer beantwortete. Die Hoffnung auf eine Wende dauerte aber nur weitere neun Sekunden. Wieder stellten sich die Islanders im eigenen Drittel dilettantisch an, was Kühnl zur endgültigen Entscheidung für die Gäste nutzte, die im Kampf um Platz acht wichtige Punkte holten, während der EVL weiter auf Platz 14. festhängt.