Traumstart für den EV Lindau

Traumstart für den EV LindauTraumstart für den EV Lindau
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Zu diesem Zeitpunkt führten die taktisch disziplinierten und in jeder Phase leidenschaftlich kämpfenden Islanders allerdings schon 2:0. Erspielt durch Geduld, Effektivität und einen gerade im zweiten Durchgang sensationellen Gundlach. Hier erspielte sich der Meister deutliche Vorteile, wobei den Allgäuern zugutekam, dass sich die Lindauer in den Zweikämpfen zu ungeschickt anstellten und ab der 32. Minute ausschließlich in Unterzahl agieren musste, darunter auch anderthalb Minuten mit zwei Mann weniger. Fünf klare Chancen erspielten sich die Bulls in dieser Zeit, scheiterten viermal am Lindauer Torhüter und schossen einmal (Bindl, 38.) am leeren Tor vorbei. „Das war sicher der Knackpunkt“, sagte EVL- Trainer Michael Rossi, „dass Sonthofen seine Chancen nicht verwertet hat, wir aber schon.“

Dabei hätten die Lindauer durchaus schon im ersten Durchgang in Führung gehen können. Nach beidseitig nervösem Start hatte Tobias Fuchs nach fünf Minuten zunächst aus der Distanz, dann aus spitzem Winkel die Chance zum 1:0, verzog aber knapp. Der Meister, dessen Klasse durch Spielstärke und Routine zu sehen war scheiterte durch Pavel Vit und Stefan Tarrach zweimal an Gundlach. Auf der anderen Seite überlegte Mike Dolezal bei einem 2:1-Konter im Gegenzug zu lange. So fielen 40 Minuten lang keine Tore im Eichwald, aber die Zuschauer wurden bestens unterhalten. „Wir spielen sehr gut organisiert und geduldig. Natürlich klappt noch nicht alles. Aber bei fünf gegen fünf agieren wir auf Augenhöhe“, resümierte der sportliche Leiter Bernd Wucher. Gemessen an den Grundvoraussetzungen (letztjähriger Aufsteiger gegen letztjährigen Meister) eine gute Ausgangsposition für den EVL. Je länger die Islanders das Ergebnis offen hielten, desto mehr wuchs das Selbstvertrauen der Gastgeber, die ab Mitte des letzten Drittels auf den verletzten Neuzugang Zdenek Cech verzichten mussten, der noch in der 30. Minute freistehend die beste Lindauer Chance vergeben hatte.

Das Glück des Tüchtigen kam dazu: Kaum waren die Lindauer zu Beginn des Schlussabschnittes komplett, gingen sie in Führung. Einen harten Schuss von Islanders Kapitän Mike Dolezal konnte ERC- Keeper Thomas Zellhuber nur nach vorne abprallen lassen. James Nagle war zur Stell und schoss zum vielumjubelten 1:0 ein  (44.). „Wir haben immer an unsere Chance geglaubt. Das war die Belohnung“, sagte Trainer Mike Rossi, der zwei Minuten später danach einen Powerplay- Treffer bejubeln durfte. Diesmal war es Nagle, der Dolezal bediente, dessen Flachschuss zum 2:0 in der Ecke landete. Sonthofen reagierte wie ein Champion und erhöhte den Druck. Mit großer taktischer Disziplin verhinderten die Lindauer aber große Chancen und leiteten gefährliche Konter ein. Mehrfach war ein drittes Tor möglich, so als Stephan Trolda bei einer 2:1-Situation knapp verzog. Auf der anderen Seite war es zweimal der fliegende Gundlach, der im Hechtsprung den Anschluss verhinderte. Der fiel zwar in der 59. Minute, als Sonthofen alles riskierte und den Torwart vom Eis nahm. Da verschafften aber die zahlreichen Sonthofener Fans dem EVL eine willkommene Verschnaufpause, als sie eine Eisreinigung verursachten. Danach brannte nichts mehr an, der EVL brachte den Vorsprung über die Zeit und schaffte die viel umjubelte Überraschung.


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