Tigers ringen auch starke Eispiraten niederEHC Bayreuth

Nach verspätetem Beginn, weil die Schiedsrichter sich noch durch das Witterungschaos kämpfen mussten starteten beide Teams relativ ausgeglichen mit nur wenigen Höhepunkten. Die Eispiraten waren von Trainer Samanski wieder taktisch gut eingestellt und boten den Hausherren nur wenig Räume sich zu enfalten. Um vier Reihen aufbieten zu können, schob Potac im Nachwuchsblock Doppelschichten bei den Tigers und die anderen Formationen blieben zu den letzten Spielen unverändert. Gegenseitiger Respekt war spürbar und man wollte nicht sofort alles riskieren, bei diesen beiden anerkannt starken Kontermannschaften. Bayreuth schaffte es dann zwar mit zunehmender Spielzeit optische Vorteile zu erkämpfen, doch Zählbares gelang nicht. Durch einen unglücklichen Fehler im Spielaufbau bekam Attenberger die Chance zur Führung des ESC wie auf dem Silbertablett serviert, welche er auch dankend annahm. Die Wagnerstädter erhöhten dann etwas die Schlagzahl und deckten den guten Tanzer im ESC-Gehäuse mit Schüssen ein. Mehrere Überzahlspiele, davon ganze zwei Minuten 5 gegen 3, blieben trotz teilweise hochkarätiger Möglichkeiten ungenutzt und so ging man mit einem Rückstand in die erste Pause.
Auch im Mittelabschnitt änderte sich daran nur in einzelnen Situationen etwas. Das vermeintliche 0:2 der Freibeuter wurde zu Recht von den kleinlichen, aber konsequenten Schiedsrichtern wegen hohen Stocks nicht anerkannt und kurz darauf hielt der sehr starke Siekmann sein Team mit einem spektakulären Save bei einem 2:0-Konter der durch Zeitstrafe dezimierten Gäste im Spiel. Keiner kann sagen, was passiert wäre, wenn den Oberbayern das 0:2 gelungen wäre. So blieb es dank der beiden sehr guten Torhüter beim dünnen Vorsprung und einem weiter intensiven Spiel. Mit einem kuriosen Treffer, wie er wohl nur Torjägern vom Schlage eines Michal Hlozek gelingen kann, wendete sich dann das Blatt zu Gunsten der Hausherren. Aus der linken Ecke in Höhe der Grundlinie zog er einfach ab und überraschte den sonst so bärenstarken Tanzer zum 1:1, was den Oberfranken sichtlich neuen Auftrieb gab.
Ins Schlussdrittel startete man gleich mit Überzahl, was an diesem Tag sonst nicht so gut funktionierte wie zuletzt, und Thielsch nutzte den Vorteil, indem er den Schuss von Kasten in die Maschen abfälschte. Das war wie ein verstecktes Startsignal für die Gelb-Schwarzen. Sie drängten auf die Entscheidung und setzten Dorfen mit einem wahren Belagerungszustand extrem unter Druck. Die fast logische Folge war dann das vorentscheidende 3:1, was wieder einmal aus der Kategorie „absolut sehenswert“ war. Die Wagnerstädter hatten sich erneut vor Tanzer fest gebissen, umkurvten das Gehäuse mehrfach und schossen aus allen Lagen, bevor Bartosch hinter dem Tor stehend den im Slot lauernden Geigenmüller mit einem instinktiven „No-look-Rückhandpass“ bediente und der trocken verwandelte. Ab da kontrollierte der EHC die Partie dann klar. Einige weitere Chancen blieben ungenutzt und Bartosch traf noch den Pfosten, bevor kurz vor Ende eine Strafe gegen die Wagnerstädter noch einmal mehr Bewegung ins Spiel brachte. Eispiratentrainer Samanski nahm seinen Torhüter für einen sechsten Feldspieler vom Eis, um vielleicht noch einmal heran zu kommen. Allerdings drehten die Oberfranken den Spieß um und Müller besorgte per Nachschuss, nachdem Thielsch das Tor noch verfehlt hatte, den Schlusspunkt in dieser gutklassigen Partie.
Tore: 0:1 (14.) Attenberger (Führmann), 1:1 (36.) Hlozek (Okonek, Göldner), 2:1 (42.) Thielsch (Kasten, Müller), 3:1 (46.) Geigenmüller (Bartosch, Fendt), 4:1 (60.) Müller (Thielsch, Kasten/4-5, ENG). Strafen: Bayreuth 12, Dorfen 20. Zuschauer: 792.