Tigers machen Riesenschritt zum HalbfinaleEHC Bayreuth

In diesem absoluten Spitzenspiel der beiden perfekt gestarteten Teams kamen die Oberfranken vom Bully weg sehr gut ins Spiel. Man setzte die Hausherren schon sehr tief in der eigenen Zone beim Spielaufbau unter Druck und übernahm sofort die Spielkontrolle. Nur bei zwei Powerplays fand die Offensive der Indians überhaupt statt, doch auch da hatten die Tigers mit starkem Penaltykilling die bessere Antwort. Mit einem famosen Steilpass setzte Potac Bartosch in Szene der mit der Rückhand seine Farben völlig verdient in Führung brachte. Sogar mit einem Mann weniger attackierten die Wagnerstädter und Müller veredelte eine Thielsch-Kracher, den Reichelmeir nur prallen lassen konnte, mit energischem Nachsetzen zum 0-2. Zimmer nutzte dann einen selbst abgeschlossenen 2:1-Konter um dieser kleinen Eishockeydemonstration noch die Krone aufzusetzen. Heimtrainer Koch wechselte dann seinen Goalie, um noch ein Zeichen zu setzten, doch der Tigersexpress hatte schon Fahrt aufgenommen. 20 extrem starke Minuten, vielleicht die besten der ganzen Spielzeit, in denen man in allen Belangen überlegen war, bildeten einen soliden Grundstein für den Rest der Partie.
Im Mittelabschnitt hatten die Indians sich noch einmal neu sortiert und attackierten auch deutlich früher, um mehr Spielanteile zu bekommen. Etwas Nahrung bekam diese Hoffnung durch das 1-3 des Ex-Bayreuthers Pertl, der aus der Ecke heraus ziemlich unbedrängt vors Tor ziehen konnte und unter Siekmann die Scheibe ins Netz brachte. Die Tigers hatten auch dafür eine passende Antwort. Der wieder sehr agile Bartosch umkurvte scheibensicher das Tor und verwandelte dieses Solo mit dem altbekannten Bauerntrick. In einem nun etwas besser verteilten Spiel leisteten sich die Bayreuther noch einen kapitalen Fehlpass in der eigenen Zone, den der so beschenkte Quellette sofort trocken und unhaltbar annahm. Die Gäste hatten einfach etwas den vorher so dominanten Faden verloren und den Indians gelang es in dieser Phase zum einzigen Mal in diesem Spiel etwas Druck auf den guten Siekmann im EHC-Gehäuse aufzubauen. In Überzahl konnten sie sich auch mal etwas festsetzen und hatten einige gute Szenen, die beste Chance hatte aber Potac bei einem klasse Break, das Niemz entschärfen konnte.
Im Schlussabschnitt versuchte es die Heimmannschaft dann noch einmal, doch die Oberfranken machten schnell den Deckel drauf. Gleich mit dem ersten Powerplay sorgte Fendt für die Entscheidung, indem er einen Blueliner des schnell frei gespielten Potac noch abfälschte. Die "specialteams" der Wagnerstädter waren auch diesmal wieder gut dabei. Wie schon die ganze Endrunde hielt man die Unterzahlquote weiter bei sensationellen 100%, erzielte auch noch einen „shorthander“ und auch die 50% im Powerplay sind extrem stark. In der Folgezeit ließen die Tigers noch einige gute Möglichkeiten liegen und auch Siekmann konnte sich bei einzelnen Chancen des ECDC noch ein paar Mal auszeichnen. Leider gab es aber doch noch eine Hiobsbotschaft für die Gelb-Schwarzen: Verteidiger S. Mayer musste das Eis verlassen und konnte mit Verdacht auf Schulterverletzung nicht weiter spielen. Kleine Randbemerkung war noch die gute Stimmung im Bayreuther Fanblock mit verschiedenen Gruppen, die zusammen ihr Team unterstützten.
Tore: 0:1 (5:25) Bartosch, 0:2 (11:56) Müller (Thielsch/4-5), 0:3 (13:56) Zimmer, 1:3 (26:09) Pertl, 1:4 (27:29) Bartosch, 2:4 (33:12) Ouellette, 2:5 (43:46) Fendt (Potac, Mayer/5-4). Strafen: Memmingen 4, Bayreuth 12. Zuschauer: 1104.