Teurer Punktgewinn in DorfenEHC Waldkraiburg
Teurer Punktgewinn in DorfenNach einem hektischen Samstag mit der Trennung von Trainer Elvis Beslagic war es der erste Auftritt der Industriestädter unter dem neuen Coach Petr Vorisek, der wenige Tage zuvor ebenfalls erst seine Zusammenarbeit mit dem ESV Königsbrunn gelöst hatte. „Für mich war es natürlich ein Sprung ins kalte Wasser, denn ich habe die Mannschaft überhaupt nicht gekannt. Aber wir haben vor dem Spiel eine längere Sitzung gehabt und besprochen wie wir spielen wollen, und die Jungs haben das schnell begriffen und gut umgesetzt. Mit der Leistung bin ich wirklich sehr zufrieden, denn wir haben schönes Eishockey gesehen und wir freuen uns über den einen Punkt“, so Vorisek auf der Pressekonferenz nach der Partie. Er konnte auch sehr zufrieden sein, denn die Löwen spielten von der ersten Minute an prächtig auf, boten den in dieser Saison wirklich starken Dorfenern lange Paroli und wurden sogar gelobt. So stark hätte man den EHC nicht eingeschätzt, hieß es aus Kreisen der Gastgeber nach der Partie.
Ausschließlich Grund zur Freude gab es auf Seiten der Industriestädter aber nicht. Nach einem torlosen ersten Drittel stieß Dorfens Chad Anderson mit Keeper Sebastian Weiß in der 27.Minute derart heftig zusammen, dass der Schlussmann der Löwen länger behandelt werden musste. Zwar wollte Weiß anschließend weiterspielen, doch ging er nach 16 Sekunden ohne Fremdeinwirkung erneut zu Boden, da die Schmerzen im Knie zu stark geworden und eine Belastung nicht mehr möglich war. Der 21-Jährige wurde direkt ins Erdinger Krankenhaus zur Untersuchung gebracht und wird dem EHC auf unbestimmte Zeit fehlen.
Fabian Birk kam für Weiß zum Einsatz und setzte den zuvor makellosen Dienst des verletzten Schlussmanns unbeirrt fort. Der EHC verfolgte in der Offensive einen klaren Plan, fand seinen Meister aber immer wieder im überragenden Dorfener Keeper Andi Tanzer. Kurz nach Beginn des Schlussdrittels nutzten die Hausherren dann ihre vierte von insgesamt sieben Überzahlgelegenheiten: Alexander Koß traf aus der Drehung und spitzestem Winkel unhaltbar und sehenswert ins Tor zum 1:0 für die „Eispiraten“ (43:22). Doch die Löwen zeigten Moral und kämpften weiter. Als sie ihrerseits vom manchmal leicht überfordert wirkenden Schiedsrichtergespann ebenfalls ein Überzahlspiel zugesprochen bekamen, war wieder einmal Jan Loboda da. Der derzeitige Topscorer des EHC, mit bis dahin sechs Toren und sechs Vorlagen in zehn Spielen, verwandelte von der blauen Linie zum umjubelten Ausgleich (51:46). Sechs Minuten vor dem Ende hatten die Löwen dann erneut nur drei Feldspieler auf dem Eis, meisterten aber auch diese Angriffswelle der Hausherren mit Bravour.
Wie schon zwei Tage zuvor gegen Germering ging es ins Penaltyschießen und nachdem Birk gegen Anderson parierte, glaubten viele der mitgereisten Waldkraiburger Fans schon an eine Wiederholung der Freitagsbegegnung, die man nach Penaltys für sich entscheiden hatte können. Doch der ESC hat seit diesem Sommer schließlich einen wichtigen Spieler in seinen Reihen, nämlich den Ex-Waldkraiburger Daniel Hämmerle. Schon zwei Mal konnte er ein Penaltyschießen zugunsten seines neuen Klubs entscheiden und so sollte es auch am Sonntag sein, denn nach Hämmerles Treffer ließ sich Tanzer im Kasten der Eispiraten nicht mehr überlisten. In Anbetracht der Leistung des EHC gegen die starken Dorfener, die nun auf Tabellenplatz vier stehen, sollte man bei den Löwen aber zuversichtlich in die Zukunft blicken, denn darauf lässt sich aufbauen – auch wenn der Ausfall von Keeper Weiß natürlich einen mehr als üblen Beigeschmack hinterlässt.
Tore: 1:0 (43:22) Koß A. (Zink F., Mitternacht Ch.), 1:1 (51:46) Loboda J. (Piskunov A., Schrödinger A.), 2:1 (60:00) Hämmerle D. (entscheidendr Penalty). Strafen: Dorfen 14 + 10 (Poetzel Ch.), Waldkraiburg 14. Zuschauer: 460.