Starkes EVL-Comeback beim Krimi gegen DorfenEV Lindau
Starkes EVL-Comeback beim Krimi gegen DorfenDas niederschmetternde 3:5 in Nürnberg vom Freitag wirkte zunächst noch nach beim EVL, der von den Eispiraten kalt erwischt wurde. Zwar überstanden die Islanders eine frühe doppelte Unterzahl, just als sie zu viert waren brachte Ferdinand Zink die Gäste aber in der achten Minute in Führung. Schlimmer noch: Sozusagen vom Bully weg erzielten die Gäste 14 Sekunden später ihren zweiten Treffer. Den verdeckten und ansatzlosen Schuss von Michael Trox sah EVL- Goalie Nicolai Johansson zu spät. Nur fünf Minuten später war der Arbeitstag von Johansson beendet, der beim 0:3, einem Schuss von Trox aus der neutralen Zone, leider daneben griff. Stand- By- Torhüter Waldemar Quapp ersetzte ihn anschließend, ebenso stach ein weiterer Joker. Bei seinem ersten Einsatz in diesem Spiel verkürzte Manuel Merk zum 1:3 (17.). Das weckte die Islanders auf, ebenso eine überharte Aktion des zweifachen Torschützen Trox, der nach einem Check gegen den Kopf von Daniel Pfeiffer eine zurecht zehn- Minuten Strafe erhielt. „Es ist immer wieder dasselbe. Uns wird von Dorfener Seite unfaires Spiel vorgeworfen und gleichzeitig gefährden solche Aktionen die Gesundheit unserer Spieler. Ich bin froh, dass Pfeiffer weiterspielen konnte“, sagte der sportliche Leiter Bernd Wucher.
Das tat er, wie seine Mitspieler ab dem zweiten Drittel wesentlich besser. Allerdings brachten die Lindauer den Puck nicht über die Linie – da waren die Gäste cleverer: Eine doppelte Überzahl nutzte Johannes Kroner in der 34. Minute zum 1:4. Gute Reaktion des EVL: Mitverursacher Zdenek Cech war kaum von der Strafbank zurück, da erzielte er den zweiten Lindauer Treffer (37.). Den Schwung der Hausherren bremste dann ausgerechnet das eigene Eis. An einem der Torpfosten war ein Stück herausgebrochen, weshalb die zweite Pause vorgezogen wurde. Kaum dass es weiterging, kassierten die Lindauer den nächsten Nackenschlag mit dem 2:5, das Chad Anderson 17 Sekunden vor Drittelende kassierte.
„Wie wir uns dann zusammengerissen haben, war schon beeindruckend“, bewertete Team- Manager Sebastian Schwarzbart das folgende Geschehen, das die 615 Zuschauer nachträglich versöhnte und auch begeisterte. Die Intitalzündung für die Aufholjagd war das dritte EVL- Tor, ein schneller Konter in der 42. Minute, bei dem Nikolas Oppenberger Mike Dolezal mustergültig freispielte, der Gästekeeper Severin Cesak austanzte und zum 3:5 einschoss. Leider musste der Torschütze anschließend nach einer harten Attacke verletzt ausscheiden – aber wieder war der Joker zur Stelle: Manuel Merk war nach Zuspiel von Cech am Entschlossensten und traf nur eine Minute später zum Anschlusstreffer. Jetzt dominierten die Islanders die Partie eindeutig und waren Elf Minuten vor dem Ende endlich auch in Überzahl erfolgreich. Daniel Pfeiffer ging konsequent zum Tor und schoss zum viel bejubelten 5:5 ein. „So wie wir bei diesen Toren arbeiten, muss es immer sein“, sagte Trainer Pavel Mojtek. Allerdings erlitt sein Team gleich den nächsten Rückschlag. Nur eine Minute später erstickte Dominic Koß die Lindauer Euphorie mit dem 5:6. Aber der EVL gab sich nicht geschlagen und fightete weiter verbissen. 84 Sekunden vor der Schlusssirene leitete Matthias Schwarzbart einen schnellen Angriff ein, den der am Freitag noch erkrankt fehlende Timo Krohnfoth nach Cechs Abpraller mit dem erneuten Ausgleich abschloss.
Den verdienten Zusatzpunkt holten sich die Islanders dann im Penaltyschießen. Nachdem Waldemar Quapp alle vier Schüsse der Gäste hielt und Schwarzbart sowie Pfeiffer noch an Pfosten und Latte scheiterten, verwandelte Zdenek Cech den entscheidenden Penalty zum 7:6-Sieg für den EV Lindau.