Siegesserie hält weiter an

850 Zuschauer in der Eissportarena Lindau waren so begeistert vom druckvollen Kombinationsspiel, dass die neue Sitz- kurzfristig zur Stehplatztribüne umgewandelt wurde und die Islanders nach dem Sieg zur Ehrenrunde laufen gebeten wurden. Dabei musste der EVL ersatzgeschwächt antreten. In der Abwehr fehlten die gesperrten Markus Schweinberger und Patrick Prell, so dass die Gastgeber nur mit fünf Defensivkräften antreten konnten, von in der Schlussphase auch noch Andreas Pufal ausfiel, im Sturm war der angeschlagene Peter Kraus zwar dabei, Christof Hehle fiel aber erneut aus.
Dem Lindauer Schwung tat das keinen Abbruch. Gegen den stark besetzten und leicht favorisierten Mit- Aufsteiger entwickelte sich ein rasantes Spiel, in dem die Gastgeber die besseren Chancen hatten. „Die Tore hat zwar nur eine Reihe gemacht, aber ich war mit dem Spiel von allen zufrieden, denn jede Reihe war torgefährlich“, lobte Trainer Willy Bauer die Ausgeglichenheit seines Teams, das es im ersten Drittel zunächst allerdings versäumte, in Führung zu gehen. Umso mehr war dann das erste Lindauer Tor in der 16. Minute mehr als sehenswert. Eingeleitet wurde es von Milan Liebsch, der mit viel Übersicht Pavel Mojtek frei spielte, der wiederum die Scheibe direkt zu Jim Nagle abtropfen ließ, der keine Mühe mehr hatte, ins leere Tor einzuschieben. Ein Treffer, der die Spielfreude der Lindauer an diesem Abend weiter anheizte. „Wichtig war bei diesen beiden ausgeglichenen Mannschaften auch, dass wir disziplinierter waren. Da hat man wieder gesehen, wie wichtig das ist“, lobte Bauer seine Mannschaft, die nur drei Strafen im gesamten Spiel kassierte.
Auch wenn die Islanders kein Powerplaytor erzielten, so nutzten sie doch weiter den Schwung. Das 2:0 in der 26. Minute ging auf das Konto von Pavel Mojtek, der einen Schuss von Tobi Fuchs unhaltbar für den starken Christian Hamberger im Weidener Tor abfälschte.
Der hatte auch drei Minuten später beim dritten Lindauer Treffer das Nachsehen: Jim Nagle bekam von Mojtek die Scheibe seitlich hinter dem Tor stehend zugespielt, machte ein zwei schnelle Schritte nach vorn und lupfte den Puck aus spitzem Winkel hoch unter die Latte. Ein Kunstschuss, der das Publikum erneut begeisterte.
Schienen die Islanders nun auf einen klaren Sieg zuzusteuern, so begannen sich die Blue Devils nun zu wehren. Durch einen verdeckten Schuss von Patrick Schadt kamen die Oberpfälzer nach 36 Minuten zum 3:1 und machten danach mit ihrer starken Offensive um Spielertrainer David Musial und Marcel Waldowsky viel Druck. Der Anschlusstreffer war noch vor der zweiten Pause möglich, aber die Lindauer Defensive um den erneut sicheren Waldemar Quapp ließ keinen weiteren Treffer zu. „Bis auf diese Phase haben wir nicht viel zugelassen und das komplette Spiel kontrolliert“, freute sich Bauer über die kompakte Mannschaftsleistung seines Teams.
Das spielte dann im Schlussabschnitt so weiter wie vor dem 3:1. Logische Konsequenz war der vierte Lindauer Treffer. Die Islanders schalteten einmal mehr schnell um, der agile Milan Liebsch zog verdeckt ab, den Abpraller des Torhüters verwertete dann erneut Jim Nagle mit seinem dritten Treffer des Tages. Nach 46 Minuten war die Partie entschieden. Der Rest war sozusagen die Kür für die Lindauer, die ihre beste Saisonleistung zeigten, und ihren Fans durch weitere sehenswerte Kombinationen einiges für deren Treue zum Saisonstart zurückgeben konnten.