Sieg gegen Germering
Sieg gegen Germering„Das war ein Sieg des Teamgeistes“, lobte Trainer Willy Bauer seine Mannschaft, die sich gegen die komplett angetretenen Wanderers förmlich durchbiss und damit die 570 Zuschauer in der Eissportarena begeisterte. „Jeder hat für den anderen gearbeitet.“ Auch auf anderer Ebene war Arbeit ein Faktor: So kam Martin Krügers erst unmittelbar vor Spielbeginn beim EVL an, während Christof Hehle nach dem zweiten Drittel das Spiel beendete, eben weil er zu Arbeit musste.
Trotz dieser ungewöhnlichen Umstände waren die Islanders gleich präsent und gingen nach 13 Minuten durch Jim Nagle in Führung, der einen abgeprallten Schuss von Tobi Fuchs zum 1:0 über die Linie drückte. Allerdings nutzten die Gäste nur vier Minuten später eine Unachtsamkeit der EVL- Hintermannschaft zum Ausgleich durch Sebastian Stürzer. Dass die Partie nicht kippte hatten die Lindauer diesmal ihren hervorragenden Special Teams zu verdanken, die trotz zahlreicher Umstellungen bestens funktionierten. So kombinierten die Gastgeber bei vier gegen drei über Matthias Schwarzbart (vertrat Mike Dolezal als Kapitän) und Andreas Pufal zu Tobi Fuchs, der Germerings Keeper Christoph Schedlbauer mit einem Gewaltschuss unter die Latte keine Chance ließ (19.). Nur wenig später bedienten Markus Schweinberger, der sein bestes Saisonspiel absolvierte, und Pavel Mojtek Milan Liebsch, der 35 Sekunden vor der Pause aus kurzer Distanz einschoss. „Dieser Doppelschlag war unglaublich wichtig“, sagte Bauer, dessen Team den Vorsprung zunächst einmal verteidigte. Germering hatte gute Chancen, die der einmal mehr hervorragende Michael Gundlach zunichte machte, zudem hatten die Gäste einmal bei einem Pfostenschuss Pech. Dennoch spielten die Lindauer weiter gradliniger. „Man hat gesehen, dass manchmal Ausfälle auch gut sein können, weil eine Mannschaft enger zusammenrückt“, sagte der sportliche Leiter Bernd Wucher, der vor allem die Verteidiger Andreas Pufal und Tobias Fuchs lobte: „Was die beiden an Eiszeit hatten und wie sie trotzdem präsent waren. Das hatte schon Klasse. Sie waren der Fels in der Brandung.“ Dazu kam, dass Jim Nagle und Pavel Mojtek erstklassig mit Milan Liebsch harmonierten und ihn mit guten Vorlagen fütterten. So auch beim 4:1, das Liebsch nach einer halben Stunde in Überzahl erzielte.
Die Gäste zeigten zwar, dass nicht gewillt waren, den EVL in der Tabelle an sich vorbeiziehen zu lassen und schöpften eine Minute vor der Pause mit dem 4:2 erneut von Stürzer Hoffnung. Die machten die Lindauer aber gleich zu Beginn des Schlussabschnitts zunichte. Schweinbergers harten Schuss konnte Schedlbauer nur abprallen lassen – Mojtek war zur stelle und erzielte das 5:2 (42.). Die Energieleistung des EVL zeigte allerdings dann auch ihre Wirkung. Der EVL spielte nur noch mit zwei Reihen (auch der zuletzt kranke Eric Lofner musste entkräftet aufgeben) Die Kräfte ließen nach, Strafen folgten – abergerade hier bissen die Lindauer auf die Zähne und wehrten sich in Unterzahl verbissen. Gundlach hielt alles und die Islanders spielten es perfekt. Nagle eroberte sich in der 51. Minute die Scheibe im eigenen Drittel, passte über die Bande zu Liebsch der einen Schuss antäuschte, um dann den mitgelaufenen Pufal zu bedienen, der zum 6:2 einschoss. Das Tor des Abends, das die Fans zu Begeisterungsstürmen hinriss. Damit nicht genug: Drei Minuten vor dem Ende setzte Milan Liebsch noch einen drauf. Ebenfalls in Unterzahl erkämpfte sich der Stürmer den Puck im gegnerischen Drittel und erzielte seinen dritten Treffer des Abends. Dass die Wanderers im selben Powerplay noch zum 7:3 kamen, konnte die Bombenstimmung im Eichwald an diesem Abend nicht mehr stören – auch wenn allen klar war, dass der Sieg den EVL nur dann weiterbringt, wenn er in Pfronten genauso auftritt und nachlegt.