Sensation verpasst

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Die Vorgabe sollte sich in perfekter Ausführung auf dem Eis widerspiegeln. Gerade mal 33 Sekunden waren gespielt, da nutze Kapitän Alexander Erdmann einen Fehler der Freiburger Abwehr und erzielte die frühe RNS-Führung. Das Tor beflügelte die Mannschaft auf Eppelheim und Mannheim und so erzielte de Raaf nur 14 Sekunden später das 2:0 – ein Auftakt nach Maß. Die Gastgeber beantworteten diesen Rückschlag mit wütenden Gegenangriffen, die jedoch alle samt ungenutzt blieben, nicht zuletzt auf Grund einer cleveren Verteidigung. In der fünften Minute hatten die Stars sogar die Chance, auf 3:0 zu erhöhen, doch freistehend wurde diese Chance vergeben. Als in der 6. Minute das erste Powerplay den RNS zugesprochen wurde, machten es die Stars besser und Nicolas Ackermann erhöhte auf 3:0. Die Gastgeber schienen mit diesem Beginn nicht gerechnet zu haben und legten zu viel Energie in ihre Angriffe, so dass die mangelnde Präszision den RNS die Verteidigung erleichterte. Doch das selbst ein 3:0-Vorsprung in Freiburg noch keine Sieg-Garantie ist, musste man schnell feststellen, denn in einem Doppelschlag in der 13. und 14. Minute, verkürzten die Gastgeber auf 2:3, was auf Grund der steten Angriffsbemühungen des EHC vielleicht gerecht erscheint, doch die Treffer wurden dem Favoriten zu leicht gemacht. Immerhin konnte die knappe Führung in die erste Drittelpause gerettet werden.

In eben dieser Drittelpause wurde bekannt gegeben, dass Hauptschiedsrichter Breiter das Spiel krankheitsbedingt nicht weiter leiten könne und die beiden Linienrichter im Zwei-Mann-System das Spiel beenden würden. Dies sollte Folgen haben. Nachdem die RNS das erste Drittel noch ohne Strafe überstanden hatten, sahen sie sich plötzlich zunehmend auf der Strafbank. So war der Ausgleich nur eine Frage der Zeit. In der 30. Minute nutzen die Gastgeber eine sich bietende doppelte Überzahl zum Ausgleich. Nur kurze Zeit später viel dann die erste Führung zu Gunsten der Freiburger. Die Partie fand zum Ende des zweiten Drittels ihren Höhepunkt, als sich eine Massenschlägerei auf dem Eis ergab, an der sich nahezu alle Spieler beider Mannschaften beteiligten. Während der zweiten Drittelpause berieten sich die Schiedsrichter mit auf der Tribüne anwesenden Vertretern des Eissportverbandes und „pickten“ auf beiden Seiten jeweils zwei Spieler heraus, die mit Spieldauerstrafen als „Sündenböcke“ herhalten mussten. Auf RNS-Seite waren dies Andreas Nowak und Sven Jacobaschke.

Sportlich hatten die Wölfe das Spiel zwar gedreht, doch noch war dieser 4:3-Vorspung noch keine Vorentscheidung. Doch die Turbulenz des Spiels sollte mit dem dritten Drittel nicht beendet sein. Das Spiel hatte gerade wieder begonnen, da wurde RNS-Coach Volker Laub von einem Puck am Kopf getroffen und musste behandelt werden. Während dieser Behandlungspause erhöhten die Freiburger auf 6:3, die mit dem Vorsprung im Rücken wieder ihr effizientes und passsicheres Spiel aufbauen konnten. Als Laub wieder das Kommando an der RNS-Bank übernehmen konnte, musste Thomas Korte verletzungsbedingt vorzeitig das Spiel verlassen, und die Chancen auf einen Punktgewinn schienen endgültig dahin. Kurzfristig keimte nochmal Hoffnung auf, als in der 52. Minute Marc Bruns auf 4:6 verkürzte. Das Zuspiel kam hierbei von RNS-Neuzugang Marvin Miethke, der seinen ersten Einsatz hatte. Nach dem Spiel zeigte sich dieser jedoch trotzdem enttäuscht: „Ich hätte das Spiel lieber ohne eigenen Scorerpunkt gewonnen, als mit Scorerpunkt zu verlieren.“ Dies stellte Freiburg durch den direkt im Gegenzug erzielten Treffer sicher. Kurz vor Spielende erhöhten die Gastgeber noch auf 8:4.

Nach dem Spiel zollte EHC Freiburg Coach Peter Salmik der Leistung der RNS durchaus Respekt: „Wir sind heute mit einem blauen Auge davon gekommen“.

Tore: 0:1 (0:34) Erdmann (Korte), 0:2 (0:48) de Raaf (Hambrecht), 0:3 (5:31) Ackermann (5-4), 1:3 (12:46) Peleikis (Kästle), 2:3 (13:10) N. Linsenmaier (N. Stehle, J. Falb), 3:3 (30:52) Rießle (Böcherer/5-3), 4:3 (33:29) Soccio (Kunkler), 5:3 (41:07) N. Linsenmaier (T. Kunz, N. Stehle), 6:3 (43:03) Kern (N. Stehle, N. Linsenmaier/5-4), 6:4 (51:51) Bruns (Aigner, Miethke), 7:4 (52:17) T. Kunz, 8:4 (56:05) N. Linsenmaier (T. Kunz, N. Stehle).


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