Security-Mann Florian Geier wurde zum Lebensretter
Unterschriebenes Trikot der Nationalmannschaft zu gewinnen„Bin wieder zurück“ – mit diesen bescheidenen Worten begrüßte Florian Geier am letzten Wochenende bei der Abfahrt des Mannschaftsbusses nach Zweibrücken die Spieler und das Management des Baden-Württemerg-Ligisten EHC Eisbären Heilbronn. Doch meldete sich der Heilbronn-Biberacher nicht vom Urlaub zurück. Nein, Florian Geier war in Dresden, um ein Menschenleben zu retten.
Im Februar 2007 hatte sich der 25-Jährige, der bei den Heimspielen der Eisbären regelmäßig als Security-Mann im Einsatz ist, im Rahmen der Typisierungsaktion „Hilfe für Franziska und andere“ typisieren lassen. Fünf Milliliter Blut hatte ihm eine Krankenschwester abgenommen – Blut, das in den Laboren der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei auf seine Gewebemerkmale untersucht wurde und dessen Werte in die weltweite Datenbank von möglichen Knochenmarkspendern eingetragen wurden. Ein paar Wochen später kam per Post der Spenderausweis der DKMS, und dann hatte Florian Geier das Thema eigentlich wieder abgehakt.
Bis dann im September 2008 die DKMS auf ihn zukam und erklärte, dass er möglicherweise der richtige Spender für einen Leukämie-Patienten sein könnte. Er wurde gefragt, ob er immer noch bereit wäre, Stammzellen oder Knochenmark zu spenden. „Natürlich war ich das“, berichtet Florian Geier, „denn es war ja eine tolle Nachricht, dass ich vielleicht ein Menschenleben retten kann.“
Daraufhin bestellte ihn die Klinik nach Dresden zur Untersuchung ein, da dort auch die Entnahme seiner Stammzellen erfolgen sollte. Kurz darauf kam dann die Nachricht, dass er tatsächlich der Richtige sei, dass es dem Patienten aber schlechter ginge und eine Transplantation deshalb zu diesem Zeitpunkt nicht durchgeführt werden konnte. Doch bald hatte sich dieser so weit erholt, dass aus Dresden das Ok kam.
Die DKMS arrangierte Flug und Hotel, und so konnte Florian Geier am 9. November die Reise nach Dresden antreten, wo er für den 10. November morgens zur Stammzellen-Entnahme in die Klinik bestellt worden war. An jedem Arm wurde ein Zugang gelegt – einer, durch den sein Blut abgeleitet und einer, über den es wieder in den Körper zurückgeführt wurde. Dazwischen wurden seine Stammzellen aus dem Blut gefiltert, die dann dem Patienten zukommen sollten. Nach zweieinhalb Stunden war schon alles vorbei. „Das ist alles ruckzuck gegangen und ich habe kaum etwas gespürt. Zwischendurch habe ich sogar ein Weilchen geschlafen. Da sind dann aber die Ärzte unruhig geworden und haben mich wieder geweckt“, schmunzelt Florian Geier.
Zum Abschluss wurde ihm mitgeteilt, dass ein 56-jähriger Mann aus Deutschland seine Stammzellen bekommen hat. „Da wird es einem dann schon etwas anders, wenn man plötzlich Konkreteres erfährt. Man denkt schon an den Menschen und hofft, dass man ihm tatsächlich das Leben retten kann.“ Ob der Patient durch den Spender tatsächlich seinen Blutkrebs besiegen wird, wird sich erst in einigen Monaten herausstellen.
Florian Geier ist damit bereits der vierte Lebensspender aus dem Kreis der 450 Menschen, die sich im Rahmen der Aktion „Hilfe für Franziska und andere“ hatten typisieren lassen. Von den bisherigen Stammzellen- und Knochenmarkspenden gingen zwei in die USA und eine nach Spanien.
Damit Florian Geier und die drei anderen Spender möglichst viele „Nachfolger“ finden, hoffen die Eisbären zusammen mit der Stadtgalerie Heilbronn und der DKMS, dass möglichst viele Menschen an der neuen Typisierungsaktion „Hilfe für Eileen und andere“ teilnehmen. Diese findet am Samstag, den 29. November, von 14 bis 20 Uhr im Center-Management der Stadtgalerie Heilbronn statt. Ausführliche Informationen über die Aktion gibt es auf der Aktions-Homepage www.eisbaeren-heilbronn.de/eileen.