Sebastian Weixler zurück auf dem Eis
Sebastian Weixler zurück auf dem EisEs war der 21. September 2008, als er von einem Schläger eines Gegenspielers so unglücklich am rechten Auge getroffen wurde, dass er dabei sein Augenlicht verlor. Jetzt knapp zwei Jahre später startet der 25-jährige Sebastian Weixler den Versuch wieder wettkampfmäßig Eishockey zu spielen. Der EVP veröffentlichte dazu ein Interview mit dem Spieler.
Herr Weixler, knapp zwei Jahre nach dem Unfall versuchen Sie nun ihr Comeback zu starten, was hat Sie zu diesem Schritt bewegt?
Weixler: Grundsätzlich war ausschlaggebend, dass mit meiner Versicherung alles abgeklärt wurde, dazu kommt, dass ich mich zu jung fühle, um nur Hobby-Eishockey zu spielen, ich möchte wieder unter Wettkampfbedingungen spielen. Deshalb habe ich bei Pfrontens Trainer Karl-Heinz Guggemos gefragt, ob es mir möglich ist, bei der 1. Mannschaft mitzutrainieren, um für mich zu testen, ob es denn überhaupt geht. Der Trainer war sofort damit einverstanden und bereit, mich am Freitag erstmals einzusetzen.
Es steht also noch nicht endgültig fest, dass Sie tatsächlich in der Bayernliga für den EV Pfronten auflaufen werden?
Weixler: Nein, ich bin jetzt seit knapp drei Wochen im Training und werde jetzt unter Wettkampfbedingungen sehen, ob ich breit dafür bin, ich denke dafür ist das Freundschaftsspiel gegen den EV Füssen optimal.
Sie haben im Training mit einem Halbvisier gespielt, wieso?
Weixler: Ich habe andere Möglichkeiten, wie Gitter oder Vollvisier ausprobiert, aber meine ohnehin schon begrenzte Sicht wurde dadurch noch weiter eingeschränkt, deshalb spiele ich mit einem etwas längeren Halbvisier.
Viele werden sich fragen, wie es ist, anstatt mit zwei Augen nur mit einem Auge Eishockey zu spielen, können Sie uns den Unterschied erklären?
Weixler: Wie schon erwähnt, habe ich natürlich gegenüber normal sehenden einen Nachteil, da mein Sichtfeld begrenzter ist, ich muss deshalb viel mehr meinen Kopf bewegen, um dennoch alles sehen zu können.
Wie steht ihr persönliches Umfeld zu Ihrer Entscheidung trotz der Verletzung, bzw. trotz Ihres Handicaps wieder Eishockey zu spielen?
Weixler: Sie alle sehen es positiv, sowohl meine Familie wie auch meine Freundin unterstützen mich dabei diesen Schritt zu wagen, auch mein Arbeitgeber Markus Grillinger vom Killa-Hockey-Shop in Füssen steht hinter meiner Entscheidung.
Ohne ironisch klingen zu wollen wird Ihnen nachgesagt, Sie hätten das richtige Auge für das Spiel und könnten der Pfrontener Mannschaft weiterhelfen, wie stehen Sie dazu?
Weixler: Natürlich will ich der Mannschaft helfen, das ist doch klar, aber zunächst muss ich schauen, wie ich mit dem Niveau zurechtkomme und mich einspielen, dann sehen wir weiter. Deshalb der Test gegen Füssen.
Sie sind zugleich Trainer der derzeit sehr erfolgreichen Damen-Mannschaft in Pfronten, werden Sie wenn der Test positiv verläuft dort kürzer treten?
Weixler: Nein, das wurde im Vorfeld abgeklärt, vorrangig werde ich die Termine der Damen-Mannschaft wahrnehmen, dass heißt wenn die Spiele der Damen und Herren zeitgleich sind, stehe ich als Trainer der Damen-Mannschaft hinter der Bande.