Schützenfest im Eichwald
EV Lindau bleibt in der LandesligaSiebter Sieg im neunten Saisonspiel für den EV Lindau. Gegen den EV Bad Wörishofen landeten die Islanders mit 13:1 (5:0, 5:1, 3:0) den höchsten Saisonsieg und rückten bis auf einen Pluspunkt an Spitzenreiter der Landesliga Bayern-West, die EA Schongau, heran.
Zehn Minuten lang brauchte der EVL um auf Touren zu kommen. Zwar gingen die Hausherren schon nach vier Minuten durch Tobias Zappe in Führung, mussten aber drei Unterzahlsituationen überstehen. Bad Wörishofen konnte das Spiel ausgeglichen gestalten und hatte durch Tobias Seelmann sogar die große Chance zum Ausgleich. EVL-Goalie Waldemar Quapp behielt bei dessen Alleingang aber die Oberhand. Auf der anderen Seite wurde Tobias Zappe bei einer ähnlichen Aktion in Unterzahl regelwidrig zu Fall gebracht. Den fälligen Penalty verwandelte er selbst bombensicher zum 2:0. Mit diesem Treffer in der 13. Minute war es dann um den Widerstand der Gäste geschehen. „Wir haben dann mit mehr Ernsthaftigkeit aber auch mehr Leichtigkeit gespielt“, sagte EVL-Vorsitzender Marc Hindelang. Dazu kam, dass die Gegenwehr des Schlusslichts mehr als dürftig war. Martin Krügers, der immer häufiger in alter Form auftrumpft, erhöhte mit einem Rückhandschuss auf 3:0 (16.), David Volek traf zum 4:0 (18.) und selbst riskante Manöver mit drei Mann Forechecking hinter dem gegnerischen Tor wurden belohnt. Volek vollendete zum 5:0.
„Wir haben schnell gezeigt, dass wir das Spiel nicht nur als lästige Pflichtaufgabe sehen, sondern auch Spielfreude zeigen wollen“, sagte EVL-Trainer Willy Bauer. Gerade im zweiten Drittel begeisterten die Islanders die rund 300 Zuschauer im Eichwald mit Kombinationen und schönen Toren. Sascha Paul lupfte nach 24 Minuten einen Nachschuss zum 6:0 ins gegnerische Netz und eröffnete seine eigene Solo-Show: Binnen weiterer 4 Minuten erzielte er zwei weitere Tore zum 8:0. Da half es den Gästen auch nicht, dass sie nach dem siebten Gegentreffer ihren Torhüter Rippl durch Nick ersetzt hatten. Dass der EVW zu einem Treffer gelangte, war ein „Erfolg“ der Geduld von Torjäger Christian Augst, der den ganzen Abend an der Mittellinie darauf wartete, dass die Scheibe zu ihm kam. In der 30. Minute war dies der Fall. Beim anschließenden Break überwand er Quapp zum einzigen Mal. „Das kann passieren, ansonsten war ich sehr damit zufrieden, dass die Mannschaft bis zum Schluss auch diszipliniert nach hinten arbeitete“, sagte Bauer, der in seinen Sturmreihen rotierte und alle Spieler zum Einsatz brachte. So zeigte Raphael Eckert Effektivität und netzte gleich bei seiner ersten Eiszeit zum 9:1 ein (31.). Bereits vier Minuten später war das Resultat zweistellig, als der Ex-Wörishofener Jiri Kunce in Überzahl zum 10:1 einschlenzte.
Den Gästen drohte vom Ergebnis her eine Katastrophe, da die Islanders aber mehrere Gänge zurückschalteten, passierte bis zur 51. Minute nicht viel. Dann setzte Timo Krohnfoth zu einem unwiderstehlichen Solo an und erhöhte auf 11:1. Damit ging noch einmal ein Ruck durch den EVL, der noch einmal Spielkunst demonstrierte. Michael Hotz machte das Dutzend voll, ehe Christian Augst seinen nächsten Auftrtt hatte, diesmal per Penalty. Der Wörishofener durfte sich gleich zweimal versuchen, da der zum Schlussabschnitt für Quapp eingewechselte Patrick Matzenmüller seinen Torraum zu früh verlassen hatte. Beide male behielt der glänzend reagierende Lindauer Keeper aber die Oberhand und verdiente sich auch danach noch ein paar Mal seinen persönlichen Shutout und blieb ohne Gegentor. Der Schlusspunkt war den Islanders vorbehalten. Tobias Zappe war in der 56. Minute nach Zuspiel von Kunce in Überzahl der letzte Torschütze einer Lindauer Mannschaft, die in einer einseitigen aber auch unterhaltsamen Partie vieles zeigte, gegen den Tabellenletzten aber nie wirklich an die Leistungsgrenze gehen musste.