Sanierung: Erneute Hiobsbotschaft führt zu Krisensitzung im RathausEntsetzen beim TEV Miesbach

Sanierung: Erneute Hiobsbotschaft führt zu Krisensitzung im RathausSanierung: Erneute Hiobsbotschaft führt zu Krisensitzung im Rathaus
Lesedauer: ca. 2 Minuten

Bis zu drei Zentimeter tiefe Risse klaffen in den Balken. 250.000 Euro würde diese Maßnahme verschlingen – für den Verein als Eigentümer der Halle nicht zu stemmen. Aus diesem Anlass kamen am Montagmorgen Landrat Jakob Kreidl,  Bürgermeisterin Ingrid Pongratz, Vertreter des Ingenieur-Büros und der Banken sowie die Sportreferenten Sabine Wittmann und Jochen Holzkamm mit dem TEV-Vorsitzenden Dieter Taffel, Geschäftsstellenleiter Markus Wieland und Kassierer Wolfgang Rzehak im Miesbacher Rathaus zusammen.

Zuletzt hatten die Verantwortlichen zahlreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, zum Beispiel im Brandschutzbereich, um den Spiel- und Trainingsbetrieb weiter zu gewährleisten. Dass Risse  bestehen, wusste man beim TEV. Diese sollten verpresst, die Balken abgeschliffen und lasiert werden. Die Grossmann Bau GmbH & Co. KG hatte nun festgestellt, dass die Risse zahlreicher und tiefer sind, als bisher angenommen. Dies wurde von Professor Dr. Claus Wagner, Sachverständiger für Holzbau der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern, bestätigt. Zurückzuführen seien diese Risse vor allem auf die extremen Temperaturschwankungen unter dem Dach. An Sommertagen herrschen dort bis zu 40 Grad, im Winter bis zu minus 20 Grad. Das führt zu nicht beständigen Luft- und Holzfeuchtewerten. Dies alles erzeugt wiederum zu drei bis vier Zentimeter umfassenden Bewegungen.

„Das Holz ist jedoch noch in Ordnung“, betont Professor Wagner. Allerdings empfiehlt er dringend eine Komplettsanierung der Brettschichtholz-Träger, und das so schnell wie möglich. Denn der nächste Winter mit Schneelast auf dem Dach steht vor der Tür.

Die Kosten in Höhe von 250.000 Euro können vom TEV nicht allein getragen werden. „Wir sind damit völlig überfordert, vor allem aufgrund der massiven Sanierung- und Erhaltungsinvestitionen in den letzten fünf Jahren“, sagt Taffel. An der Aufnahme eines Darlehens kommt der Verein ohnehin nicht herum. Bürgermeisterin Pongratz und Landrat Kreidl sicherten ihre Unterstützung zu, schließlich sind im Eisstadion hunderte Schüler, Bürger, Eishockeyspieler, Eisstockschützen und Eiskunstläufer aktiv. „Wir werden die Möglichkeiten einer Beteiligung ausloten“, versprach Kreidl.

Bis Anfang Oktober sollen die Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen sein, denn eins ist klar: „Machen wir das nicht, steht der Fortbestand des Vereins in Frage – ohne Eishalle kein TEV“, sagt Taffel. Es gebe keine Alternative. Und während der Vorsitzende nun alle Anstrengungen forciert, Rettungsmaßnahmen zu ergreifen, um die Arbeiten so schnell wie möglich in Auftrag geben zu können, bastelt Markus Wieland an der neuen Saison, an den Mannschaften. Denn das Gutachten hat auch ergeben, dass die Eishalle, das Dach dauerhaft sanierbar sind. Und Eissport soll auch in Zukunft in der Kreisstadt eine Rolle spielen, darin waren sich alle Beteiligten einig.