Pirates vor den Derbys gegen Memmingen

Der ECDC Memmingen befindet sich zurzeit auf einem echten Höhenflug, denn das Team von Trainer Jogi Koch, der nach überstandenem Herzinfarkt am vergangenen Sonntag erstmals wieder an der Bande stand, hat die letzten sechs Partien allesamt gewonnen. Nach dem etwas verkorksten Saisonstart und lediglich drei Pluspunkten nach fünf Spieltagen, fanden sich die Memminger anfangs überraschend im Tabellenkeller wieder. Allerdings hatten die Maustädter auch ein sehr schweres Auftaktprogramm zu bewältigen. Doch seit Ende Oktober geht es steil bergauf mit den Indians. Nach dem hart umkämpften 2:1-Sieg gegen Germering am vergangenen Sonntag kletterte der ECDC mit nunmehr 26 Punkten sogar bis auf Rang vier der Tabelle. Bereits nach dem ersten Spieltag hatte sich der Allgäuer Rivale vom amerikanischen Neuzugang Itan Chavira getrennt. Bei der Verpflichtung des Nachfolgers Brendan McLaughlin hatte man dann offenbar ein besseres Händchen.
Der 26-jährige kanadische Stürmer aus Brampton/Ontario hat in zwölf Partien beachtliche 21 Treffer erzielt und führt damit auch die aktuelle Bayernliga Torschützenliste an. Beim 7:5-Auswärtssieg in Königsbrunn erzielte der inzwischen bei den Fans mit dem Spitznamen „Big Mac“ ausgestattete Angreifer gleich vier Tore und war damit der Garant für den dritten Auswärtssieg in Serie. Aber die Indians verfügen neben McLaughlin noch über weitere gefährliche Stürmer wie Andreas Börner, Stefan Rott oder auch Markus Kerber. Auch der aus Peißenberg gekommene Nikolai Varianov findet sich immer besser zurecht und erweist sich inzwischen als echte Verstärkung. Dazu ist Martin Hoffmann der zurzeit punktbeste Verteidiger der Liga. Der in den letzten Wochen vermisste Routinier Derek Switzer steht nach einer schweren Muskelverletzung gegen Buchloe möglicherweise erstmals wieder im Kader.
Der mannschaftlich geschlossene Auftritt der Pirates beim Auswärtssieg in Lindau und das erste sechs-Punkte-Wochenende dürfte Freibeuter Kapitän Bohdan Kozacka und seinen Kollegen viel Selbstvertrauen für die weiteren Aufgaben geben, hofft Coach Ibelherr, der allerdings nach wie vor auf die verletzten Angreifer Peter Westerkamp und Christian Wittmann verzichten muss. Der begehrte achte Tabellenrang (ESC Dorfen – 21 Punkte) liegt nur noch einen Zähler entfernt und damit in unmittelbarer Reichweite. Auch bis Rang fünf, bis zum EHC Waldkraiburg, beträgt der Abstand lediglich vier Punkte. Allerdings ist den Freibeutern auch die Konkurrenz aus Miesbach, Peißenberg oder auch aus Lindau ganz dicht auf den Fersen.
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