Pirates vertreiben das Abstiegsgespenst

Groß war die Freude im Lager der Buchloer Pirates als der hartumkämpfte 4:2 (0:1, 2:1, 2:0)-Heimsieg gegen den TSV Peißenberg feststand. Nach dem vierten Sieg im vierten Spiel ist der Mannschaft von ESV-Trainer Norbert Zabel zumindest der zweite Platz der Bayernligaabstiegsrundengruppe A nicht mehr zu nehmen, so dass die weitere Zugehörigkeit zur Bayerns höchster Eishockeyliga bereits vorzeitig gesichert ist. Die Pirates führen nun die Tabelle mit zwölf Zählern an. Memmingen (8 Punkte) und Peißenberg (3) streiten sich noch um den einen sicheren Platz vor dem abgeschlagenen EV Pfronten (1).
Gut 300 Zuschauer in der Buchloer Eishalle sahen am Sonntagabend ein temporeiches und spannendes Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften, bei dem der ESV das glücklichere Ende für sich hatte. „Wir haben die ersten 10 Minuten etwas schwer ins Spiel gefunden. Spätestens ab dem zweiten Drittel haben wir dann wieder den großen Willen gezeigt, der vielleicht das Spiel entschieden hat“, meinte der strahlende Norbert Zabel unmittelbar nach der Schlusssirene.
Beide Teams gerieten in der Anfangsphase vor allem durch Unterzahlsituationen unter Druck, überstanden die Strafzeiten trotz guter Gelegenheiten hüben wie drüben aber zunächst schadlos. Erst als Peter Peter Westerkamp nach einen Foul an Martin Weckerle, mit einer Matchstrafe belegt, zum Duschen geschickt wurde (17.), nutzten die Gäste die fünfminütige Überzahl zur Führung durch Andreas Pfleger (19.). Im Mittelabschnitt wurden die Angriffe der nun sehr engagiert auftretenden Piraten immer gefährlicher. Nach herrlicher Vorarbeit von Thomas Fortney war es Tobias Kastenmeier, der mit einem präzisen Schuss in den Torwinkel für den Ausgleich sorgte (26.). In den Folgeminuten stand dann gleich mehrfach Glücksgöttin Fortuna auf Seiten der Freibeuter. Zweimal musste das Lattenkreuz nach harten Schlagschüssen der Eishackler für den starken ESV-Schlussmann Florian Warkus retten. Dann sahen sich die Peißenberger vom Schiedsrichtergespann benachteiligt, als ein Schuss von der Maske von Torhüter Warkus direkt ins Tor trudelte, allerdings hatten die Unparteiischen unmittelbar davor bereits abgepfiffen. Auf der anderen Seite brachte Verteidiger Sven Curmann den ESV mit einem herrlichen Schuss in den Winkel erstmals in Führung (37.). Die Freibeuter hatten zu diesem Zeitpunkt einen Mann mehr auf dem Eis. Doch die Eishackler gaben sich noch längst nicht geschlagen und glichen zu Beginn des Mitteldrittels durch Thomas Maier nach einem Abpraller zum 2:2 aus (43.). Und wieder einmal war es Thomas Fortney, der die rettende Idee hatte und nach einer unübersichtlichen Situation am schnellsten reagierte. Der US-Amerikaner bediente den auffälligen Tobias Kastenmeier nach einem Konter mit einem Klassepass und die Piraten gingen wiederum in Führung (48.). Es blieb spannend, denn die Oberbayern drängten nun vehement auf den Ausgleich. Schließlich war es Mathias Ziegler, der mit einem Direktschuss in Überzahl für das vorentscheidende 4:2 verantwortlich war (54.). Das kluge Zuspiel hatte Oliver Braun geliefert. Die Schlussoffensive der Peißenberger brachte keinen zählbaren Erfolg mehr, so dass die Pirates am Ende zusammen mit ihren Fans den vorzeitigen Klassenerhalt feiern konnten.