Pirates scheitern im Penaltyschießen

Einen Punkt und viele Minuten in der Strafenstatistik brachte der ESV Buchloe von der nachweihnachtlichen Fahrt zum EHC Bayreuth mit. Pirates-Stürmer Thomas Fortney zeichnete sich im Match gegen die Tigers als dreifacher Torschütze aus. Die drei Treffer reichten jedoch nicht für einen Auswärtssieg: Nach 60 Spielminuten mussten sich die Freibeuter mit 5:6 (2:3, 2:2, 1:0, 0:1) nach Penaltyschießen geschlagen geben.
Beide Teams haderten mit den Unparteiischen. Während die Gastgeber zwei wegen Abseits nicht gegebene Tore beklagten, ärgerten sich die Buchloer über viele aus ihrer Sicht umstrittene Strafzeiten, die ihnen einerseits Gegentore bescherten und andererseits die Offensivbemühungen lähmten. Direkt nach dem Spiel sagte Buchloes Trainer Norbert Zabel den Schiedsrichtern seine Meinung, wie er es ausdrückte. Das brachte ihm eine Spieldauer-Disziplinarstrafe ein. Im Heimspiel am Sonntag gegen Dingolfing wird Zabel das Spiel von der Tribüne aus verfolgen müssen.
Die ohne den erkrankten Oliver Braun angetretenen Pirates begannen die Partie mit einem Paukenschlag in der vierten Spielminute: Matthias Ziegler setzte einen blitzsauberen Kreuzeckschuss in die Maschen, 23 Sekunden später spielten Robert Linke und Peter Westerkamp Thomas Fortney frei und schon stand es 2:0 aus Buchloer Sicht. Bayreuths Trainer Dietmar Habnitt reagierte prompt mit einer Auszeit und offensichtlich fand er die richtigen Worte: Innerhalb von sechs Minuten drehten die Hausherren den Spieß um und verwandelten den Zwei-Tore-Rückstand in eine Führung. Zugute kam ihnen, dass das Schiedsrichterduo drei Strafzeiten gegen Buchloer Verteidiger wegen Beinstellens, hohen Stocks und Behinderung aussprach. Andreas Geigenmüller (7.) und Sergej Hausauer (10.) trafen im Überzahlspiel und als die Buchloer ihrerseits im Powerplay patzten, konterte wiederum Geigenmüller zum 3:2 (13.).
Jedoch fanden die Piraten wieder in die Spur zurück. Robert Linke erzielte direkt nach einem von Matthias Strodel gewonnenen Bully den 3:3 Ausgleich (27.). Allerdings zogen die Oberfranken dank ihres Stürmers Sebastian Stoyan danach auf 5:3 davon. Mit einem bei Überzahl schön herausgespielten Tor brachte er die Bayreuther wieder in Führung (30.) und auf Zuspiel des Deutschkanadiers John Noob erzielte er sogar den fünften Treffer (33.). Noch vor der zweiten Pause schlug der US-Amerikaner Tom Fortney in Buchloer Diensten zurück zum 4:5 (39.).
Nach Wiederbeginn setzte Fortney noch eins drauf und veredelte eine Vorlage von Westerkamp zum 5:5 (42.). Im Anschluss fehlten den Buchloern die Möglichkeiten, um das Spiel ganz für sich zu entscheiden, weil sie sich bis zur 58. Minute ständig auf der Strafbank wieder fanden. Viele der Hinausstellungen erzürnten die Piraten. „Es war eigentlich ein faires Spiel, aber einige Entscheidungen waren einfach nicht nachzuvollziehen“, sagte Zabel, als sich nach dem Match wieder alles beruhigt hatte. Bestes Beispiel seien die zwei Minuten gegen Westerkamp gewesen. Hier wollte Torwart Florian Warkus wegen eines offensichtlichen Fouls eines Bayreuthers schon aus dem Tor eilen, jedoch erhielt Westerkamp die Strafzeit wegen Haltens (48.). Mit vereinten Kräften gelang es den Freibeutern, gegen personell überlegene Gastgeber schadlos zu bleiben. In der Schlussphase hatte Peter Klemm sogar noch die Riesenchance zum Buchloer Siegtreffer auf dem Schläger. Es blieb aber beim 5:5 und im Penaltyschießen zogen die Buchloer schon fast traditionell den Kürzeren: Stoyan verwandelte den entscheidenden Versuch und avancierte für die Bayreuther zum Matchwinner.
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