Pirates brauchen erste Heimspielbeute

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Dass der 1. EV Weiden ein außergewöhnlicher Aufsteiger ist, lässt sich zum einen an den bisherigen Ergebnissen, zum anderen an der erfolgreichen Historie des Clubs ablesen. Über 60 Minuten Spielzeit sind die Oberpfälzer in der laufenden Saison noch ungeschlagen. Siegen gegen Dorfen und Sonthofen folgte ein 4:5 nach Penaltyschießen beim amtierenden Meister Miesbach. Da die Blue Devils erst drei Partien absolviert haben, liegen sie mit sieben Punkten auf Tabellenrang fünf. Ganz vorne liegen sie dagegen in der Zuschauerstatistik mit 1200 Besuchern im Schnitt.

In der nördlichen Oberpfalz haben die Eishockeyfans dem EV Weiden die Treue gehalten, der viele Jahre lang eine Etage höher angesiedelt war. 2003 wurde der 1985 gegründete Club sogar deutscher Oberligameister und stieg in die 2. Bundesliga auf. 2005 ging es zurück in die dritthöchste Klasse. Nachdem die Weidener 2007/08 in der Oberliga Nord gegen Rostock, Hannover oder die Eisbären Juniors aus Berlin antreten mussten, folgte der Rückzug aus wirtschaftlichen Gründen. Der EVW übernahm den Startplatz der 1b-Mannschaft in der Landesliga und im zweiten Versuch klappte es im März 2010 mit dem Aufstieg.

Das Team wurde mit vier Neuzugängen verstärkt, wovon zwei hervorzuheben sind: David Musial, in Tschechien geborener Stürmer, leitet die Mannschaft als Spielertrainer. Bisher zeichnete sich der 35-jährige vor allem als Wandervogel aus: Von Landshut über Heilbronn bis Wolfsburg spielte er schon für viele deutsche Clubs. Zuletzt stand er ein Jahr bei Cracovia Krakau in Polen auf dem Eis. Die Ausländerposition nimmt der aus Duisburg geholte Miikka Jäske ein. Der Finne hat in den drei Spielen schon fünf Tore geschossen. Mit der Oberliga-Vergangenheit und diesen Verstärkungen müssen die Weidener als Mitfavorit eingestuft werden, was vor allem das Spiel in Miesbach deutlich untermauert. Blue Devils und Pirates sind sich bisher konsequent aus dem Weg gegangen. Als die Landesliga vor zwei Jahren die Blue Devils begrüßte, hatten sich die Pirates gerade in Richtung Bayernliga verabschiedet.

Am Sonntag trifft der ESV Buchloe beim ESC Dorfen auf einen nahen Verwandten: Die Oberbayern nennen sich „Eispiraten“, haben ebenso drei Punkte auf dem Konto und genau wie beim ESVB stammen die aus einem Sieg über Lindau (4:3). Auch das Torverhältnis von minus Sieben ist gleich, nur haben die Dorfener schon 14 Mal getroffen (Buchloe siebenmal). Die Stärke der Offensivabteilung des ESC verwundert nicht, wenn man die substanzielle Nachrüstung betrachtet: Mit Philipp Spindler und Martin Führmann konnten zwei extrem torgefährliche Angreifer vom Absteiger EHC Waldkraiburg angeworben werden. Aus Waldkraiburg kam auch Torwart Nico Bunck. Ein Coup ist den Eispiraten aber mit Mario Jann vom DEL-Aufsteiger EHC München gelungen.

Auf das Team von Trainer Norbert Zabel, bei dem sich letztes Wochenende Licht und Schatten abgewechselt haben, warten auf jeden Fall zwei harte Brocken. Zu Zabels positiven Erkenntnissen gehört sicherlich, dass die Torhüterposition sozusagen doppelt besetzt ist: Florian Warkus plagt eine Verletzung am Bein. Sein Einsatz entscheidet sich erst kurzfristig, doch mit Fritz Hessel steht ein weiterer ausgezeichneter Vertreter seines Faches bereit. Vor allem im Spiel gegen Sonthofen zeigte sich aber, dass sich die Piraten zu viele Strafzeiten leisten. Zabel hat mit seinen Cracks deshalb im Training ausgiebig an einem aggressiven, aber fairen Zweikampfverhalten gearbeitet.


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