Piraten gehen am Bodensee baden

Und genau das erzürnte Buchloes Trainer Norbert Zabel nach dem Match, denn seine Cracks ließen Aggressivität und Kampfkraft weitgehend vermissen. Er fand den Auftritt der Piraten „bodenlos“ und schob nach: „Ich glaube nicht, dass alle in der Mannschaft kapiert haben, dass wir mitten im Abstiegskampf stecken“.
So konnte Lindaus Trainer Willy Bauer ein einfaches Fazit ziehen: „Wir wollten heute unbedingt gewinnen und das hat man von Anfang an gesehen“. Vor allem immer dann, wenn der Puck in Tornähe war, zeigte sich die größere Willenskraft der Lindauer: Während diese wie die Feuerwehr auf das Tor zu stürmten, versuchten es die Buchloer mit bedächtigem Passspiel und einigen Alleingängen, wobei die agilen Lindauer aber immer wieder stören konnten. Zabel musste neben Bohdan Kozacka auch auf Christian Warkus verzichten, der sich gegen Pfronten einen Finger brach und für den die Saison damit wohl beendet sein dürfte.
Die Buchloer schienen gar nicht mal schlecht in die Partie zu finden, denn Michael Strobel hatte zwei gute Möglichkeiten, die er aber vergab. Auf der Gegenseite entwischte kurz EVL-Spieler Tobias Fuchs, Torwart Florian Warkus war jedoch auf dem Posten. Mit ihrem ersten gelungenen Angriff gingen die Islanders durch Mike Dolezal in Führung (5.). Anschließend überstanden die Piraten ihre erste Strafzeit, doch danach brach es wie ein Gewitter über sie herein: Peter Kraus nutzte einen Deckungsfehler (9.) und Milan Liebsch hatte Glück, dass sein Abschlussversuch erneut auf seinem Schläger landete und er im zweiten Versuch zum 3:0 vollenden konnte (10.). Bei einer Auszeit zog Zabel seine schlafmützigen Cracks zur Räson.
Danach fand die Defensive zu mehr Stabilität, in der Offensive verpassten zweimal Markus Vaitl und Matthias Ziegler noch im ersten Abschnitt den Anschlusstreffer. Dieser gelang Thomas Fortney nach einem Konter im Mitteldrittel (22.). Eine Minute später war Fortney schon wieder alleine durch, konnte aber hart an der Grenze des Erlaubten noch von hinten gestört werden. In der 27. Minute hatte Ex-Buchloer Pavel Mojtek einen großen Auftritt: Nachdem er seine früheren Kameraden ausgespielt hatte, scheiterte er am Torgebälk.
Was dem enorm starken Mojtek verwehrt blieb, schafften die Lindauer dann mit etwas Unterstützung des Schiedsrichtergespanns: Peter Westerkamp saß schon auf der Strafbank, da wurde auch noch Vaitl wegen eines zweifelhaften „Haltens“ in die Kühlbox beordert (35.). Gerade mal fünf Sekunden saß Vaitl draußen, da hatte der Amerikaner Jim Nagle keine Mühe, bei Fünf gegen Drei einen Bandenabpraller zu verwerten. Als drei Minuten später die Scheibe auf der Bandenkante entlang tänzelte, um dann doch wieder ins Spielfeld zurückzuspringen, gönnten sich die Buchloer wieder einen „Sekundenschlaf“. Lindaus Matthias Schwarzbart war zur Stelle und sorgte mit dem 5:1 für die Vorentscheidung (38.). Das Bodensee-Team verteidigte im Schlussdrittel sicher seinen hohen Vorsprung. Schön bedient von Christopher Lerchner gelang Tobias Kastenmeier nur noch das 2:5 (50.).
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