Peißenberg: Mühsames 8:4 gegen Selb
Sekera beim Auftakt gesperrtGleich vier Ausfälle
musste Trainer Manfred Ahne in Kauf nehmen und die Fahrt nach Peißenberg ohne
Siegeris (beruflich verhindert), Schramm
(Magen-Darm-Grippe), Kraus (Rippenbruch – Ausfalldauer unbekannt), sowie Holden
(Knie – genaue Diagnose folgt noch) antreten. So war der Coach gezwungen,
abermals umzustellen und wollte mit einer defensiven Spielweise dem Gegner
gegenüber treten.
Die Anfangszeit der
Begegnung gehörte so auch den Gastgebern, die mit gehörig Tempo Selb ohnehin in
das Verteidigungsdrittel drückte. Selb wirkte zu diesem Zeitpunkt auch noch
etwas zu zaghaft und ließ den Gegner kombinieren. Die Folge daraus war deren
Führungstreffer in der sechsten Spielminute, als Weindl ungestört einen Pass
aufnehmen und verwerten konnte. Die „Wölfe“ selbst kamen erst etwa zur Hälfte
des ersten Abschnitts vor das gegnerische Gehäuse. Lamich wollte hier von der rechten Seite aus den gut
positionierten Hendrikson bedienen, der dann
allerdings über die Scheibe drosch. Danach hatte wiederum Peißenberg in Selber
Unterzahlspiel durch Kastner die Gelegenheit, nachzulegen. Hier währte man sich
noch mit Kräften, doch schließlich gelang den Hausherren wenig später dennoch
der zweite Treffer. Nominikat knallte den Puck noch
über das Selber Tor, die Scheibe prallte aber von der Bande zurück ins Spiel zu Pfleger, der vor dem Tor
stehend die Situation eiskalt auszunützen wusste. Ab diesem Zeitpunkt kamen die
„Wölfe“ nun allmählich besser ins Spiel und auch Peißenberg hatte nun seinen
Schwierigkeiten. Selb erarbeitete sich fortan gute Szenen. Jaworin ergatterte sich in der neutralen Zone den Puck,
passte auf Trolda, der aussichtsreich aber kläglich
vergab. Besser machte es kurz vor Drittelende Thielsch, der einen weiten Pass von Jaworin aufnahm und alleine vor dem Tor der „Eishackler“ sein Können unter Beweis stellen konnte. Nach
diesem Anschlusstreffer hatte gar Lamich Sekunden vor
der Pausensirene noch die Möglichkeit zum Ausgleich, der Stürmer scheiterte aber
an Keeper Barth.
Zu Beginn des
zweiten Drittels hatte Selb zugleich in Unterzahl agieren. Die zahlenmäßige
Überlegenheit war wiederum perfekt ausgenutzt, Peißenberg kam durch Eichberger
zum zwischenzeitlichen 3:1, wobei Selbs Keeper Wegmann
wohl die Sicht versperrt war. In einem nächsten Unterzahlspiel störte Selb
weiter frühzeitig und kam selbst über Thumm und Thielsch zu einer Kontermöglichkeit, die nun weitere starke
Minuten der „Wölfe“ einläutete. Der junge Thielsch
versuchte es mit einem Weitschuss von der Roten Linie aus und ließ dem Torhüter
keine Chance. Nicht einmal eine Minute nach diesem Anschlusstreffer war auch
schon der Ausgleich hergestellt. Mit einem schnellen Angriffsspiel und vor allen
Dingen perfektem Doppelpassspiel gelangen Hendrikson
und Lamich das 3:3. Der VER ärgerte die Einheimischen
aber weiter und tauchte immer wieder
gefährlich vor deren Kasten auf. Erneut war es schließlich Lamich, der aus einem Gewühl heraus im Nachschuss seine
Farben in Führung und die mitgereisten Fans zum überschwänglichen jubeln bringen
konnte. Die Freude währte aber nicht lange, denn mit einem Pass vor das Selber
Tor stellte Weindl den Ausgleich bald wieder her. Mittlerweile entwickelte sich
ein sehenswerter Schlagabtausch beider Teams. Glück hatten indes aber die
Gastgeber, die wiederum in Führung gingen, als Weindl aus der Drehung heraus
einnetzen konnte.
Auch im
Schlussabschnitt war auf dem Eis viel geboten. Während Selb weiter fleißig
rackerte und den erneuten Ausgleich erzwingen wollte, versuchte es auch
Peißenberg, die Vorentscheidung herbei zu holen. Die Partie war demnach
spannend, allen voran die ersatzgeschwächten „Wölfe“ den favorisierten Gegner
mächtig in Zugzwang brachten. Letztendlich gelang allerdings dem TSV Peißenberg
der nächste Treffer, als man nach einem Bullygewinn
mit schnellem Spiel den Puck in die Maschen setzen konnte. Selb verfehlte in
Person von Lamich wenig später das Tor nur um
Zentimeter, doch allmählich schwanden die Kräfte bei den Porzellanstädtern, so
dass die Gastgeber bei nun nachgelassener Selber Gegenwehr zwei weitere Treffer
zum 8:4-Endstand erzielen konnte.
Letztendlich fiel
das Ergebnis etwas zu deutlich aus, denn Selb bot dem Gegner über weite Strecken
durchaus Paroli. Trainer Ahne bemängelte nach dem Match, dass man nach der
4:3-Führung zu viel wollte. „Wir hätten einfach unser Spiel konsequent weiter
verfolgen müssen“, sah der Coach Chancen, durchaus einen Punkt mit nach Hause zu
nehmen. „Meiner Mannschaft kann ich aber keinen Vorwurf machen. Trotz der vielen
Ausfällen hat sie gut gekämpft“, zollte er schließlich Lob an seine Jungs. Der
VER Selb hat auf dem Papier nun vermeintliche leichtere Aufgaben vor sich. Am
Freitag ist das Tabellenschlusslicht EV Fürstenfeldbruck zu Gast in Selb ehe es
dann auf die weite Reise zum Vorletzten
EV Pfronten geht. Fraglich ist allerdings nach wie
vor, welche Spieler dem Trainer zu Verfügung stehen, allen voran, als wie schwer
sich die Knieverletzung (aus dem Spiel gegen Schweinfurt) von Cory Holden
herausstellen wird.
TSV Peißenberg - VER
Selb 8:4 (2:1; 3:3; 3:0)
Zuschauer:
418
Schiedsrichter: H.
Müller, H. Würth
Strafminuten:
Peißenberg 10, Selb 18
Tore.
5:25 – 1:0 Weindl (Nominikat)
12:29 – 2:0 Pfleger
(Nominikat, Ratberger)
19:31 – 2:1 Thielsch (Jaworin)
21:49 – 3:1
Eichberger (Pospisil, Barth,
5-4)
27:36 – 3:2 Thielsch
28:31 – 3:3 Lamich (Hendrikson)
30:41 – 3:4 Lamich
32:51 – 4:4 Weindl
(Pospisil, Müller)
37:19 – 5:4
Eichberger (Resch, Müller)
52:35 – 6:4 Pospisil (Müller, Eichberger)
57:19 – 7:4
Eichberger (Resch)
57:32 – 8:4 Weindl
(Ratberger, Pospisil)