Peißenberg: Mühsames 8:4 gegen Selb

Sekera beim Auftakt gesperrtSekera beim Auftakt gesperrt
Lesedauer: ca. 4 Minuten

Gleich vier Ausfälle

musste Trainer Manfred Ahne in Kauf nehmen und die Fahrt nach Peißenberg ohne

Siegeris (beruflich verhindert), Schramm

(Magen-Darm-Grippe), Kraus (Rippenbruch – Ausfalldauer unbekannt), sowie Holden

(Knie – genaue Diagnose folgt noch) antreten. So war der Coach gezwungen,

abermals umzustellen und wollte mit einer defensiven Spielweise dem Gegner

gegenüber treten.

Die Anfangszeit der

Begegnung gehörte so auch den Gastgebern, die mit gehörig Tempo Selb ohnehin in

das Verteidigungsdrittel drückte. Selb wirkte zu diesem Zeitpunkt auch noch

etwas zu zaghaft und ließ den Gegner kombinieren. Die Folge daraus war deren

Führungstreffer in der sechsten Spielminute, als Weindl ungestört einen Pass

aufnehmen und verwerten konnte. Die „Wölfe“ selbst kamen erst etwa zur Hälfte

des ersten Abschnitts vor das gegnerische Gehäuse. Lamich wollte hier von der rechten Seite aus den gut

positionierten Hendrikson bedienen, der dann

allerdings über die Scheibe drosch. Danach hatte wiederum Peißenberg in Selber

Unterzahlspiel durch Kastner die Gelegenheit, nachzulegen. Hier währte man sich

noch mit Kräften, doch schließlich gelang den Hausherren wenig später dennoch

der zweite Treffer. Nominikat knallte den Puck noch

über das Selber Tor, die Scheibe prallte aber von der Bande  zurück ins Spiel zu Pfleger, der vor dem Tor

stehend die Situation eiskalt auszunützen wusste. Ab diesem Zeitpunkt kamen die

„Wölfe“ nun allmählich besser ins Spiel und auch Peißenberg hatte nun seinen

Schwierigkeiten. Selb erarbeitete sich fortan gute Szenen. Jaworin ergatterte sich in der neutralen Zone den Puck,

passte auf Trolda, der aussichtsreich aber kläglich

vergab. Besser machte es kurz vor Drittelende Thielsch, der einen weiten Pass von Jaworin aufnahm und alleine vor dem Tor der „Eishackler“ sein Können unter Beweis stellen konnte. Nach

diesem Anschlusstreffer hatte gar Lamich Sekunden vor

der Pausensirene noch die Möglichkeit zum Ausgleich, der Stürmer scheiterte aber

an Keeper Barth.

Zu Beginn des

zweiten Drittels hatte Selb zugleich in Unterzahl agieren. Die zahlenmäßige

Überlegenheit war wiederum perfekt ausgenutzt, Peißenberg kam durch Eichberger

zum zwischenzeitlichen 3:1, wobei Selbs Keeper Wegmann

wohl die Sicht versperrt war. In einem nächsten Unterzahlspiel störte Selb

weiter frühzeitig und kam selbst über Thumm und Thielsch zu einer Kontermöglichkeit, die nun weitere starke

Minuten der „Wölfe“ einläutete. Der junge Thielsch

versuchte es mit einem Weitschuss von der Roten Linie aus und ließ dem Torhüter

keine Chance. Nicht einmal eine Minute nach diesem Anschlusstreffer war auch

schon der Ausgleich hergestellt. Mit einem schnellen Angriffsspiel und vor allen

Dingen perfektem Doppelpassspiel gelangen Hendrikson

und Lamich das 3:3. Der VER ärgerte die Einheimischen

aber weiter und tauchte  immer wieder

gefährlich vor deren Kasten auf. Erneut war es schließlich Lamich, der aus einem Gewühl heraus im Nachschuss seine

Farben in Führung und die mitgereisten Fans zum überschwänglichen jubeln bringen

konnte. Die Freude währte aber nicht lange, denn mit einem Pass vor das Selber

Tor stellte Weindl den Ausgleich bald wieder her. Mittlerweile entwickelte sich

ein sehenswerter Schlagabtausch beider Teams. Glück hatten indes aber die

Gastgeber, die wiederum in Führung gingen, als Weindl aus der Drehung heraus

einnetzen konnte.

Auch im

Schlussabschnitt war auf dem Eis viel geboten. Während Selb weiter fleißig

rackerte und den erneuten Ausgleich erzwingen wollte, versuchte es auch

Peißenberg, die Vorentscheidung herbei zu holen. Die Partie war demnach

spannend, allen voran die ersatzgeschwächten „Wölfe“ den favorisierten Gegner

mächtig in Zugzwang brachten. Letztendlich gelang allerdings dem TSV Peißenberg

der nächste Treffer, als man nach einem Bullygewinn

mit schnellem Spiel den Puck in die Maschen setzen konnte. Selb verfehlte in

Person von Lamich wenig später das Tor nur um

Zentimeter, doch allmählich schwanden die Kräfte bei den Porzellanstädtern, so

dass die Gastgeber bei nun nachgelassener Selber Gegenwehr zwei weitere Treffer

zum 8:4-Endstand erzielen konnte.

Letztendlich fiel

das Ergebnis etwas zu deutlich aus, denn Selb bot dem Gegner über weite Strecken

durchaus Paroli. Trainer Ahne bemängelte nach dem Match, dass man nach der

4:3-Führung zu viel wollte. „Wir hätten einfach unser Spiel konsequent weiter

verfolgen müssen“, sah der Coach Chancen, durchaus einen Punkt mit nach Hause zu

nehmen. „Meiner Mannschaft kann ich aber keinen Vorwurf machen. Trotz der vielen

Ausfällen hat sie gut gekämpft“, zollte er schließlich Lob an seine Jungs. Der

VER Selb hat auf dem Papier nun vermeintliche leichtere Aufgaben vor sich. Am

Freitag ist das Tabellenschlusslicht EV Fürstenfeldbruck zu Gast in Selb ehe es

dann auf die weite Reise  zum Vorletzten

EV Pfronten geht. Fraglich ist allerdings nach wie

vor, welche Spieler dem Trainer zu Verfügung stehen, allen voran, als wie schwer

sich die Knieverletzung (aus dem Spiel gegen Schweinfurt) von Cory Holden

herausstellen wird.

TSV Peißenberg - VER

Selb 8:4 (2:1; 3:3; 3:0)

Zuschauer:

418

Schiedsrichter: H.

Müller, H. Würth

Strafminuten:

Peißenberg 10, Selb 18

 Tore.

5:25 – 1:0 Weindl (Nominikat)

12:29 – 2:0 Pfleger

(Nominikat, Ratberger)

19:31 – 2:1 Thielsch (Jaworin)

21:49 – 3:1

Eichberger (Pospisil, Barth,

5-4)

27:36 – 3:2 Thielsch

28:31 – 3:3 Lamich (Hendrikson)

30:41 – 3:4 Lamich

32:51 – 4:4 Weindl

(Pospisil, Müller)

37:19 – 5:4

Eichberger (Resch, Müller)

52:35 – 6:4 Pospisil (Müller, Eichberger)

57:19 – 7:4

Eichberger (Resch)

57:32 – 8:4 Weindl

(Ratberger, Pospisil)


🏒 Alle Spiele der DEL2 Live & Exklusiv 💥 auf Sportdeutschland.TV