Passau und Erding verteilen Weihnachtsgeschenke

Indians zu Gast bei den Black HawksIndians zu Gast bei den Black Hawks
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Bayernligaeishockey vom Feinsten haben die Passau Black Hawks und der TSV Erding den rund 1100 Zuschauern kurz vor Weihnachten beschert. Obwohl die Hawks zwischenzeitlich wie der sichere Sieger aussahen, fanden die Gäste ins Spiel zurück und hätten durchaus Chancen gehabt, beide Punkte beim Tabellenführer mitzunehmen. Am Ende stand ein 5:5 (3:1, 1:3, 1:1)-Remis. Vor allem der wieselflinke Tscheche Ales Jirik war von der Passauer Verteidigung kaum zu bremsen, er traf dreimal. Dennoch war Hawks Coach Otto Keresztes nicht unzufrieden: „Die Jungs haben gut gekämpft. Wir haben ein paar Fehler gemacht aber die passieren eben mal. Und Erding war ein enorm starker Gegner.“ Das Spiel selbst bot eine ganze Reihe bemerkenswerter Szenen: Raketenstart der Hawks, Erdinger Doppelschlag trotz Unterzahl und Penalty.

Einige der Fans in der Passauer Eis-Arena dürften den ersten Treffer der Hawks versäumt haben. Nur 5 Sekunden nach dem Eröffnungsbully war das Spiel wieder unterbrochen, Christian Setz hatte getroffen. Er bekam nach dem Bully die Scheibe, hielt einfach mal drauf und überraschte Keeper Schubert. Die Erdinger wussten darauf allerdings nur wenig später eine Antwort: Poetzel gelang 142 Sekunden darauf der Ausgleich (2.). Danach hielten beiden Mannschaften den Puck vom eigenen Tor fern, Langeweile kam jedoch zu keinem Zeitpunkt auf. Überraschend die erneute Führung für die Black Hawks. Andi Toth spielte den Puck vors Erdinger Gehäuse, Torwart Schubert leistete sich einen fatalen Patzer und bugsierte das Spielgerät über die Linie (8.). Davon ließen sich die Herzogstädter irritieren, den Hawks gelang es, den Druck zu erhöhen und die Erdinger phasenweise in der eigenen Verteidigungszone einzuschnüren. Der Lohn: Das 3:1, Rainer Schuster hatte von der blauen Linie abgezogen, erneut machte Erdings Keeper Schubert keine gute Figur (16.). Gästetrainer Franz Steer reagiert und schickte nach dem ersten Seitenwechsel seinen Back-up-Goalie Martin zwischen die Stangen. Beim 4:1 für die Hawks war aber auch er machtlos. Ihr drittes Powerplay verstanden die Gastgeber in Zählbares umzusetzen, Christian Setz fälschte einen Schuss von Daniel Zollo unhaltbar ab (27.). Nun schienen die Hawks endgültig auf der Siegerstraße zu sein. Doch Erding wollte sich nicht einfach geschlagen geben. „Ich hab zu meiner Mannschaft gesagt, gebt’ Gas. Die Passauer werden vielleicht nachlässig, das ist unsere Chance.“ Gästetrainer Franz Steer sollte Recht behalten. Der 2:4 Anschlusstreffer durch Jirik, er verwertete einen Abpraller, schien bei den Herzogstädtern wie Doping zu sein (30.). Und die Hawks leisteten sich ein total verkorkstes Überzahlspiel, das beinahe die Wende im Spiel gebracht hätte. Zunächst nutzte der pfeilschnelle Jirik einen Scheibenverlust in der neutralen Zone zu einem Alleingang und ließ Huber keine Chance. Sekunden später der nächste Schock für die Hawks. Noch immer in Unterzahl versteckte der Erdinger Borrmann den Puck zum Ausgleich im Passauer Tor. Es hätte aber noch dicker kommen können, erneut leisteten sich die in dieser Phase total verunsicherten Hawks einen Schnitzer: Penalty für Erding. Diesmal saß Glücksgöttin Fortuna aber auf dem Passauer Tor, Jirik visierte die Querlatte an. Nach diesen turbulenten Sekunden retteten die Hawks das 4:4 in die zweite Drittelpause.

Sieghoffnungen keimten noch mal auf, als Jaro Majer die Hawks erneut in Führung brachte (44.). Erneut aber holten die Erdinger zum Gegenschlag aus, mit zwei Mann in Überzahl traf wieder Jirik (48.). Danach sorgten die Schiedsrichter dafür, dass sowohl auf der Passauer als auch auf der Erdinger Strafbank dichtes Gedränge herrschte. Zunächst mussten sich die Hawks längere Zeit im 3-5 Unterzahl wehren, in der Schlussphase die Erdinger. Weitere Treffer blieben aber in diesem nervenaufreibenden Spiel Mangelware. „So ist das eben im Eishockey. Du darfst wirklich keine Sekunde halbherzig spielen. Die Quittung haben wir heute bekommen, aber mal ehrlich: Genau das macht diesen Sport so wunderschön“, konnte sich Hawks-Coach Keresztes am Ende über das packende Match freuen. Und auch sein Gegenüber Franz Steer war zufrieden. „Ich will eigentlich immer gewinnen aber so wie das heute gelaufen ist, passt das schon.“

Die Weihnachtspause für die Black Hawks wird nur kurz sein. Bereits am Dienstag, zweiter Weihnachtsfeiertag, wird der Tabellenführer in Dorfen gefordert und am Mittwoch dürfen sich die Passauer Eishockeyfans auf ein internationales Freundschaftsspiel freuen. In der Eis-Arena empfangen die Hawks einee Collegeauswahl der University of Boston (USA). Spielbeginn ist um 18:30 Uhr.