Nun wird es richtig ernst
500 Zuschauer sahen kanadische JuniorenDer ESV Pinguine Königsbrunn kämpft nach der sonntäglichen 2:3 (0:0, 1:2, 1:1)-Heimniederlage um seine Bayernliga-Existenz. Durch den zeitgleichen 5:2-Erfolg des EV Pfronten beim EHC 80 Nürnberg stehen die Pinguine und Nürnberg bereits nach vier von sechs Spieltagen als Teilnehmer der beiden Abstiegsfinalserien der Bayernliga fest.
Dass die Pinguine nach Freitag auch am Sonntag spielerisch, kämpferisch und läuferisch zu überzeugen wussten, spielte nach den 60 Minuten keinerlei Rolle mehr, denn auch daß vierte Spiel der Abstiegszwischenrunde war verloren. So war das Lob, dass Gästetrainer Pohl nach Spielende aussprach, eher schmerzlich als eine Wohltat: „Das waren zwei knüppelharte Spiele, denn Königsbrunn hat sich die Lunge aus dem Leib gerannt. Wir hätten uns Freitag und heute nicht beschweren können, wenn die Spiel andersrum gelaufen wären. Wir waren einfach einen Tick glücklicher.“ Pinguintrainer Georg Holzmann sprach das derzeit einzige, aber schwerwiegendste Problem ohne Umschweife an: „Wir betreiben einen unglaublichen Aufwand, aber stellen uns vor dem gegnerischen Tor, ich sage mal, unglücklich an.“ Holzmann blickte allerdings umgehend voraus: „Wir müssen nach vorne schauen und gewillt sein, weiter so konsequent zu arbeiten. Es ist eine mentale Sache, die durch gutes Training und dem Aufbau von positiven Gefühl und Glauben bezwungen werden kann.“
Der Spielverlauf war ein Spiegelbild der letzten Wochen und der gesamten Saison. Die Pinguine begannen stark und drängten auf die frühe Führung. Waldkraiburg fand zu Beginn kein Mittel, sich zu lösen und so entwickelte sich ein aus Königsbrunner Sicht sehr ansehnliches Spiel. Positiv anzumerken war, daß sich die Mannschaft auch nicht durch die Vergabe klarster Chancen aus dem Rhythmus bringen ließ. Dennoch war das 0:0 nach dem ersten Drittel sehr schmeichelhaft für die Löwen.
In einer erneut sehr fair geführten Partie brachten ein Unterzahl- und ein Überzahlspiel die Pinguine innerhalb von 81 Sekunden in Not. Erst nutzten die Gäste ihrerseits eine Strafzeit des ESV eiskalt aus und legten kurz darauf mit einem Spieler weniger nach. Das Entsetzen war nicht nur den Spielern anzusehen, aber gerade diese schienen nicht gewillt sich davon aus dem Tritt bringen zu lassen. Belohnt wurde das massive Bemühen durch Gossmann, der in Überzahl verkürzte.
Den Niederschlag kassierten die Pinguine zu Beginn des Schlussdrittels, als ein Überzahlspiel ungenutzt verstrich und die Gäste prompt mit dem 1:3 antworteten. Dass Heichele drei Minuten vor Schluss mit einem abgefälschten Schuss traf, passt in die Szenerie des Drittels, denn zuvor blieben die einfachen Möglichkeiten ungenutzt.
Die Aufgabe der Pinguine in den letzten beiden Gruppenspielen ist klar vorgegeben, denn der dritte Platz der Gruppe und das damit verbundene Heimrecht in der Best-of-Three-Abstiegsserie muss erobert werden. Der Gegner wird nach dem kommenden Wochenende feststehen.
Tore: 0:1 (25.) Führmann, 0:2 (27.) Schütz, 1:2 (34.) Gossmann (Weigant, M., Heichele), 1:3 (42.) Hämmerle, 2:3 (57.) Heichele (Rehle). Strafen: Königsbrunn 6, Waldkraiburg 16.