Novum in der Bayernliga: Duell der Torfrauen

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Am Freitagabend war es tatsächlich soweit: Zum ersten Mal in der Geschichte der Bayernliga standen sich in einem Spiel zwei Torhüterinnen gegenüber. Jennifer Harß auf Seiten des EV Pfronten und Viona Harrer auf Seiten des TSV Erding hießen die beiden Protagonistinnen, die ein alltägliches Ligaspiel zu einem kleinen historischen Ereignis werden ließen.

Es sollte nichts werden mit einem verfrühten Weihnachtsgeschenk für die Fans. Mit 1:2 (1:0, 0:2, 0:0) mussten sich die Falcons den Erding Gladiators auf eigenem Eis geschlagen geben. Die Oberbayern bestätigten ihre zuletzt guten Leistungen und hatten mehr vom Spiel. Sämtliche Statistiken bestätigten am Ende der Partie eine Überlegenheit der Gäste, doch Pfronten hielt unter der Anfeuerung der treuen Fans kämpferisch dagegen. Waren es letzte Woche noch die fehlenden Torhüter, und die gesperrten Stürmer die Trainer Harald Waibel Sorgen bereiteten, so waren es diesmal die Verteidiger, gerade einmal drei nominelle Defensivkräfte meldeten sich einatzbereit. Dies wollte Waibel aber ebenso wenig wie das Fehlen des Kanadiers Cody Purves als Grund für die Niederlage gelten lassen. Nach einem kurzen Abtasten kam die Offensive der Gladiators immer mehr ins Spiel, lediglich die nötigen Tore konnten sie zu Beginn nicht erzielen. Diesen Umstand hatten die Gladiators Pfrontens Torfrau Jennifer Harß zu verdanken, die wieder einmal mehr mit starken Paraden ihren Kasten aufopferungsvoll verteidigte. Aber auch Erdings Torhüterin Viona Harrer rechtfertigte ihren Einsatz im Erdinger Tor mit einer starken Leistung. Im direkten Duell der beiden Nationaltorhüterinnen hatte am Ende die Torfrau der Gäste mit nur einem Gegentreffer zwar die Nase vorn, doch fällt es schwer angesichts der Topleistung von Jennifer Harß hier von einer Niederlage zu sprechen. Pfronten ging in der zehnten Minute durch Michael Blum in Führung, was den Spielverlauf bis dahin auf den Kopf stellte, Erding war zwar besser, konnte aber auch mehrere Überzahlsituationen zunächst nicht nutzen. Erst im zweiten Spielabschnitt sollte es klappen, Sebastian Lachner nutzte eine erneute Überzahl zum Ausgleich, ehe Topscorer Ales Jirik nur 23 Sekunden später sogar das 1:2 folgen ließ. Mehr Tore sollten an diesem Abend nicht mehr fallen. Pfronten fand keine Mittel gegen die gut gestaffelte Defensive der Gäste.

Stimmen zum Spiel:

Erdings Trainer Rudi Sternkopf: „Ich bin heute sehr zufrieden, wir waren vor Pfronten gewarnt und wussten um deren Heimstärke. Wir machten heute relativ wenig Fehler mussten aber bis zum Ende kämpfen, da Pfronten nie nachgelassen hat. Beide Torhüterinnen haben heute stark gespielt.“

Pfrontens Trainer Harald Waibel: „Ich kann auch mit dieser Niederlage gut leben, Erding war heute besser, trotzdem hatten wir noch die Chance zum Ausgleich. Auch wenn es heute nicht gereicht hat, bin ich sehr stolz auf die Leistung meiner Mannschaft, sie hat hervorragend gekämpft. Ich gratuliere Erding zu diesem Sieg.“


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