Nochmal ins Wanken geraten

Das Soll wurde erfüllt: Drei Punkte gegen den Tabellenletzten. Dass es ein Befreiungsschlag aus dem Formtief werden könnte, deuteten die Mighty Dogs Schweinfurt beim 6:4 (1:1, 1:0, 4:3) allerdings nur an – von der Souveränität der Hinrunde war noch nicht viel zu spüren.

In der Aufstellung vom Freitag war man zwar sichtlich bemüht, gegen das Schlusslicht gar keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, aber so recht kam das Spiel der Dogs nicht in Gang. Viele Abstimmungsprobleme wurden deutlich, und vor allem die Abwehrarbeit geriet nicht so sicher, wie es wünschenswert gewesen wäre. Ole Swolensky musste einige Male durch schnelle Reaktionen seine Mannschaft vor einem höheren Rückstand bewahren, denn die Mammuts – ermuntert durch ihren Powerplaytreffer nach gut vier Minuten - tauchten respektlos mehrmals gefährlich vor seinem Kasten auf. Dass es jetzt nur durch verstärkten Kampf ging, hatten am ehesten die mit Stefan Schrimpf verstärkten Youngsters der dritten Reihe verinnerlicht, die auch die ersten nennenswerten Aktionen in der Offensive verzeichnen durften. Zumindest schaffte der ERV den Ausgleich noch vor der ersten Pause.

Ab dem zweiten Drittel wurden die Bemühungen verstärkt, jetzt spielten so gut wie nur noch die Dogs, jedoch noch ohne allzu große Effektivität. Nach Igor Filoboks 2:1 sehnten die Fans im Icedome ein drittes oder viertes Tor geradezu herbei, denn etliche waghalsige Aktionen vor dem eigenen Kasten ließen einen größeren Vorsprung geraten erscheinen.

Im letzten Durchgang war dann plötzlich der Bann gebrochen: Simon Knaups Treffer und das vom starken Alex Funk klasse vorbereitete 4:1 in Unterzahl ließen frühere Zeiten wieder aufleben. Jetzt klappte das Zusammenspiel wie selbstverständlich, das alte Selbstvertrauen war wieder da. Sinnbildlich demonstriert von Marcel Juhasz, der eine schöne Einzelleistung traumhaft sicher abschloss. Das lustige Angriffspielchen, das die Dogs nun veranstalteten, war ganz nach dem Geschmack der Zuschauer, und allseits erwartete man nichts weniger als daß sich die Mannschaft den Frust der letzten Wochen von der Seele schießen würde. Mit drei Schlägen innerhalb von gut drei Minuten deckte Schongau allerdings die mangelnde Stabilität der Schweinfurter wieder auf: Sinkovic brachte die Mammuts kurz vor dem Ende wieder heran, die nie aufgesteckt hatten und jetzt ihre Chance witterten. Für die letzten 60 Sekunden nahmen sie den Goalie heraus, was durch Alex Funk mit einem Schuss ins verwaiste Netz prompt bestraft wurde.

Tore: 0:1 (5.) Brahmer (Glöckner/5-4), 1:1 (15.) Nemirovsky (Koch/5-4), 2:1 (24.) Filobok (Funk, Nemirovsky), 3:1 (45.) Knaup S. (Juhasz), 4:1 (46.) Nemirovsky (Funk/4-5), 5:1 (51.) Juhasz (Knaup S.), 5:2 (54.) Sinkovic (Brahmer, Schneider), 5:3 (56.) Sinkovic (Brahmer, Schuster), 5:4 (57.) Sinkovic (Grundner, Feistle/5-4), 6:4 (60.) Funk (Koch/ENG). Strafen: Schweinfurt 12, Schongau 14.
Zuschauer: 900.