Noch immer vier Punkte Rückstand

Fast 57 Minuten schien es, als ob dem ESV Pinguine Königsbrunn noch einmal der Großangriff auf die Play-off-Plätze der Bayernliga gelingen sollte, doch zwei späte Gegentore verlagerten die Entscheidung beim ECDC Memmingen ins Penaltyschießen. Dieses gewannen die Pinguine zwar, so dass am Ende ein 4:3 (1:1, 1:0, 2:1, 1:0)-Auswärtssieg gelang, aber der Rückstand beträgt dadurch weiterhin vier anstatt zwei Punkte.
Die Pinguine, bei denen Trainer Hans Rothkirch grippebedingt ausfiel und durch Petr Vorisek und Axel Riedelbauch vertreten wurde, begannen gegen stürmische Gastgeber defensiv, konnten aber das 0:1 nicht verhindern. Allerdings hatte der ESV die passende Antwort, denn im Jubel der über 1000 Zuschauer in der Memminger Eissporthalle erzielte Andreas Schwimmbeck den postwendenden Ausgleich. Danach erspielte sich der ECDC ein klares Übergewicht, doch ein Mann, nämlich Pinguintorwart Jan Pospisil, sorgte mit seinen Paraden bereits im ersten Drittel für Verzweiflung bei den Indians. Die Pinguine mühten sich zwar redlich, doch im ersten Drittel sollte Pospisils Gegenüber kaum mehr zu tun bekommen.
Umso perfekter der Auftakt in Drittel Nummer zwei, denn nach 77 Sekunden konterte Patrick Weigant Memmingen aus und verlud Patrick Vetter im Indianertor zur überraschenden Führung. Mit einem Mal war der Elan der Gastgeber verschwunden. Stattdessen gab es Unsicherheiten und Scheibenverluste zuhauf, so daß die Pinguine kaum Schwierigkeiten hatten, die Partie zu verwalten. Dazu kamen blitzartige Konter, denen die Memminger nahezu nichts entgegenzusetzen hatten. Auch Vetter im Tor ließ sich von den Problemen anstecken, konnte sich aber bei den Stürmern des ESV bedanken, da diese mit ihren Chancen fahrlässig umgingen. Auf der Gegenseite machte Pospisil dagegen alle Möglichkeiten der Indians mit beeindruckender Ruhe zunichte.
Ein ähnliches Bild bot sich zu Beginn des Schlussabschnittes. Marc Weigant nutzte dies und erzielte in Minute 46 das 3:1. Memmingen versuchte nun alles, aber scheiterte weiterhin an Pospisil und seinen kämpfenden Vorderleuten. Die Minuten verrannen und es roch bereits nach drei Punkten für Königsbrunn, ehe dreieinhalb Minuten vor Ende Manfred Jorde vom Bully zum Anschluss traf. Nun begann das große Zittern, aber der ECDC hatte die Nerven nicht unter Kontrolle und musste noch einmal auf die Strafbank. Dies brachte aber keinerlei Ruhe, denn die Pinguine fanden in Überzahl kein Mittel die Scheibe vom eigenen Tor wegzuhalten, Memmingen nahm den Torhüter vom Eis und erzwang den Ausgleich 51 Sekunden vor Spielende.
Zwar konnte Marc Weigant das Penaltyschießen letztendlich für die Pinguine entscheiden, aber der Frust über den verlorenen Punkt saß bei Spielern und Fans tiefer.
Tore: 1:0 (6.) Oppenberger, 1:1 (6.) Schwimmbeck, 1:2 (22.) Weigant, P. (Hägele), 1:3 (46.) Weigant, M. (Gossmann), 2:3 (57.) Jorde, 3:3 (60.) Nagle, 3:4 (Penalty) Weigant, M. Strafen: Memmingen 16, Königsbrunn 12.