Niederlage in letzter Sekunde

Trainer-Duo macht weiterTrainer-Duo macht weiter
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Es war zum Schluss eine an Dramatik kaum zu überbietende Vorstellung mit einem Happy-End für die Gäste aus Peißenberg. Vor über 1000 Fans zog der ECDC Memmingen äußerst unglücklich mit 3:4 (0:2, 1:0, 2:2) gegen den TSV Peißenberg den Kürzeren und rangiert nun unter dem berühmten Strich – nämlich auf Platz neun der Bayernliga-Tabelle.

„Zugegeben, es war zum Schluss glücklich“, resümierte Peißenbergs Trainer Norbert Strobl, befand aber, dass seine Mannschaft durchaus verdient die Punkte vom Hühnerberg entführt habe. Was Memmingens Coach Tomas Pokorny überhaupt nicht nachvollziehen konnte. „Ich habe wohl ein anderes Spiel gesehen, ich zumindest habe total überlegene Indians gesehen, die sich bei den Gegentoren aber sehr ungeschickt angestellt haben.“

Die ersten Minuten gehörten zumindest eindeutig den Indians, die auf Tim Tenschert und Martin Hamann verzichten mussten. Chance um Chance erspielten sich die Hausherren, die Gäste wussten sich zumeist nur mit Befreiungsschlägen zu helfen. Aber Martin Löhle, Jim Nagle, Nicolas Oppenberger oder auch Armin Ullmann scheiterten in aussichtsreichsten Positionen. Wie’s dann oftmals so ist, die ersten Möglichkeit für den Gegner führt dann auch prompt zum Gegentor: Alex Wedl leistete sich bei eigener Überzahl ein schlampiges Zuspiel und Thomas Maier nutzte den Konter zum 0:1. Doppelt unglücklich, weil die Indians den Puck nicht über der Linie gesehen haben wollten. Nur wenige Augenblicke musste Marc Pethke, der zum ersten mal in dieser Saison den Kasten hütete, erneut hinter sich greifen. Wieder war es Maier, der nach einem gewonnenen Bully sofort abzog und den Memminger Keeper mit dem 0:2 (13.) überraschte. Der Schock saß, die zuvor schönen Spielzüge und auch guten Möglichkeiten blieben für längere Zeit aus.

Auch nach dem ersten Wechsel fanden die Einheimischen noch nicht zum Spiel. Im Gegenteil – die Oberbayern hatten die große Möglichkeit, die Partie frühzeitig zu entscheiden. Wieder war es Maier, der auf und davon ging – aber kurz hinter der Mittellinie unsanft gebremst wurde. Zum Entsetzen der Memminger entschieden die Referees auf Penalty (32.) – haben damit den Indians sogar einen Gefallen getan. Pethke überlistete Marek Pospisil und brachte und störte die Peißenberger Dominanz. Urplötzlich war wieder „Stimmung in der Bude“ und die Indians wieder im Spiel. Martin Löhle traf im Powerplayspiel zum 1:2 (40.) ins Netz.

Ähnlich wie zu Beginn der Partie übernahmen die Memminger auch nach dem zweiten Wechsel die Initiative. Der Lohn war der Ausgleich nach 47 Minuten: Martin Löhle stand goldrichtig und hämmerte mit Vehemenz und einigem Frust aus kürzester Distanz zum Ausgleich ein. Die Fans tobten, umso mehr, als nur zwei Minuten später das 3:2 – erneut durch Martin Löhle – folgte. Nun waren die Gäste gefordert. Sie forcierten nun ihr Offensivspiel und hatten nun auch das nötige Spielglück bei der einen oder anderen strittigen Schiedsrichterentscheidung. Martin Valenti musste mit einer Zehnminutenstrafe vorzeitig zum Duschen (Check von Hinten), die numerische Überlegenheit hatte den 3:3-Ausgleich durch Müller zur Folge. Dennoch – das Blatt schien sich zu Gunsten der Indians zu wenden. In der Schlussminute hatten die Memminger eine 4:3-Überzahl auf dem Eis – doch Martin Jainz leistete sich gegen Pospisil einen verhängnisvollen Fauxpas. Der Peißenberger nahm ihm die Scheibe ab und markierte 22 Sekunden vor dem Ende das 3:4. Und weil auch die letzte Memminger Gelegenheit verpuffte, blieb’s beim (glücklichen) Erfolg des neuen Tabellenführers aus Peißenberg und langen Gesichtern bei den Indians.

Tore: 0:1 (11.) Maier (4-5), 0:2 (12.) Maier (F. Barth/4-4), 1:2 (39.) Löhle (Dietrich/4-3), 2:2 (47.) Löhle (Oppenberger, Nagle), 3:2 (49.) Löhle (Nagle, Oppenberger), 3:3 (52.) Müller (Schreiber, Raathberger/5-3), 3:4 (60.) Pospisil (3-4). Strafen: Memmingen 18 + 10 (Valenti), Peißenberg 22. Zuschauer: 1014.


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