Missglückter Abschluss im eigenen Stadion
TSG startet in die SaisonMit 4:11 unterlag die TSG Reutlingen am vergangenen Sonntag in der Landesliga Baden-Württemberg überraschend deutlich in ihrem letzten Saisonheimspiel gegen den Tabellenführer und vorzeitigen Meister VfR Pforzheim. Zuletzt hatte die TSG gegen die Goldstädter ein tolles letztes Drittel gezeigt und in einer Aufholjagd im Penatlyschießen noch einen Punkt erkämpft. Entsprechend hoch waren die Erwartungen gegen den VfR im eigenen Stadion zu punkten, zumal die TSG im letzten Spiel mit schnellen Angriffen ein Mittel gefunden hatte gegen das ansonsten defensiv sehr kompakte Team aus Pforzheim zum Torerfolg zu kommen. Vielleicht war gerade der offensive Drang der TSG in den ersten Minuten gegen den VfR zu groß gewesen, sodass der Reutlinger Sturm seine defensiven Aufgaben vernachlässigte.
So konnte der VfR mit einfachem, geradem Spiel gleich zu Beginn gefährlich vor das Reutlinger Tor gelangen. Florian Grad im Gehäuse, der seit längerem kein Spiel mehr bestritten hatte, wurde sogleich unter Druck gesetzt und bekam gar keine Möglichkeit ins Spiel zu finden. So konnten die Gäste bereits in der dritten Minute durch Sydney Körper durch einen Schuss aus halblinker Position in Führung gehen. Die TSG konnte sich in der Folge dem druckvollen Spiel des VfR nicht erwehren und kam selten kontrolliert in das Drittel des Gegners. Aber auch in der Defensive fehlte das Timing, sodass die TSG immer einen Schritt zu weit entfernt vom Gegner stand und diesem ein ungehindertes Spiel ermöglichte. In der fünften Minute folgte binnen acht Sekunden gar der Doppelschlag durch Schöll und Körper für den VfR zum 0:3. In der zehnten Minute konnte Schöll mit einer Einzelaktion zum 0:4 erhöhen. Zwei unglücklich abgefälschte Schüsse brachten in der zehnten und in der fünftzehnten Minute fast die 0:6 Vorentscheidung, da sich die TSG immer noch nicht gefangen hatte. TSG-Trainer Hans Krüger reagierte und brachte für den glücklos, aber auch wenig unterstützten Keeper Florian Grad, Manuel Rogge ins Tor. Zumindest kurz hatte die Reutlinger Offensive das Signal verstanden und durch Jan Eliewsky auf Zuspiel von Nicolai Gogoll den Vorsprung auf 1:6 verkürzen können. Wieder mehr als glücklich zogen die Gäste mit einem abgefälschten Schuss nur eine Minute zum 1:7 nach, was gleichzeitig auch den Pausenstand darstellte. Auch zu Beginn des Mittelabschnittes blieb der erhoffte Sturmlauf der TSG zunächst aus. Vielmehr zog der VfR mit dem 1:8 weiter davon. Im Anschluss konnte die TSG sich jedoch berappeln und fand endlich zu ihrem schnellen Angriffsspiel. Kontinuierlich gelang es durch Treffer von Nicolai Gogoll und Marc Haudek den Rückstand auf 4:8 zu verkürzen, wobei die Sirene zum Ende des Mitteldrittels den Gästen klar zugute kam und den Lauf der TSG unterbrach. In den Schlussabschnitt ging es zuversichtlich mit dem aus der letzten Partie schon bekannten Vier-Tore-Rückstand, den die TSG schon einmal gegen den VfR aufholen konnte. Allerdings gelang es der TSG nicht die Effizienz aus dem vorherigen Drittel mitzunehmen. Beste Chancen wurden vergeben und so drehte sich das Moment des Spiels. Als dann noch TSG-Spielmacher Dominique Tilgner nach einer Schiedsrichterentscheidung für eine abwertende Handbewegung mit einer sehr fragwürdigen zehnminütigen Disziplinarstrafe belegt wurde, lief bei der TSG fast nichts mehr zusammen. Würde derartiges Verhalten jeweils geahndet, so käme sportartübergreifend vor lauter Zeitstrafen und gelben Karten kein Spiel mehr zustande. Jedenfalls gelang es der TSG nicht gleichwohl oder erst recht das Spiel an sich zu reißen. Das 4:9 in der 48.Minute brachte dann die Vorentscheidung, wobei die Gäste konsequent ihr Spiel durchzogen und recht deutlich mit 4:11 ihren Meistertitel rechtfertigten.
Bereits am kommenden Sonntag steht für die TSG die vorletzte Partie der Runde beim FSV in Schwenningen an. Nachdem die ESG Esslingen ebenfalls nicht punkten konnte, ist die TSG weiter um die noch nicht fest vergebenen Plätze zwei bis vier in der Tabelle immer noch im Rennen.