Martindale-Festspiele in Selb und gegen Schweinfurt

Es bleibt dabei: Der EHC Bayreuth ist in dieser Saison der Angstgegner der Selber Wölfe. Auch im dritten Aufeinandertreffen hatten die Oberfranken die Nase vorn und entführten mit 4:3 (1:1, 2:1, 0:1, 1:0) nach Penaltyschießen zwei wichtige Punkte aus dem Wolfsbau.
Vor offiziell 3209 Zuschauern trafen zunächst die Gäste aus der Wagnerstadt ins Schwarze, als in Überzahl Kapitän Zimmermann den Puck unter die Latte knallte (10.). Lange hielt die Führung nicht, denn ebenfalls im Powerplay konnte Selbs Spielertrainer Holden einnetzen (13.). Mit diesem 1:1-Zwischenstand ging es auch zum ersten Pausentee.
Im Mittelabschnitt waren zunächst wieder die Tigers an der Reihe. Bei fünf gegen drei beförderte Martindale den Puck in die Maschen (29.), ehe kurz darauf Thielsch wiederum egalisieren konnte (32.). Zwei Zeigerumdrehungen später ging der Gast zum dritten Male in Führung, als Müller Maß nahm (34.) – abermals im Powerplay.
Selb drückte und wollte nicht erneut als Verlierer das Eis verlassen. Thielsch erzielte mit seinem zweiten Treffer das 3:3 (51.). Dabei blieb es auch bis zur Schlusssirene. Im folgenden Penaltyschießen mussten sich die Hochfranken dann aber doch wieder den Gelb-Schwarzen geschlagen geben. Der starke Sievers im Tigers-Gehäuse meisterte zwei Penaltys, während Müller und Martindale ihrerseits trafen und den dritten Derbysieg im dritten Match sicherstellten.
Am Sonntagabend kam es zum nächsten Frankenderby, als der ERV Schweinfurt seine Visitenkarte im Bayreuther Tigerkäfig abgab. Das Kräfte raubende Spiel in Selb war den Bayreuthern in dieser Partie nicht anzumerken, vielmehr steigerte sich der EHC vor allem im zweiten Drittel in einen wahren Spielrausch und schickte die Unterfranken mit einer 7:2 (1:0, 5:0, 1:2)-Packung nach Hause.
Knapp 1000 Zuschauer sahen von Beginn an eine überlegene Bayreuther Mannschaft, der jedoch kein frühes Führungstor gelingen wollte. So dauerte es bis zur 17. Spielminute, als Bartosch in Unterzahl trocken abzog und das 1:0 besorgte. Ein höheres Ergebnis nach dem ersten Abschnitt wäre durchaus möglich gewesen, doch Schweinfurts Schlussmann Slowensky (er vertrat Varian Kirst) hielt seine Farben im Spiel.
Die Chancenauswertung sollte jedoch im zweiten Drittel schlagartig besser werden. Die Tigers brachten ihren Gegner ein uns andere Mal in arge Verlegenheit, spielten wie aus einem Guss und münzten ihre Überlegenheit nun auch in Tore um. Zunächst war es Meixner, der die Hartgummischeibe unter die Latte knallte (24.), ehe die Martindale-Festspiele begannen. Mit seinem feinen Sololauf erhöhte der Kanadier spektakulär auf 3:0 (28.), beim 4:0 tankte er sich durch und legte uneigennützig ab auf Bartosch, der nur noch einzuschieben brauchte (35.). Nur eine Minute später dann die endgültige Vorentscheidung: In derselben Unterzahl-Situation traf zunächst Stoyan per Schlagschuss, ehe abermals Martindale einen Alleingang eiskalt versenkte (36.).
In den letzten 20 Minuten nahmen die Bayreuther zunächst etwas Tempo aus der Partie. Juhasz gelang das 6:1, wobei viele Zuschauer den Puck nicht hinter der Linie gesehen haben wollen (43.). Einer hatte an diesem Abend aber immer noch nicht genug: Der überragende Martindale verlud bei seinem Penalty Schweinfurts Torhüter Swolensky ein weiteres Mal - 7:1 (49.). Kochs Treffer zum 7:2 war lediglich Ergebniskosmetik (51.).
Nach diesem erfolgreichen Derby-Wochenende steht der Aufsteiger mit fünf Punkten und 11:5 Toren überraschend auf Rang eins in der Aufstiegsrunden-Gruppe A. Am kommenden Wochenende kreuzen die Tigers zweimal die Schläger mit dem EC Pfaffenhofen.