Martin Masak und Harald Schäfler übernehmen die Islanders
Die beiden ehemaligen Profis, die es zusammen auf 350 Zweitliga- und 600 Oberligaspiele sowie Erstliga-Einsätze in Tschechien beziehungsweise Österreich bringen, sind dem EVL lange verbunden. Der 35-jährige Masak, bereits beim Spiel in Schongau mit von der Partie, trainiert erfolgreich die Knaben des EVL. Islanders-Eigengewächs Schäfler stand in der Saison 2005/06 schon einmal verantwortlich an der Bande und erreichte dabei mit der ersten Mannschaft den Klassenerhalt in der Landesliga, sowie mit den Junioren die Bezirksliga- Meisterschaft.
Danach konzentrierte sich der 37-Jährige erfolgreich auf seinen Berufsweg als lizenzierter Personal Trainer. In dieser Funktion sorgte er im Sommertraining für die Fitness der Lindauer Spieler. „Beide kennen die Mannschaft gut, beide haben Trainererfahrung und vor allem identifizieren sie sich voll mit dem EV Lindau“, sagt der sportliche Leiter Bernd Wucher. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass sie die richtige Ansprache finden werden und die Saison zu einem guten Abschluss bringen werden.“ Beide genießen das volle Vertrauen seitens des Vorstandes und haben auch bei Personalentscheidungen freie Hand.
Zuvor gewann der EV Lindau trotz eines 1:3-Rückstandes bei der EA Schongau mit 6:3 (1:1, 2:2, 3:0) und errang in den beiden ersten Spielen nach dem Trainerwechsel vier Punkte.
Dabei gerieten die Islanders einmal mehr früh in Rückstand, allerdings mehr als unglücklich. Schon nach zwei Minuten ging ein Befreiungsschlag nach hinten – sprich ins eigene Tor los, was dafür sorgte, dass die Gäste nur schleppend ins Spiel kamen. Dann nutzten sie aber gleich ihre erste Überzahlmöglichkeit zum Ausgleich. Vorausgegangen war eine Spieldauer- Disziplinarstrafe gegen den Schongauer Kontingentspieler Julius Sincovic. EVL- Kapitän Mike Dolezal war in Überzahl nach einem harten Zweikampf zu Boden gegangen. Eine Aktion, die die Schiedsrichter als Stockstich des Gegenspielers werteten. Allerdings hatten sie mit Sincovic wohl den falschen Spieler erwischt. Dies erzürnte die Schongauer Spieler und die Mehrzahl der 209 Zuschauer, vor allem, da Kyle Doyle die nun doppelte Überzahl zum 1:1 nutzte. Danach versäumten es die teilweise drückend überlegenen Lindauer weiterhin in Überzahl nachzulegen, so dass es beim Unentschieden blieb.
Kaum in Unterzahl leisteten sich die Islanders im zweiten Drittel einen erneuten Fehlstart. Markus Schneider brachte die Mammuts erneut in Führung. Schlimmer noch. Vom Bully im Mittelkreis weg, ließen die Lindauer Schongau erneut passieren und Bastian Grundner nur acht (!) Sekunden später das 3:1 erzielen. Allerdings zeigte die sofort genommene Auszeit Wirkung. „Danach war es unser Spiel. Wir sind von Minute zu Minute besser geworden“, sagte Team- Manager Sebastian Schwarzbart. Zwar hatte Schongau noch zwei gute Chancen zum 4:1, noch häufiger aber scheiterten die Islanders.
Spät im zweiten Drittel wurden die Lindauer für ihren Druck belohnt. Mike Dolezal schaffte in der 35. Minute überlegt den Anschluss, Doyle mit einer Energieleistung und Schuss in die kurze Ecke 18 Sekunden vor der Pause sogar noch den Ausgleich zum 3:3. Zuvor hatten die Lindauer noch eine Unterzahl überstanden. „Wir haben mit großem Herz und viel Leidenschaft gespielt. Mehr haben wir nicht verlangt. Dafür hat sich die Mannschaft belohnt“, sagte Schwarzbart.
Im Schlussabschnitt machte der disziplinierter spielende EVL dann die entscheidenden Tore. In der 48. Minute drehten die Gäste das Spiel, als der sehr starke Timo Krohnfoth in vollem Lauf erst einen Gegenspieler und dann den Torhüter umspielte und zur erstmaligen Führung einschoss. Danach wurde es hektisch. Schongau schaffte es aber in Überzahl ebenso wenig, einen Treffer zu erzielen, wie die Islanders. Die konnten drei Minuten vor Schluss das 4:4 verhindern, als sie den Puck von der Linie kratzten. Im Gegenzug wurde bei einer ähnlichen Situation nach Doyles Schuss auf Tor für den EVL entschieden, was die Mammuts allerdings erneut anders sahen. Es folgte eine hektische Schlussphase in der das Spiel unterbrochen werden musste, da die Heim- Fans Gegenstände auf warfen. Gut, dass die Lindauer in dieser Phase eiskalt blieben, obwohl bis zum Ende in Unterzahl agieren mussten. Allerdings entschied Timo Krohnfoth dann in dieser Phase die Partie endgültig für die Islanders. Nach einem Schongauer Pfostenschuss bekam er die Scheibe, verwandelte sein Break in der 59. Minute zum 3:6 und brachte damit den vierten Punkt am Wochenende unter Dach und Fach.