Löwen straucheln zum Auftakt in SonthofenEHC Waldkraiburg
Löwen straucheln zum Auftakt in SonthofenDie Niederlage war jedoch abzusehen, schließlich ging es gegen den absoluten Top-Favoriten auf den Titel, den ERC Sonthofen. In Anbetracht der Spielstärke der Sonthofener Bulls können die Industriestädter mit diesem Ergebnis sogar auch noch zufrieden sein.
Elvis Beslagic, der Cheftrainer des EHC Waldkraiburg, war aber dennoch alles andere als zufrieden: „Wir müssen 60 Minuten hellwach sein und hart arbeiten. Die Vorbereitung ist vorbei, das müssen die Jungs jetzt kapieren. Gerade gegen solche technisch starken Teams können wir nur durch Einsatz mithalten- und heute wäre mehr drin gewesen“, war sich der 39-Jährige nach dem Spiel sicher.
Über die Sonthofener Offensivstärke muss man nicht mehr viele Worte verlieren. Mit Michael Waginger vom DEL-Club ERC Ingolstadt haben die Bulls für den spektakulärsten Transfer der Liga gesorgt, doch war und ist auch der restliche Kader der Truppe von Harald Waibel alles andere als ungefährlich vor dem Tor. So machte sich das Fehlen von Waginger am Freitag – der 33-Jährige hatte die Grippe – nicht wirklich bemerkbar, denn es gab ja noch andere. Ron Newhook zum Beispiel, der die Hausherren vor knapp 1000 Zuschauern in Überzahl mit 1:0 in Führung brachte (3:57). Bei den Löwen fehlten Verteidiger Tobias Vogl, sowie der gesperrte Alex Piskunov. In der siebten Minute musste EHC-Keeper Sebastian Weiß erneut hinter sich greifen: Pavel Vit, eigentlich gelernter Stürmer, doch aufgrund des Gedränges im Sonthofener Sturm in die Defensive gerückt, traf zum 2:0 (6:44). Kurz vor der ersten Pause traf Markus Vaitl dann bereits zum 3:0 (18:59) und sorgte damit für ein erstes Drittel zum Vergessen. „Das haben wir komplett verpennt, da waren wir wirklich kein ebenbürtiger Gegner“m hielt auch der EHC-Trainer zu den ersten 20 Minuten fest. „Aber im zweiten Drittel haben wir uns aufgerappelt und Druck gemacht – dann hat sich auch Sonthofen zu Fehlern hinreißen lassen“, so Beslagic weiter. Martin Führmann erzielte in der Druckphase der Löwen den 1:3-Anschlusstreffer aus Sicht der Gäste (25:58) und kurz drauf bot sich sogar die Gelegenheit zum zweiten Treffer. „Aber dann treffen wir das leere Tor nicht. Wenn wir da das 3:2 machen, wird’s ein anderes Spiel“, ärgerte sich der Trainer der Industriestädter.
Doch stattdessen zeigte der ERC Sonthofen seine Klasse und stellte schon im ersten Spiel unter Beweis, dass er in dieser Saison tatsächlich zu den ganz großen Favoriten auf den Titel und den Aufstieg in die Oberliga zählen. Nach einem Fehler der Löwen markierte Marc Sill das 4:1 für die Bulls (38:22) und keine sechs Minuten später stellte Michael Grimm auf 5:1 (44:36). Jürgen Lederers zweiter Treffer für den EHC kam dann schon etwas spät (57:51), doch sollte er nicht viel bringen, denn Robin Berger stellte den alten Vorsprung wieder her (58:40). „In der Form ist das Ergebnis zwar sicher ein bisschen zu hoch, aber Sonthofen hat auf alle Fälle verdient gewonnen. Da waren wir selbst schuld“, konstatierte ein fairer Löwen-Coach nach der Partie.
Ein 6:2 für den ERC Sonthofen, der mit sechs unterschiedlichen Torschützen nicht nur seine Variabilität im Angriff und die Breite des Kaders unter Beweis stellte, sondern auch an die Liga ein klares Zeichen sendete: Mit den Bulls muss man in diesem Jahr definitiv rechnen, auch wenn ihre Topspieler, wie Ex-DEL-Angreifer Michael Waginger, mal nicht verfügbar sind. Doch auch der zweite Favorit auf den Titel, der EHC Bayreuth, sorgte am Freitag für ein Ausrufezeichen: Beim Aufsteiger EV Moosburg siegten die Tigers mit 10:0 und holten sich damit die Tabellenführung nach dem ersten Spieltag.
Tore: 1:0 (3:57) Newhook R. (Vaitl M.), 2:0 (6:44) Vit P. (Kleinheinz A.), 3:0 (18:59) Vaitl M. (Newhook R., Witting M.), 3:1 (25:58) Führmann M. (Barth F., Loboda J.), 4:1 (38:22) Sill M. (Vit P., Kleinheinz A.), 5:1 (44:36) Grimm M. (Newhook R., Vaitl M.), 5:2 (57:51) Lederer J. (Geuder F.), 6:2 (58:40) Berger R. (Bindl F.). Strafen: Sonthofen 10, Waldkraiburg 10. Zuschauer: 926.