Löwen-Pleite nach Penaltyschießen gegen HöchstadtEHC Waldkraiburg

Einige der Zuschauer im Waldkraiburger Stadion rieben sich leicht verwundert die Augen, als die Spieler der Löwen vor der Partie einliefen, denn einer, der die letzten drei Jahre nahezu jedes Spiel bestritten hatte, war nicht mehr dabei: Am Freitag hatte der EHC die Trennung von Kontingentspieler Jan Loboda bekannt gegeben, der sich jetzt Vereinssuche befindet und ab sofort durch den tschechischen Stürmer Lukas Miculka ersetzt wird. Im kommenden Jahr wolle man die Ausländerposition mit einem Stürmer besetzen, darum habe man schon jetzt gehandelt, um in den letzten Partie des Jahres zu sehen, wie sich Miculka bei den Löwen schlägt, ließen die Waldkraiburger Verantwortlichen vermelden. Außerdem lief mit Torhüter Denis Rauscher ein weiterer neuer Spieler für den EHC auf, der von nun an gemeinsam mit Fabian Birk um den Platz zwischen den Pfosten streiten soll und auch in der Juniorentruppe der Löwen zum Einsatz kommen wird.
Bereits in der ersten Spielminute setzte Miculka ein erstes Ausrufezeichen, als er zwei Höchstadter Verteidiger ausspielte, doch Martin Führmann konnte den Pass noch nicht verwerten. Kurz darauf scheiterte dann auch Alex Piskunov aus aissichtsreicher Position. Dass das Experiment der Löwen, sich von ihrem besten Verteidiger zu trennen durchaus gewagt ist, ist klar – denn die ohnehin dünne Defensive des EHC wird durch Lobodas Abgang noch mehr in Pflicht genommen werden. Höchstadt ging in der sechsten Minute bereits durch Georg Lang in Führung (05:35), der erst vor kurzem aus Schweinfurt zu den Alligators gekommen war. Die Löwen kamen im Verlauf des ersten Drittels zu guten Chancen, doch sowohl Martin Führmann, als auch Sergej Piskunov und Mario Sorsak scheiterten am gut aufgelegten Gästekeeper Ronny Glaser.
Das mittlere Drittel begann dann nicht ganz so, wie sich die Löwen es vorgestellt hatten, denn nach gerade einmal 38 Sekunden erhöhten die Gäste durch Pavel Weiss auf 2:0 (20:38). Die Hausherren aber fanden die richtige Antwort: Nach starker Vorarbeit von Patrick Nutz erzielte Alex Piskunov nur 12 Sekunden später den 1:2-Anschlusstreffer (20:50). Anschließend hatten die Hausherren ganze zwei Minuten lang zwei Spieler mehr auf dem Eis, doch, wie schon so oft in dieser Saison, konnte daraus kein Kapital geschlagen werden, sehenswert dabei lediglich der Alleingang von Miculka, der sein Ziel aber knapp verfehlte. Kurz darauf erhielten die Hausherren trotz Unterzahl sogar einen Penalty, doch auch Oli Ferstl scheiterte an Glaser, der sich immer mehr zum Mann des Spiels entwickelte. Kurz vor der Pause war dann aber doch noch Martin Führmann da, der den 2:2-Ausgleich erzielen konnte (39:09) und für die richtige Spannung im Schlussdrittel sorgte.
Die letzten 20 Minuten begannen die Löwen in Unterzahl und die Gäste waren in ihrem Überzahlspiel deutlich effektiver: Daniel Jun brachte die Alligators wieder in Front (41:44). Wieder mussten die Industriestädter einem Rückstand hinterherlaufen und wieder stand ihnen in der Folgezeit Keeper Glaser vermehrt im Weg. In der 48.Minute bejubelten die Hausherren dann den vermeintlichen Ausgleich, doch Hauptschiedsrichter Schmidt verweigerte dem Treffer die Anerkennung. Kurz drauf konnte Schmidt aber nicht anders, denn Führmann traf auf Vorarbeit von Maxi Meinicke und Miculka unübersehbar zum 3:3 (49:54). Fünf Minuten vor Ende wurde dann Florian Barth von Markus Babinsky ziemlich heftig gefoult und die Löwen hatten wieder einen Mann mehr auf dem Eis- doch ihr Überzahlspiel war wie verhext an diesem Tag, was nicht zuletzt am „Hexer“ im Tor der Gäste lag. Der stand dann auch nach 60 Minuten im Fokus, als er im Penaltyschießen alle Waldkraiburger Versuche vereitelte und sein Spielertrainer Daniel Jun den einzigen Treffer, zum 4:3-Endstand für Höchstadt erzielte.
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