Löwen empfangen die Islanders vom BodenseeEHC Waldkraiburg

Zu Gast in der Industriestadt sind dann die Islanders vom EV Lindau. Zwei Tage später gibt der EHC seine Visitenkarte beim EC Pfaffenhofen ab (17.30 Uhr). In beiden Spielen stehen die Löwen schon früh etwas unter Druck.
2:6 bei Titelaspirant Sonthofen, 2:5 im eigenen Stadion gegen Aufsteiger Moosburg- die Bilanz vom letzten Wochenende fiel ernüchternd aus. „In Sonthofen haben wir das erste Drittel total verpennt, da konnten sie uns überrollen. Danach haben sie es souverän runter gespielt, auch wenn wir dann besser im Spiel waren“ bilanziert EHC-Kapitän Peter Richter die Auftaktpartie vom letzten Freitag. „Gegen Moosburg aber hatten wir wieder das Phänomen, dass wir gut anfangen, durch ein Gegentor aber alles durcheinander kommt. Das müssen wir abstellen“ so Richter weiter.
Die Lage, mit null Punkten auf Tabellenplatz 13, betrachtet der 29-Jährige relativ nüchtern: „Sowas nennt man zwar vielleicht einen klassischen Fehlstart, aber die Tabelle interessiert mich noch nicht. Wir haben noch 26 Spiele vor uns, und man darf jetzt nicht durchdrehen. Eine Saison ist lang und mit dem 3-Punkte-System kann es schnell hoch und auch schnell wieder runter gehen.“
An der Einstellung und der Bereitschaft lag es in den ersten beiden Spielen keinesfalls: „Wir haben uns gut bewegt und sind viel gelaufen, aber es kam eben nix zählbares raus. Das System funktioniert, wie wir im zweiten Drittel gegen Moosburg gut sehen konnten- aber eben nur, solange wir diszipliniert spielen. Wenn einer nicht mitmacht, fehlt die Ordnung und die Gefahr auf ein Gegentor ist da. Und das geht nicht“ erklärt Richter. Jeder muss also von Beginn an konzentriert zu Werke gehen, seine eigene Leistung vom letzten Wochenende vielleicht nochmal überdenken und auch Trainer Elvis Beslagic greift da natürlich mit ein: Mit Hilfe einer Videoanalyse des letzten Spiels sollen die Fehler klar dargelegt werden. Richter findet dies eine sehr gute Idee, schließlich sei das „mal was neues und das hilft einigen sicher, wenn sie genau sehen, woran‘s gelegen hat.“
Der nächste Heimgegner Lindau befindet sich offiziell in einem Übergangsjahr- mit einer jungen, schlagfertigen Truppe will man die Klasse halten und sich nach dem Aufstieg 2010 weiter in der Liga etablieren. Dafür wurde im Sommer kräftig rotiert: Sechs Spieler mussten gehen, neun neue Akteure konnten verpflichtet werden und an der Bande steht ein neuer Trainer. Mit Pavel Mojtek leitet ab jetzt ein ehemaliger Lindauer Stürmer die Geschicke bei den Islanders und soll den frühzeitigen souveränen Klassenerhalt packen. EHC-Kapitän Richter hält die Aussage zum Klassenerhalt „für ganz schönes Understatement. Wer sich zwei Kontingentspieler leistet, der will nicht einfach nur den Klassenerhalt. Ich glaub schon, dass sie da ein bisschen Tiefstapeln am schönen Bodensee“ meint der Löwenboss mit einem Schmunzeln. Mit dem Deutsch-Portugiesen Alexandre Santos und dem slowakischen Verteidiger Lubos Sekula stehen tatsächlich zwei Profis in den Reihen der Lindauer und im Tor konnten sie sich mit Varian Kirst von Oberligist Adendorf bedeutend verstärken. Am ersten Spieltag fertigten die Islanders Königsbrunn mit 5:1 ab, am letzten Sonntag folgte gegen Miesbach erst im letzten Drittel der KO (2:4).
Sonntagsgegner Pfaffenhofen dagegen steht wie der EHC auch noch ohne Punkte da. Gegen Miesbach unterlag man ebenfalls nach schwachen, letzten 20 Minuten mit 2:4, zwei Tage später gab es beim 1:8 in Bayreuth nicht viel zu holen, für die „Ice Hogs“. Wie der EHC stehen somit auch sie schon etwas unter Druck und es wird sich zeigen, wie sich beide an diesem Wochenende verkaufen, damit aus einem klassischen Fehlstart nicht ein kompletter katastrophaler Fehlstart wird.